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Darum helfen kalorienfreie Süssstoffe langfristig nicht beim Abnehmen

Süssungsmittel zur Gewichtsabnahme – die WHO warnt vor langfristigem Konsum

Man ersetze den Zucker durch kalorienarme Süssstoffe – und verliert sofort an Gewicht, ohne gross auf etwas zu verzichten. Diese Vorstellung ist zu schön, um wahr zu sein, wie die WHO nun bestätigt.
17.05.2023, 10:3517.05.2023, 13:46
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Kristallzucker ist in Verruf geraten. Viele verwenden deshalb Süssungsmittel als Alternative zum raffinierten Zucker. Denn diese haben weniger Kalorien als Haushaltszucker. Doch helfen Süssungsmittel tatsächlich beim Gewichtsverlust?

Eine Antwort darauf liefert nun die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Organisation mit Sitz in Genf rät davon ab, Süssstoffe als Hilfsmittel für Gewichtsverlust einzusetzen. Denn: Studien hätten gezeigt, dass die süssen Geschmacksverstärker nur kurzfristig beim Verlust des Gewichts helfen können. Wer allerdings langfristig Zuckerersatzstoffe zu sich nehme, habe dennoch ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit.

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Keine gute Idee, wenn man Gewicht verlieren möchte: mit Stevia gesüsster Tee.Bild: Shutterstock

Und schlimmer noch: Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien potenzielle Nebenwirkungen einer langfristigen Einnahme von Zuckerersatzprodukten. Die Empfehlungen richten sich an alle Menschen, ausser an jene, die an Diabetes erkrankt sind, da diese in den Studien nicht berücksichtigt wurden.

Stevia, Sucralose und Co.

Die Studien haben kalorienarme oder kalorienfreie Süssstoffe wie Stevia, Sucralose, Saccharin oder Aspartam untersucht. All diese Süssstoffe haben keinen Nährwert, sondern dienen nur dem Geschmack. Sie werden oft in abgepackten Lebensmitteln oder Getränken verwendet. Zunehmend kommen die Süssungsmittel aber auch in der Küche von Privatpersonen zum Einsatz, wie etwa beim Backen oder als Alternative zum Zucker im Kaffee.

Als die WHO 2015 die Empfehlung gab, den Konsum von Zucker auf maximal 10 Prozent der Energiezufuhr zu beschränken, sei das Interesse an Zuckeralternativen massiv gestiegen.

WHO rät zur «natürlichen» Süsse

Wer abnehmen oder seine Gesundheit verbessern will, soll eine andere Möglichkeit in Betracht ziehen, um die Aufnahme von Zucker zu reduzieren, wie zum Beispiel den Verzehr von Lebensmitteln mit natürlich vorkommendem Zucker wie Obst.

(cst)

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Wir Schweizer essen zu viel Zucker
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42 Kommentare
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Päddie89
17.05.2023 12:11registriert März 2021
"Wer allerdings langfristig Zuckerersatzstoffe zu sich nimmt, habe dennoch ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit."

Diese Aussage der WHO ist höchst enttäuschend, da sie auf einer völligen Fehlinterpretation von Querschnittstudien beruht. Künstliche Süssstoffe werden häufiger von fettleibigen Menschen konsumiert. Diese Personen sind nicht fettleibig, weil sie Süssstoffe konsumieren, sondern konsumieren Süssstoffe, weil sie fettleibig sind und abnehmen wollen. --> Umgekehrte Kausalität.

Randomisierte Versuche zeigen sehr deutlich auf, dass künstliche Süssstoffe beim Abnehmen unterstützen.
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