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Katseye-Doku auf Netflix: Diese Schweizerin ist Star einer K-Pop-Band

Pop Star Academy: Katseye
Dieser Schweizer K-Pop- und Netflix-Star spaltet das Netz – das steckt dahinter
Manon (ganz rechts) ist Schweizerin. Mittlerweile ist sie Teil der internationalen Girlband «Katseye».Bild: netflix

Dieser Schweizer K-Pop- und Netflix-Star spaltet das Netz – das steckt dahinter

Eine Schweizerin tritt in einer Netflix-Doku auf, die die Gründung einer internationalen Girlgroup aufzeigt. Mit ihrer lässigen Haltung zog die Sängerin jedoch den Zorn vieler Internetnutzer auf sich.
06.09.2024, 21:54
Joanna Oulevay / watson.ch/fr
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Wenn man sich «Pop Star Academy: Katseye» auf Netflix ansieht, könnte man fast glauben, dass die Ära der Girlgroups zurückgekehrt ist. Der Dokumentarfilm wirft einen Blick hinter die Kulissen des Auswahlverfahrens, bei dem zwei Musiklabels eine Girlgroup mit globaler Reichweite namens Katseye zusammenstellen. Der Clou des Projekts? Die Gruppe vereint Frauen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität und folgt einer strikten Methodik, die vom K-Pop inspiriert ist. Um diesen kombinierten Ansatz zu verwirklichen, arbeiteten HYBE, ein grosses südkoreanisches Unterhaltungsunternehmen, das die ultrapopuläre Band BTS hervorbrachte, Hand in Hand mit einem amerikanischen Label.

Der Dokumentarfilm gibt einen Einblick in die Herausforderungen, die viele Idole im K-Pop – wie die Frauen der Gruppe Blackpink – auf ihrem Weg zum Erfolg durchlaufen mussten. Die oft minderjährigen Möchtegern-Stars sind über mehrere Jahre hinweg «Trainees». Sie müssen von sechs Uhr morgens bis acht Uhr abends hart trainieren, werden regelmässig kritisiert und müssen sich einer eisernen Disziplin unterwerfen. Ausserdem durchlaufen sie regelmässig einen anstrengenden Selektionsprozess.

Die sechs jungen Frauen, die es in die Gruppe Katseye geschafft haben, sind schon länger bekannt. Der Dokumentarfilm, der Ende August veröffentlicht wurde, gewährt uns nun einen Blick hinter die Kulissen des Auswahlverfahrens. Spoiler: Für die sechs Gewinnerinnen war nicht immer alles rosig.

Mittendrin ist eine Schweizerin

Um ihren Traum als Star zu verwirklichen, hatten sich rund 120'000 Kandidatinnen aus der ganzen Welt für das Verfahren angemeldet. Nur sechs «überlebten».

Da sind Sophia (von den Philippinen), Daniela und Megan (aus den USA), Lara, eine Inderin, die in den USA aufgewachsen ist und Yoonchae aus Südkorea. Das letzte Mitglied der Gruppe, das sich in dem Dokumentarfilm als Liebling der Labels profiliert, ist eine Schweizerin. Ihr Name ist Meret Manon Bannerman, sie ist 21 Jahre alt und kommt aus Zürich.

katseye
Dieser Schweizer K-Pop- und Netflix-Star spaltet das Netz – das steckt dahinter
Von links nach rechts: Daniela, Sophia, Lara, Megan, Manon (ja, über ihr steht etwas auf Schweizerdeutsch) und Yoonchae.Bild: netflix

Es muss gesagt werden, dass Manon fast gegen ihren Willen zum Star des Dokumentarfilms wurde. Während es im K-Pop üblich ist, dass die «Auszubildenden» ähnlich wie im Militär gedrillt werden, scheint Manon weniger motiviert und vorsichtiger als ihre Rivalinnen zu sein. Sie verpasst viele Proben und zeigt eine Abwesenheit, die in der Show nicht wirklich begründet wird. Diese scheinbare (und von Netflix hervorgehobene) Faulheit wird von ihren Konkurrentinnen schlecht aufgenommen, zumal sie erst spät in die Akademie aufgenommen wurde.

Sie sagt:

«Ich habe einige Proben verpasst, weil ich krank war und Schmerzen hatte. Ich dachte, ich könnte freinehmen, aber ich habe schnell gemerkt, dass das nicht der Fall ist.»
Manon

Offensichtlich hatte sie Schwierigkeiten, ihren Platz in einer wettbewerbsorientierten Welt zu finden, in der Mädchen ständig untereinander konkurrieren müssen.

