Eines Abends stirbt ein Mann im Weissen Haus. und der Zeitpunkt könnte nicht ungünstiger sein. Während der amerikanische Präsident ein Staatsdinner mit der aussergewöhnlichen Anwesenheit des australischen Premierministers veranstaltet, wird der Oberportier tot auf dem Teppich im dritten Stock gefunden.
Panik bricht aus.
Selbstmord oder Mord?
In «The Residence», der neuen Netflix-Serie, die am Donnerstag erschienen ist, wird die Ermittlerin Cordelia Cupp (gespielt von Uzo Aduba, bekannt aus «Orange Is the New Black») damit beauftragt, Licht in das zu bringen, was zunächst nur als «ein Vorfall» bezeichnet wird. Das Problem: Die Angehörigen des US-Präsidenten weigern sich, vollumfänglich mit den Ermittlungen zu kooperieren – und gleichzeitig gilt es, keine Verdachtsmomente bei den Gästen zu wecken, die gerade ausgelassen zu einem Konzert der (echten!) Kylie Minogue tanzen.
Eine Ermittlung ist nie einfach – doch sie wird noch komplizierter, wenn sie in der am strengsten bewachten Residenz der Welt stattfindet. Der Ausgangspunkt ist also simpel: ein Weisses Haus, 132 Räume, eine Leiche, 157 Verdächtige. Doch dann wird es erst richtig knifflig. Die exzentrische Detektivin muss nicht nur alle Verdächtigen befragen, sondern auch gleichzeitig einen Staatsskandal verhindern.
Der Chefkonditor des US-Präsidenten, Didier Gotthard, befindet sich auch unter den Verdächtigen.
Wer die Serie auf Deutsch schaut, bemerkt, dass sie in der synchronisierten Version Gotthard französisch gemacht haben.
Wie sein sehr klischeehafter Name schon sagt, ist Didier Gotthard Schweizer. Genauer gesagt Deutschschweizer. Und das ist nicht die einzige Erwähnung unseres Landes in diesem imposanten, humorvollen Thriller, der von der produktiven Shonda Rhimes produziert und von Paul William Davies inszeniert wird. Während der Konditor zu den zahlreichen Verdächtigen gehört, nutzt die Detektivin die Gelegenheit, um von einer ihrer Reisen in die Schweiz zu berichten, und zwar mit erstaunlicher Genauigkeit.
Im Laufe der Episoden wird klar, dass die persönlichen Erfahrungen der Detektivin, wie beispielsweise ihre Reise in die Schweiz, ihr während ihrer Karriere stets bei der Aufklärung von Verbrechen geholfen haben. Doch dieses Mal macht ihr Didier Gotthard das Leben schwer. Am Ende ihres Verhörs teilt Cordelia Cupp ihre Eindrücke mit dem Kommandanten des MPD, der Polizei von Washington DC.
Ist dieser seltsame Didier Gotthard der Mörder? Das bleibt ein Rätsel. Umso mehr, als die Detektivin ein Dutzend Verdächtige im Visier hat. Viele Angestellte des Weissen Hauses, von der Küchenchefin bis zum Elektriker, aber auch einer der australischen Minister auf diplomatischem Besuch. Es bleibt festzuhalten, dass «unser» Konditor eine wichtige Rolle in «The Residence» spielt.
Ausserdem wird die Schweiz für die Amerikaner immer ein grosses Geheimnis bleiben. Das beweist einen urkomischen Austausch zwischen Cordelia Cupp und einem Spezialagenten des FBI. Letzterer versteht nichts von unserer Mehrsprachigkeit.
Nicht unbedingt, wenn man Schweiz Tourismus glaubt, das von watson kontaktiert wurde und «nicht darüber informiert» war, dass unser Land in dieser neuen grossen Netflix-Produktion stark vertreten ist.
Investiert Schweiz Tourismus manchmal Geld, um in einem Film oder einer Serie aufzutreten? «Nein, Schweiz Tourismus macht keine Werbung oder Produktplatzierung in internationalen Filmen», antwortet Sprecher François Germanier. Er ist jedoch der Meinung, dass solche Auftritte wie in «The Residence» zu einem «insgesamt sehr positiven Bild unseres Landes beitragen».
Was sagt die Regierungsagentur Präsenz Schweiz, die dem EDA angegliedert ist und das Image der Schweiz im Ausland fördern soll, dazu?
«Die damit verbundenen Werte sind eher positiv für die Schweiz, z. B. Vertrauen, die Schönheit unseres Landes und die Tatsache, dass wir nur dann reden, wenn wir etwas zu sagen haben», sagte uns Alexandre Edelmann.
Von Seiten Glacier Express versichert man uns, dass es keine Produktplatzierung gab, aber dass eine «gute Präsenz in einem Film Aufmerksamkeit erzeugen kann, insbesondere bei einem Publikum, das man mit den üblichen Marketingaktivitäten nicht erreicht», verrät Direktorin Annemarie Meyer.
Wie dem auch sei, «The Residence» ist ein besonders gut geschriebener und vor Bosheit strotzender Thriller. In diesem politisch-absurden Hinterzimmer findet man ein wenig die Atmosphäre von «Glass Onion» wieder. Zwar ohne Daniel Craig, aber mit einem schwulen US-Präsidenten und einer Kylie Minogue, die es zu lieben scheint, sich selbst zu spielen.
«The Residence» besteht aus sieben Folgen und ist auf Netflix verfügbar.
"Ich dachte, Sie sind Schweizer."
"Deutschschweizer."
Also der Dialog ist überhaupt nicht Schweizerisch. Welcher Schweizer bezeichnet sich selbst als Deutscher?
Sie haben einen Deutschschweizer französisch gemacht🤯
Und Roger Federer soll den typischen Schweizer repräsentieren🤯
Wild…