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Moana: Disney gewinnt 100 Millionen Dollar Urheberrechtsklage

«Moana» ist doch nicht geklaut – Disney gewinnt Urheberrechtsklage

2020 reichte der Autor Buck Woodall eine Klage gegen Disneys «Moana» ein und forderte 100 Millionen US-Dollar Schadenersatz.
11.03.2025, 13:4811.03.2025, 14:59
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Gegen Disney ging 2020 eine Klage ein. Der Autor Bucky Woodall behauptete, dass wesentliche Elemente seines Drehbuchs für «Bucky the Surfer Boy» für «Moana» übernommen worden sind. Er forderte 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Doch eine Jury hat Disney nun recht gegeben.

Anfang der 2000er Jahre schrieb Woodall ein Drehbuch, das den Arbeitstitel «Bucky the Surfer Boy» trägt. Die Story handelt von einem Teenager, der mit seinen Eltern Ferien auf Hawaii macht, sich mit einer Gruppe hawaiianischer Jugendlicher anfreundet und sich auf eine Suche begibt, die Zeitreisen zu den alten Inseln und Interaktionen mit Halbgöttern beinhaltet.

Woodall behauptete, er habe den Entwurf für seine Story erstmals 2004 einer entfernten angeheirateten Verwandten gegeben, die damals für eine Firma auf dem Disney-Gelände arbeitete. Als er dann 2016 «Moana» im Kino sah, war er verblüfft, dass so viele seiner Ideen im Film vorgekommen sind.

Dwayne Johnson, Stephen Kearin, Temuera Morrison, Alan Tudyk, Nicole Scherzinger, Any Gabrielly, and Auli'i Cravalho in Vaiana - Das Paradies hat einen Haken (2016)
«Moana» kam 2016 in die Kinos und spielte weltweit knapp 650 Millionen Dollar ein.Bild: disney

Folgende Ähnlichkeiten führt Woodall in seiner Klage auf:

  • Beide «erzählen die Geschichte eines Teenagers, der sich über die Warnungen seiner Eltern hinwegsetzt und sich auf eine gefährliche Reise durch polynesische Gewässer begibt, um das bedrohte Land einer polynesischen Insel zu retten».
  • In beiden «geht es um eine Hauptfigur, die auf einen Halbgott mit einem riesigen Haken und Tätowierungen trifft».
  • In beiden «geht es um Protagonisten, die auf einer Seereise etwas über die alte polynesische Kultur erfahren».
  • «Ein wiederkehrendes Thema ist der polynesische Glauben an spirituelle Vorfahren, die sich als Tiere manifestierten, die die Lebenden leiten und beschützen».

Anwälte der Verteidigung und Zeugen – darunter die Frau, der Woodall das Drehbuch gab – sagten, dass niemand bei Disney seine Arbeit gesehen habe. Während des Verfahrens sagte sie aus, dass sie niemandem bei Disney das Skript gezeigt habe. «Moana» sei durch dieselbe kulturelle Forschung und interne Zusammenarbeit wie die anderen Disney-Filme entwickelt worden.

Disneys Anwalt argumentierte, dass Dinge wie polynesische Legenden «nicht urheberrechtsfähig» seien. Die Anwälte des Unternehmens legten Berichten zufolge auch Tausende Seiten an Entwicklungsdokumenten vor, die jeden Teil des Prozesses der «Moana»-Schöpfer John Musker und Ron Clements bei der Herstellung des Films zeigen.

moana
Skizzen von Disney zum Halbgott Maui.Bild: disney

Ein Richter entschied ausserdem, dass Woodall die Klage zu spät einreichte, um überhaupt einen Anspruch auf die weltweiten Kinokasseneinnahmen von «Moana» in Höhe von knapp 650 Millionen Dollar zu haben. Was bleibt, sind die DVD- und Blu-Ray-Verkäufe des Films mit einem Nettogewinn von 10,4 Millionen Dollar.

Woodall reichte im Januar eine zweite Klage wegen «Moana 2» ein. Der Film war ein noch grösserer Erfolg und spielte 2024 weltweit mehr als 1 Milliarde US-Dollar ein.

Woodall fordert als Schadensersatz 2,5 Prozent der Bruttoeinnahmen (10 Milliarden Dollar) von «Moana» sowie eine gerichtliche Verfügung, die sein Urheberrecht bestätigt und weitere Verstösse untersagt.

(cmu)

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1 Kommentar
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    Ich hasse Sonne
    Eine kleine Schimpferei auf den Abschaum am Himmelsgewölbe.

    Da ist es wieder, das runde, grelle Ding am Firmament, leuchtend und erfrischend strahlt es einem ins Gesicht, wärmt den Körper, Geist und Seele, streichelt dir über die Haare als wären es Mutters zarte Hände.

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