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Jugendliche rauchen und trinken weniger, leiden aber öfter psychisch

Riverside Relaxation By The Vltava River In Prague Three young people spend time together on the sandy bank of the Vltava River, sketching and talking in the shade of riverside trees in Prague, Czech  ...
Bild: www.imago-images.de

Jugendliche rauchen und trinken weniger, aber...

21.05.2025, 00:3021.05.2025, 09:22
Mehr «Leben»

Weniger Alkohol und Zigaretten, aber mehr Übergewicht und psychische Leiden. Ein Report zeigt Entwicklungen bei Jugendlichen weltweit. Investitionen in ihre Gesundheit lohnten sich dreifach, heisst es.

Ohne gezieltes Eingreifen wird im Jahr 2030 mehr als die Hälfte aller Jugendlichen in Ländern leben, in denen ihnen besonders viele eigentlich vermeidbare Gesundheitsprobleme drohen. Das schreibt die «Lancet-Kommission für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen» in einem globalen Bericht. Betroffen seien fast 1,1 Milliarden Heranwachsende im Alter von 10 bis 24 Jahren. Zu den gesundheitsgefährdenden Faktoren zählen die Wissenschaftler unter anderem HIV, frühe Schwangerschaften, Depressionen und schlechte Ernährung.

Gleichzeitig werde es 2030 weltweit mehr Jugendliche geben, die an Übergewicht oder einer psychischen Störung leiden. Die Heranwachsenden von heute seien zudem die erste Gruppe von Menschen, die ihr Leben lang die wachsenden Auswirkungen des Klimawandels erlebten, schreibt das internationale Team um Sarah Baird von der George Washington University in Washington im Fachmagazin «The Lancet».

Rauchen und Alkoholkonsum nehmen ab – Übergewicht nimmt zu

«Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen weltweit befinden sich an einem kritischen Punkt, wobei in den letzten drei Jahrzehnten unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten waren», wird Baird in einer Mitteilung des Fachmagazins zitiert. So sind das Rauchen und der übermässige Alkoholkonsum von 2015 bis 2021 dem Report zufolge insgesamt etwas zurückgegangen.

Dagegen steigt die Zahl übergewichtiger Jugendlicher teils drastisch. In einigen Ländern Asiens und Afrikas haben sich Baird zufolge Übergewicht und Fettleibigkeit in den vergangenen drei Jahrzehnten verachtfacht. Für 2030 erwarten die Forscher, dass global etwa 24 Prozent der weiblichen und rund 23 Prozent der männlichen Jugendlichen übergewichtig oder adipös sein werden. 2021 waren es demnach gut 21 und 19 Prozent. Dabei gibt es unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Weltregionen.

Als Grundlage der Prognose nahm die Forschungsgruppe vor allem die Daten der Studie «Global Burden of Disease 2021», die die Krankheitslasten in verschiedenen Ländern beziffert und Prognosen für das Jahr 2030 erstellt.

In reichen Ländern nehmen Krankheiten wie Diabetes zu

In Ländern mit hohem Einkommen verursachen demnach nicht übertragbare Krankheiten, etwa Herz-Kreislauf- und chronische Atemwegserkrankungen und Diabetes, eine hohe Krankheitslast – auch schon für Heranwachsende. «Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich die Herausforderungen, vor denen Jugendliche weltweit stehen, durch neue globale Probleme wie den Klimawandel, weltweite Konflikte und den raschen Übergang zu einer stärker digitalisierten Welt noch verschärfen», betonte Baird.

Das Forschungsteam plädiert dafür, die Gesundheit der Jugendlichen mehr in den Blick zu nehmen. «Investitionen in die aktuelle Generation der 10- bis 24-Jährigen werden sich dreifach auszahlen: Sie kommen jungen Menschen heute, den zukünftigen Erwachsenen und der nächsten Generation von Kindern zugute», schreiben die Forscher. Diese potenziellen Vorteile seien besonders wichtig für Afrika und Asien. Denn dort lebten rund 80 Prozent der Jugendlichen weltweit. (sda/dpa)

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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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slnstrm
21.05.2025 07:13registriert August 2023
Da gibts nur eine Lösung: Sie müssen wieder rauchen und saufen.
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N. Y. P.
21.05.2025 08:00registriert August 2018
500 ml Red Bull, enthält rund 60 Gramm Zucker.

Zucker macht deinen Körper schwer krank. Zucker zerstört deinen Körper nachhaltig. Dass die Industrie uns versteckte Zucker in diversen Nahrungsmitteln unterjubelt, kommt noch dazu, halte ich für ein Riesenproblem.

Zum Thema zurück: Wenn ich frühmorgens um 7 Uhr 14 - 18 jährige, die bereits zur Rundlichkeit neigen, am Bahnhof mit einem Red Bull in der Hand sehe, denke ich: Was tut ihr euch da an? Meine Güte. Nehmt doch Mineralwasser, treibt Sport etc.
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uhl
21.05.2025 07:56registriert Februar 2019
Das mit der Ernährung erstaunt mich ja nicht wirklich. Aber dass HIV und frühe Schwangerschaften da aufgelistet sind, zeigt uns auch wieder mal, wo wir als Menschheit gesamthaft stehen. Und das trotz aller Bemühungen...
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    «Ich möchte noch ein 2. Kind, mein Mann aber nicht ...»

    Hallo zusammen.

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