Ihr Verhalten kam bei vielen Internetnutzern nicht gut an, die nicht verstanden, warum die Schweizerin eine offensichtliche Vorzugsbehandlung von den Labels erhielt. Wie mehrere Twitter-Nutzer schreiben, war Manon die Einzige in der Show, die eine Pause einlegen konnte, um zu ihrer Schwester in eine Villa mit Pool zu ziehen, weit weg vom gemeinsamen Schlafsaal.

Nach Manons leichtfertigem Verhalten wurde in den sozialen Netzwerken über den Lebensstandard in der Schweiz diskutiert. In den Debatten ging es darum, dass wir in der Schweiz sehr komfortabel leben. Bei der Arbeit lassen wir es uns nicht nehmen, unsere Mittagspause zu machen, und wir kümmern uns um unsere psychische Gesundheit, wenn es uns nicht gut geht. «Im Gegensatz zu den Amerikanern oder in einigen asiatischen Ländern», wird auf Reddit geschrieben, «wo nonstop Arbeit angesagt ist und das Pausieren, auch wenn es einem nicht gut geht, verpönt ist».

Ein weiterer Punkt, der die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf Manon lenkte, war das Ausscheiden einer anderen Kandidatin namens Emily, die aufgrund ihrer Tanzskills viele Fans hatte. Manon hingegen hatte vor der Audition keinen Tanzunterricht genommen, wurde aber trotzdem als Mitglied der Gruppe ausgewählt.

Letztendlich und paradoxerweise hat all diese Aufmerksamkeit Manon zur inoffiziellen Anführerin der Gruppe gemacht. Viele Fans von Katseye fordern, mehr von der Zürcherin sehen zu wollen.

Ein «Psycho-Thriller»

Massenhaft Zuschauer der Doku haben Schwierigkeiten, den Zweck von «Pop Star Academy» zu verstehen, der sich auf Mikrokonflikte konzentriert. Die Dokumentation schade nur dem Ruf mehrerer Katseye-Mitglieder, insbesondere dem von Manon, indem ihre Fehler wiederholt an die Öffentlichkeit gebracht werden.

Ein weiterer Kritikpunkt der Fans ist das Timing der Ausstrahlung. Ist es clever, zu zeigen, dass gewisse Leute unmotiviert waren – ist das wirklich der grosse Start der Girlsgroup? Die Band debütierte am 28. Juni mit der Single «Debut», am 16. August folgte die EP «SIS (Soft Is Strong)».

Musikvideo zur zweiten Single «Touch»:

Viele Kritiker prangern auch «entmenschlichende» Praktiken an. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Moment der Eliminierung von einer Roboterstimme à la «Squid Game» geleitet wird. Junge Mädchen sind oft verärgert über die Zurückweisung und verlassen das Abenteuer unter Tränen.

All diese Strategien der Labels und Netflix haben einen Grossteil des Internets verärgert. In einem Tweet wird die Show beispielsweise als «Psychothriller» beschrieben:

«Diese Katseye-Dokumentation grenzt an einen Psychothriller, denn was zum Teufel lassen sie diese ‹Auszubildenden› durch die Hölle gehen und rechtfertigen ihr Tun als ‹Unterhaltung›, während die Mädchen sagen, dass es ihnen psychisch nicht gut geht (...) Die Tatsache, dass sie das mit der Öffentlichkeit teilen und den Missbrauch zur Schau stellen, ist verrückt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was hinter verschlossenen Türen passiert …»

Oder:

«Diese Katseye-Situation ist einfach widerlich. Ich empfehle diesen Dokumentarfilm nicht, er ist traumatisch, traurig und unethisch. Ist das aus K-Pop geworden?»

Das Wohlwollen der Frauen sowie die Schwesternschaft sei durch das Drama, das die Labels für die Serie benötigten, zerstört worden.

Abgesehen vom Publikumsvoting scheinen diese Bedingungen jedoch ziemlich nahe an dem zu liegen, was südkoreanische Stars durchmachen müssen, wenn man dem Film über die K-Pop-Band Blackpink Glauben schenkt, der im Oktober 2020 auf Netflix veröffentlicht wurde.

Auch wenn die Kritiken zu Katseyes Debütalbum gemischt ausfielen, ist es auch für nicht K-Pop-Fans äusserst empfehlenswert, die Doku auf Netflix zu schauen. Sei es nur, um einen Blick hinter den Vorhang des Ruhms zu werfen und zu sehen, was passiert, wenn das Mikrofon und der Scheinwerfer ausgestellt sind.

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7 Kommentare
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Amateurschreiber
06.09.2024 23:13registriert August 2018
Habe grad meine Brille nicht zur Hand. Was steht da hinten auf der Wand auf Schweizerdeutsch? "Jede cha mache was er will, will jede stoht dezue was er macht"??
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