Die Symptome in Wien gleichen jenen, die erstmals 2016 bei Botschaftsmitarbeitenden in Kuba gemeldet worden waren: Plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Bis heute sind die Beschwerden nicht erklärbar, weshalb sie unter der Bezeichnung Havanna-Syndrom bekannt sind.
Wie The New Yorker berichtet, soll der erste Fall in Wien bereits ein paar Monate nach der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden gemeldet worden sein. Die Vorfälle wurden allerdings nicht bekannt gegeben – die Beamten seien besorgt gewesen, dass dies die laufenden Ermittlungen behindern würde. Derzeit werden etwa 20 Fälle untersucht.
Noch ist die Ursache der gemeldeten Beschwerden in Wien unklar. Von den US-Regierungsbehörden werden sie offiziell als «unerklärliche Gesundheitsvorfälle» bezeichnet.
Das österreichische Aussenministerium will der Sache auf den Grund gehen, wie es gegenüber der Nachrichtenagentur APA schreibt: «Wir nehmen diese Berichte sehr ernst und arbeiten gemäss unserer Rolle als Gaststaat mit den US-Behörden an einer gemeinsamen Aufklärung».
Weltweit seien bisher ungefähr 130 Fälle des Havanna-Syndroms bekannt, schätzt «The New Yorker». Aus Kuba, China, London, Kolumbien und Usbekistan klagten US-Regierungsbeamte bisher über die mysteriösen Symptome. Während die einen Fachleute über mögliche Attacken mit Mikrowellen diskutieren, gehen andere von einer Art Massenpsychose aus. (saw)
Danke für diese gelungene zeitliche Einordnung. Zum einen muss man dafür wissen, wann die Amtseinführung war und wenn man es weiss (20.1.), kommt man zum anderen zum Schluss, dass mit „ein paar Monate danach“ eigentlich auch heute gemeint sein könnte.
Eine Hysterie ist das wohl nicht, da offenbar Hirnschädigungen bildgebend aufgezeigt werden konnten.