Im Juni kehrte mit «Black Mirror» eine der beliebtesten Serien bei Netflix zurück – die Fans hatten lange auf die sechste Staffel warten müssen, nun gibt es fünf neue Episoden der Science-Fiction-Anthologie. Unter anderem Salma Hayek, Kate Mara und Aaron Paul standen für die Folgen vor der Kamera.
Nach dem Release sorgt das jüngste Kapitel jedoch für viel Verwirrung unter den Fans. Die Serie weicht jetzt teils stark von ihrer bisherigen Linie ab beziehungsweise wartet mit neuen Elementen auf. Das kommt nicht überall gut an, was sich an den Reaktionen auf Social Media ablesen lässt.
«Black Mirror» beschäftigt sich traditionell mit technologischen Neuerungen beziehungsweise beleuchtet den menschlichen Umgang damit. Das Ergebnis ist meist sehr düster, Happy Ends sind in der Serie nur äussert selten zu finden.
Ebendiese gesellschaftskritische Note kommt für viele Fans in der aktuellen Staffel zu kurz. Eine Userin ist daher nach zwei gesehenen Folgen erst einmal «enttäuscht».
Die ersten zwei Episoden der neuen #BlackMirror Staffel geschaut… und bin enttäuscht? Mir fehlt hier die gesellschaftskritische Note und Dystopie, die die Serie im den vergangenen Jahren so besonders gemacht hat. Mal schauen, ob sich da in den weiteren Folgen was bessert 🤷🏻♀️ pic.twitter.com/Cn2IZHaCbt
— Spinatmädchen & das Rad des Schicksals 🤠 (@spinatmaedchen) June 16, 2023
Also ich hab die neue Staffel von #Blackmirror gesehen.
— DerBuhn (@DerBuhn) June 18, 2023
Die Folgen waren nicht schlecht. Aber was mich eigentlich an der Serie gefesselt hatte, waren die distopischen Technologien. Was jedesmal die Frage aufwarf: Sollte man, nur weil man kann?
Daneben lehnen sich manche der neuen Episoden an (Sub-)Genres an, die bei «Black Mirror» bislang kaum oder gar nicht bedient wurden. «Loch Henry» beispielsweise surft auf der True-Crime-Welle mit, die derzeit bei den Streaming-Diensten boomt. Horror-Anleihen gibt es hingegen bei «Demon 79».
Ein Zuschauer rechnet daher auf Twitter mit der Serie ab und wettert: «‹Black Mirror› Staffel sechs entfernt sich am Ende sogar komplett von der eigenen Marke.» Für ihn hätte das Format «schon vor drei Staffeln enden sollen».
Fallt über mich her, aber #BlackMirror hätte schon vor drei Staffeln enden sollen. #BlackMirror6 entfernt sich am Ende sogar komplett von der eigenen Marke.
— André Herrmann (@antrehherrmann) June 16, 2023
An anderer Stelle fällt das Urteil ein wenig versöhnlicher aus. Dieser Nutzer hält fest: «‹Demon 79› aus ‹Black Mirror› Staffel sechs mag vielleicht nicht mal eine ‹klassische› ‹Black Mirror›-Folge gewesen sein, aber es war die einzige Folge, bei der bei mir am Ende ein paar Tränchen geflossen sind.» Die Episode «Mazy Day» erhält von dem Zuschauer allerdings nur zwei von fünf Punkten.
"Demon 79" aus #BlackMirror Staffel 6 mag vielleicht nicht mal eine "klassische" BM-Folge gewesen sein, aber es war die einzige Folge, bei der bei mir am Ende ein paar Tränchen geflossen sind. Also...
— Lukas Egner (@akalukas19) June 18, 2023
Sollte «Black Mirror» aufgrund der neuen Ausrichtung vielleicht sogar umbenannt werden? Dieser Vorschlag kursiert zumindest auch bei Social Media. Ein Zuschauer findet jedenfalls deutliche Worte: «Wenn keine Ideen mehr da sind, die ins ursprüngliche Konzept passen, ok – aber dann nennt es lieber anders.»
Die letzte Folge #BlackMirror erinnert mich eher an die britische Serie "Inside No. 9". Tippe mal, das war's. Wenn keine Ideen mehr da sind, die ins ursprüngliche Konzept passen, ok - aber dann nennt es lieber anders. https://t.co/8Gp1eF5LlM
— Michael Leuchtenberger (@MichaLeuchte) June 19, 2023
Dass es Änderungen geben würde, hatte der Serien-Schöpfer Charlie Brooker zuvor schon angekündigt. Das Risiko, manche Fans zu verschrecken, wurde also bewusst eingegangen. Bei Tudum gab Brooker vor dem Release an: «Nicht jede Folge der neuen Staffel wird genau das sein, was ihr erwartet – aber das ist der springende Punkt.»
Für Staffel sechs habe er sogar seine eigenen Prinzipien als Showrunner infrage gestellt – «teils als Herausforderung, teils, um die Dinge sowohl für mich als auch für das Publikum frisch zu halten».