Er ist einer der berühmtesten Chris' Hollywoods, momentan rettet er als Star Lord in «Guardians of the Galaxy 3» das Universum und düst als italienischer Klempner in einem Go-Kart über die Leinwand: Chris Pratt. Religion ist bei seinen Interviews immer wieder Thema, so auch Anfang Monat bei der Pressetour des neusten Marvel-Films. Gegenüber Page Six zitierte er einen Bibelvers und sagte, dass es nichts Neues ist, dass er sich für seinen Glauben an Gott verteidigen muss.
Kritik wurde zum ersten Mal 2019 laut, als Elliot Page twitterte, dass Pratt in einer Kirche Mitglied ist, die anti-LGBTQ+ ist. Die Rede war von der Hillsong Church, die in den 80er-Jahren in Australien gegründet wurde und nach eigenen Angaben über 20'000 Mitglieder weltweit hat – auch in der Schweiz. Die Freikirche ist bekannt für ihre konservativen Ansichten. Gründer und Oberhaupt Brian Houston trat letztes Jahr zurück, nachdem acht Personen gegen ihn und seinen Vater wegen eines sexuellen Übergriffes auf ein Kind ausgesagt hatten. In Australien stand die Kirche auch wegen Geldwäscherei und Steuerhinterziehung vor Gericht.
Erst drei Jahre nach Pages Anschuldigungen stritt Pratt ab, der Hillsong Church zuzugehören: «Ich war nie bei Hillsong. Ich kenne niemanden aus dieser Kirche.» Er und seine Frau Katherine Schwarzenegger (ja, die Tochter von DEM Schwarzenegger) besuchen die Gottesdienste der Zoe Church, eine Kirche, von der auch der kanadische Popsänger Justin Bieber, seine Frau Hailey Bieber und die Kardashians begeistert sind.
Was ist an den Anschuldigungen von Elliot dran? In einem Statement sagte Pratt, dass er eine Kirche besuche, «die ihre Türen für absolut jeden öffnet». Doch nicht nur die Hillsong Church steht in Kritik für ihre Aussagen gegen queere Menschen, auch die Zoe Church ist nicht frei von Kontroversen.
Gegründet wurde sie 2015 von Chad Veach, der früher bei Hillsong predigte. Er ist mit dessen Gründer eng befreundet und brauchte diese Kirche als Vorbild für seine eigene, wie er in einem Interview mit «The New York Times» erzählt. Die Zoe Church soll junge Leute ansprechen: Sie verkaufen hippes Merchandise, produzieren mit hauseigenen Gospel-Chören Musik und sind aktiv auf Social Media unterwegs. Auch Veach gibt sich modern: 2019 begleitete er Bieber auf seiner Welttour und sie verbrachten gemeinsam Zeit in der Schweiz. Nach dem Konzert in Bern teilte Bieber ein Video, das in seinem Hotelzimmer aufgenommen wurde und zeigt, wie er und Veach gemeinsam singen. Später liess Veach sich noch ein Zitat von Bieber tätowieren.
Auf der Webseite der Kirche sind keine Statements spezifisch zur Inklusion von queeren Menschen (und anderen Minderheiten) veröffentlicht. Als Veach nach seinen Ansichten zu Abtreibungen gefragt wurde – ein ebenfalls polarisierendes Thema in den USA –, sagte er, dass die Kirche kein Ort für eine politische Agenda ist.
Hillsong lieferte 2017 einen Beweis dafür, wo die Organisation steht. Die Kirche veröffentlichte eine Mitteilung, in der die australischen Mitglieder der Kirche aufgefordert werden, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe zu stimmen, schreibt «The Washington Post». Die Erklärung wurde inzwischen gelöscht. Es gibt ausserdem Berichte von ehemaligen Mitgliedern, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus dem Kirchenchor geworfen wurden. In der Zoe Church ist es Pastor Veach, der für Kontroversen sorgt, da er 2017 als Produzent bei einem Dokumentarfilm mitgewirkt hat, der gleichgeschlechtliche Anziehung mit «sexueller Gebrochenheit» gleichsetzt.
Pratt scheint von diesen Anschuldigungen nichts hören zu wollen. Stattdessen redet er darüber, wie tolerant die Freikirche ihm gegenüber war, als er sich von Anna Faris scheiden liess, obwohl Scheidung in der Bibel nicht erlaubt sei: «[Die Kirchengemeinde] hat mich nie verurteilt, sondern mich einfach gnädig auf meinem Weg begleitet.»
Hallo Medien: zelebriert lieber die Meinungs- und Glaubensfreiheit und einen unvoreingenommene Austausch, anstelle auf abweichenden Menschen herumzuhacken!
Reichen ihre langen Nasen nun auch in sein Privatleben um zu kontrollieren, dass er jaaaa nichts queerfeindliches macht?
Ich meine.. who cares wo er betet? Ich halte sowieso nichts von all Freikirchen oder Religion, aber das ist doch sein Leben.
Das Ganze ist ein Eindringen in den persönlichen Space anderer und für mich sehr übergriffig.
Und gibt es überhaupt queerfreundliche Kirchen?
Ich muss nicht mit jeder Meinung oder Religion einverstanden sein, aber es darf sie geben...