Gegen Disney ging 2020 eine Klage ein. Der Autor Bucky Woodall behauptete, dass wesentliche Elemente seines Drehbuchs für «Bucky the Surfer Boy» für «Moana» übernommen worden sind. Er forderte 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Doch eine Jury hat Disney nun recht gegeben.
Anfang der 2000er Jahre schrieb Woodall ein Drehbuch, das den Arbeitstitel «Bucky the Surfer Boy» trägt. Die Story handelt von einem Teenager, der mit seinen Eltern Ferien auf Hawaii macht, sich mit einer Gruppe hawaiianischer Jugendlicher anfreundet und sich auf eine Suche begibt, die Zeitreisen zu den alten Inseln und Interaktionen mit Halbgöttern beinhaltet.
Woodall behauptete, er habe den Entwurf für seine Story erstmals 2004 einer entfernten angeheirateten Verwandten gegeben, die damals für eine Firma auf dem Disney-Gelände arbeitete. Als er dann 2016 «Moana» im Kino sah, war er verblüfft, dass so viele seiner Ideen im Film vorgekommen sind.
Folgende Ähnlichkeiten führt Woodall in seiner Klage auf:
Anwälte der Verteidigung und Zeugen – darunter die Frau, der Woodall das Drehbuch gab – sagten, dass niemand bei Disney seine Arbeit gesehen habe. Während des Verfahrens sagte sie aus, dass sie niemandem bei Disney das Skript gezeigt habe. «Moana» sei durch dieselbe kulturelle Forschung und interne Zusammenarbeit wie die anderen Disney-Filme entwickelt worden.
Disneys Anwalt argumentierte, dass Dinge wie polynesische Legenden «nicht urheberrechtsfähig» seien. Die Anwälte des Unternehmens legten Berichten zufolge auch Tausende Seiten an Entwicklungsdokumenten vor, die jeden Teil des Prozesses der «Moana»-Schöpfer John Musker und Ron Clements bei der Herstellung des Films zeigen.
Ein Richter entschied ausserdem, dass Woodall die Klage zu spät einreichte, um überhaupt einen Anspruch auf die weltweiten Kinokasseneinnahmen von «Moana» in Höhe von knapp 650 Millionen Dollar zu haben. Was bleibt, sind die DVD- und Blu-Ray-Verkäufe des Films mit einem Nettogewinn von 10,4 Millionen Dollar.
Woodall reichte im Januar eine zweite Klage wegen «Moana 2» ein. Der Film war ein noch grösserer Erfolg und spielte 2024 weltweit mehr als 1 Milliarde US-Dollar ein.
Woodall fordert als Schadensersatz 2,5 Prozent der Bruttoeinnahmen (10 Milliarden Dollar) von «Moana» sowie eine gerichtliche Verfügung, die sein Urheberrecht bestätigt und weitere Verstösse untersagt.
(cmu)