Um das Thema Schlaf ranken sich viele Mythen: Kann man wirklich zu viel schlafen? Und gewöhnt sich der Körper mit der Zeit an wenig Schlaf? Die New York Times hat mit Schlafexperten gesprochen, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Wir haben die spannendsten Fragen und Antworten für euch zusammengefasst.
Kann man sich an wenig Schlaf gewöhnen? «Wir können mit Schlafmangel umgehen, indem wir beispielsweise Koffein trinken», sagt Dr. Ian Katznelson, Neurologe am Northwestern Medicine Lake Forest Hospital, gegenüber der amerikanischen Tageszeitung. Dies bedeute aber nicht, dass wir die negativen Auswirkungen von Schlafmangel wie Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen und verminderte Kreativität vermeiden können.
Schlafmangel kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Doch gibt es auch eine Obergrenze für die Schlafdauer? Expertinnen und Experten zufolge kann auch zu viel Schlaf zu gesundheitlichen Problemen führen.
So ergab beispielsweise eine Studie aus 2023 mit 500'000 Personen, dass Erwachsene, die mehr als 9 Stunden pro Tag schliefen, ein um 35 Prozent höheres Risiko aufweisen, an Atemwegserkrankungen zu sterben.
Dr. Fariha Abbasi-Feinberg, Mitglied des Vorstands der American Academy of Sleep Medicine, rät allerdings, die Studie mit Vorsicht zu interpretieren: «Es ist nicht ganz klar, ob übermässiger Schlaf tatsächlich gesundheitliche Probleme verursacht oder ob er eher ein Hinweis auf bestehende gesundheitliche Probleme ist.»
Empfohlen wird, sieben bis neun Stunden pro Nacht zu schlafen. Sollte jemand das Bedürfnis nach mehr Schlaf verspüren, lohne sich ein Besuch bei einem Spezialisten.
Ein Schlafdefizit am Wochenende nachzuholen, wird von den Experten nicht empfohlen. «Wenn man jedes Wochenende stundenlang ausschläft, ist das wahrscheinlich ein Zeichen dafür, dass man unter der Woche nicht genug zur Ruhe kommt», sagt Dr. Thomas Kilkenny, Leiter des Schlafinstituts am Northwell Staten Island University Hospital.
Wenn du also Montag bis Freitag nur etwa sechs Stunden schläfst, hast du Ende der Woche fast eine ganze Nacht verpasst. Um den Schlafmangel auszugleichen, müsstest du in einer Nacht zwölf Stunden schlafen. Dadurch fällst du womöglich in einen anderen Schlafmangelzyklus, da du in der folgenden Nacht wohl weniger müde bist.
Die Experten raten, mehr Schlaf über die Woche zu verteilen, indem du allmählich etwas früher zu Bett gehst. Schon 15 Minuten früher Schlaf pro Nacht können einen merklichen Unterschied machen.
Nachts aufzuwachen, ist kein Grund zur Sorge. «Viele Menschen glauben, dass man den Kopf auf das Kissen legen, sofort einschlafen und für den Rest der Nacht nicht mehr aufwachen sollte. Das ist kein Schlaf, das ist ein Koma», sagt Dr. Goldschmied, Schlafforscherin und Assistenzprofessorin für Psychiatrie am Hospital of the University of Pennsylvania.
Solltest du länger als 15 bis 20 Minuten wach im Bett liegen, kann es hilfreich sein, aufzustehen, um besser wieder einschlafen zu können. «Sich hin und her zu wälzen kann frustrierend sein und es noch schwieriger machen, zur Ruhe zu finden», erklärt Dr. Mehwish Sajid, Schlafmedizinerin an der University of Michigan Health.
Sie empfiehlt stattdessen, etwas Entspannendes zu tun, wie ein beruhigendes Buch zu lesen oder zu meditieren.
(cst)
CPAP Gerät bekommen, jetzt 3 Monate später schlafe ich oft 6h am stück oder 3 und 3 mit einem 30min unterbruch. Mir geht es besser.