Leben
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Ich wollte eigentlich mit dem Rauchen aufhören, aber ...

Ich wollte eigentlich mit dem Rauchen aufhören, aber ...

Shame, shame, shame. Ich hänge wieder an der Kippe. Vorerst. Ein innerer Dialog zwischen meinem Raucher- und meinem Nichtraucher-Ich.
24.08.2025, 18:5224.08.2025, 19:48
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Ich hätte das jetzt gern unter den Teppich gekehrt. Nicht, weil ich lügen möchte, sondern weil's mir bisschen sehr peinlich ist: Ich rauche wieder. Auf den hohen Flug folgt bekanntlich der tiefe Fall:

Well, well, überrascht war ich auch wieder, als ich mich nach einem ausserordentlich schlecht gelaunten Tag mit einem Glimmstängel zwischen den Fingern wiederfand. Schwach.

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Seither bin ich in einem merkwürdigen mentalen Clinch gefangen, in dem ich mich zwischen Frust über den missratenen Versuch und störrischem Trotz bewege. Aktuell habe ich freie Sicht auf den Teil des Verstands, der mir das Rauchen schönredet und überhaupt zulässt, dass ich Geld für etwas ausgebe, das mich schneller altern lässt und mein Risiko für diverse Erkrankungen mit potenziell tödlichem Verlauf vervielfacht. Und auch bizeli würdelos ist, besonders wenn ich jede Stunde nach einem Zug an der e-Zigi lechze wie ein Kleinkind nach dem Schoppen.

06:45 Uhr. Der Wecker klingelt.

Hallihallo, du wunderschöner Morgen! Neuer Tag, neues Glück! Ich lass' jetzt die Finger von dem Dreckszeug und bald merke ich, wie gut's mir damit geht.
Nichtraucher-Ich
Okay, du alte Spassbremse. sElBsToPtiMieRunG. 🙄
Suchthirn

08:30 Uhr. Im Büro.

Phu, so. Bis jetzt geschafft – stark bleiben! Kafi geht auch ohne Zigi. Wär' nicht gut für den Selbstwert, jetzt nachzugeben ...
Nichtraucher-Ich
Jaja, frei von Lastern und perfekt muss man sein. Sympathischer Zug an dir, hä? Du geniesst dein Leben ja richtig, haha.
Suchthirn

10:00 Uhr. Ende Kafipause.

Shit. Das war jetzt schwach. WARUM BIN ICH SO!?
Nichtraucher-Ich
🥳🥳🥳
Suchthirn

12:00 Uhr. Mittag.

Hättest du halt nie angefangen. Schon ziemlich unterentwickelt, deine Willensstärke ...
Nichtraucher-Ich
Ach was, YOLO. Ist doch gut, nicht so glattgeschliffen zu sein. Komm, zünd' dir gleich noch eine an.
Suchthirn

18:00 Uhr. Feierabend.

Das war scheisse, ich will das ja nicht mal! Auf heute kommt's aber auch nicht mehr drauf an... Dann merk' ich morgen den Kontrast besser, wenn ichs endlich lasse!
Nichtraucher-Ich
Ach, sei doch nicht so hart zu dir. ☺️☺️☺️
Suchthirn

Ja... peinlich!

Rückblickend überrascht es mich nicht sehr, dass ich nach einigen Wochen des problemlosen und glücklichen Nichtrauchens in die Falle getappt bin. Um niemanden zu entmutigen, der aufhören will: Ich hab viel falsch gemacht.

Weder bin ich wie empfohlen bei einer zweiten Hypnosesitzung aufgetaucht, noch habe ich mich beim Aufhören einer Gruppe angeschlossen, wie es mir in der Rauchstoppberatung nahegelegt wurde.

Falls du Tipps vom Profi (nicht mir!) willst, um sie dann auch zu befolgen:

Video: watson
Hast auch du Rückschläge erlebt, als du mit dem Rauchen aufgehört hast? Schreibs gerne in die Kommentare.

Der nächste Aufhör-Versuch folgt bald – aber diesmal eher kleinlaut.

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Als Rauchen noch als vornehm galt
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Als Rauchen noch als vornehm galt
John Lennon 1969 in Toronto, Kanada. Es weht damals noch ein anderer Wind um rauchende Promis. Niemand stört sich gross daran, dass die Stars paffen – für die Nachteile des Tabakkonsums gibt es nicht so ein Bewusstsein wie heute.
quelle: zuma dukas dukas / ?? 2005 by jeff goode/toronto star
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Parlament streitet über Tabakwerbeverbot – das sagen Jugendliche, die rauchen
Video: watson
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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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JefftheBeff
24.08.2025 21:58registriert Juni 2020
Die ersten drei Tage sind die schlimmsten, aber wenn du da durch bist, wird es leichter. Mit der Zeit lässt das Verlangen immer mehr nach. Einige Gewohnheiten musst du umstellen, vor allem alles, was du bisher in Begleitung einer Zigarette gemacht hast. Zumindest für die ersten Jahre. Ich zum Beispiel bin nicht mehr auf die Terrasse gegangen, denn ohne Kippe fand ich es sinnlos. Auch die Arbeitspausen musste ich mir neu gestalten, und das war am schwersten. Jetzt sind es 12 Jahre, 11 Monate und 21 Tage her, seit ich aufgehört habe und ich bin sehr froh darüber.
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Acai
24.08.2025 21:29registriert März 2017
Ich habe fast 20 Jahre benötigt, um das Rauchen endgültig aufzugeben. Gewöhne dich an die Idee, dass es Rückfälle gibt. Schlussendlich hört man auf, weil man es schlicht vergisst. Und sich dann irgendwann wundert, dass man sogar vergessen hat, wann genau man damit aufhörte.
Ich erinnere mich, dass ich irgendwann vor Corona echt hart Krank war. Und dabei tatsächlich nicht rauchte.
Nach 2 Wochen ging es mir wieder besser - und dachte, da ich jetzt den Nikotin-Entzug auch durch hatte, kann ich es ja wieder mal bleiben lassen. Und dann habe ich es vergessen.
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El_Chorche
24.08.2025 21:53registriert März 2021
Mein Hirn verbindet Kaffee automatisch mit Zigaretten.

Ich müsste also aufhören Kaffee zu trinken, aber dann funktioniere ich erst nach 10 Uhr morgens, wenn überhaupt.

Die Alternative wäre wohl ein allgemein gesunder Lebensstil, aber das täte beinhalten, vor 2 Uhr morgens zu Bett zu gehen.

Also gingen auch meine Hobbys flöten, die ich zum Ausgleich benötige.

Ohne Ausgleich mag ich mich aber nicht... und meine sozialen Kontakte (also die Kommentarspalte von Watson) wohl noch weniger.

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