Wer vegan oder vegetarisch lebt, kennt diesen Spruch nur allzu gut: «Na, ob das so gesund ist?» Die Wahl der persönlichen Ernährungsweise kann schonmal Streit am Familientisch entfachen. Dabei haben Veganerinnen und Veganer die wissenschaftlichen Fakten zumindest bei der Klimabilanz und beim Tierwohl klar auf ihrer Seite. Fleischessende halten dagegen: Einzelne Menschen alleine könnten die Welt nicht retten – weder das Klima, noch die Tiere.
Zudem zweifeln sie an, dass eine fleischlose Ernährung gesund ist. In der Tat diskutieren verschiedene Expertinnen und Experten und Laien schon lange darüber, welche Ernährung wirklich gesund ist. Zuletzt erlangte eine Influencerin auf Tiktok Aufmerksamkeit, die auf einen in veganen Ersatzprodukten enthaltenen Inhaltsstoff hinwies, welcher auch zum Herstellen von Kleister genutzt wird.
Nun hat eine neue Studie der Stanford-Universität, die an Zwillingen durchgeführt wurde, neue Ergebnisse geliefert. Eine Ernährungsweise hat sich dort als eindeutig gesünder erwiesen.
Vielen Studien, die gesunde Ernährung untersuchen, leiden unter dem Problem, dass sie viele Störfaktoren nicht berücksichtigen. Im Klartext: Es ist schwierig zu untersuchen, ob ein bestimmter Aspekt der Ernährung für eine bestimmte Reaktion des Körpers – etwa fürs Abnehmen oder einen erhöhten Vitaminhaushalt – zuständig ist. Auch, weil verschiedene Körper auf gewisse Ernährungseinflüsse unterschiedlich reagieren.
Die Stanford University hat nun eine Studie durchgeführt, die diesen Fehler vermeiden wollte, indem sie eineiige Zwillinge untersucht. Von 22 Zwillingspaaren sollte sich jeweils eine Person vegan ernähren und die andere Fleisch essen. Wie in einer Mitteilung auf der Website von Stanford zu lesen ist, könne die Studie so ausschliessen, dass unterschiedliche Gene, Erziehungs- und Lebensstile das Ergebnis verfälschen.
Die Forschenden überprüften die Gesundheitswerte der Zwillinge am Anfang der Studie, nach vier Wochen sowie final nach acht Wochen. Das anschliessende Ergebnis war verblüffend.
Denn die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Personen, die auf Fleisch verzichteten, nach zwei Monaten gesünder als vorher waren. Konkret verfügten sie über gesunkene Cholesterin- und Insulinwerte sowie ein niedrigeres Körpergewicht. Die Forschenden weisen darauf hin, dass all diese Faktoren zu einem gesünderen Herz-Kreislauf-System beitragen.
Durch die vegane Diät hätten die Teilnehmenden vor allem mit drei entscheidenden Veränderungen zu ihrer Gesundheit beigetragen: Sie haben weniger gesättigte Fette zu sich genommen, dafür jedoch mehr Ballaststoffe und im Ergebnis ihr Gewicht gesenkt.
Daraus folgerten die Forschenden, dass vielen Menschen eine dementsprechende Ernährung gut täte: «Die meisten von uns würden durch eine stärker pflanzenbasierte Diät profitieren», empfiehlt Studienleiter Christopher Gardner.
Gardner relativiert jedoch auch: Eine rein vegane Ernährung ist nicht das Wichtigste für die Gesundheit. Es würde bereits reichen, mehr pflanzenbasiertes Essen zu sich zu nehmen. Er selber lebe seit 40 Jahren «grösstenteils vegan».
Damit zurück zur Diskussion bei der Familie: Die meisten Menschen, ob jung oder alt, können sich darauf einigen, dass es gesund ist, weniger Fleisch zu sich zu nehmen. Doch wie sehr man den Fleischkonsum herunterschraubt, um gesund zu leben, darüber herrscht noch immer häufig Uneinigkeit.
Was auch ohne Studie klar ist; Wer sich bewusst vegan ernährt, achtet mit grosser Wahrscheinlichkeit mehr darauf was er isst. Und wer mehr auf seine Ernährung achtet, ernährt sich fast automatisch auch gesünder.
Da wird doch von veganer Ernährung geschrieben?
Ist jetzt mittlerweile vegan = vegetarisch??? Da wird langsam keine Grenze mehr gezogen.
Für mich ist vegan, wenn man vollständig auf tierische Produkte verzichtet. Fleischlos = vegetarisch und NICHT vegan.