Wer eine stabile Liebesbeziehung haben will, muss regelmässig Sex haben. Mit seinem Partner, versteht sich. Dies stärke die Bindung zwischen zwei Liebenden, behauptet eine aktuelle Studie, veröffentlicht von der «International Association for Psychological Science». Welch Überraschung!
Dass sich nach dem Koitus eine wohlige Eintracht zwischen einem selbst und der Situation, in der man sich gerade befindet, einstellt, ist an sich nichts Neues. Andrea Meltzer, Psychologie-Professorin an der Florida State University, hat nun aber herausgefunden, dass dieses sexuelle Zufriedenheitsgefühl oder sexual afterglow (dt.: sexuelles Nachglühen), wie sie es nennt, auch positive Auswirkung auf das romantisches Miteinander haben kann.
Wer nun glaubt, mit einem wöchentlichen Beischlaf liesse sich schon eine starke Beziehung herstellen, irrt sich: Das Nachglühen hält in der Regel nur 48 Stunden an.
Für die Untersuchungen hat das Forscherteam um Meltzer 218 verheiratete Paare aufgefordert, zwei Wochen lang individuelle Sextagebücher zu führen. Darin soll dokumentiert werden, wann sie Sex hatten und wie zufrieden sie jeden Tag mit dem Akt und ihrer Beziehung generell waren. Sechs Monate später wurden die Paare erneut nach ihrem Zufriedenheitsstand befragt.
Es hat sich gezeigt, dass die Testpersonen bis zu zwei volle Tage nach dem letzten Beischlaf eine erhöhte Zufriedenheit mit sich selbst und ihrem Partner verspürten. Paare, die sich jedoch täglich und mehr liebten waren konstant unzufriedener.
An diesem Punkt verknüpft das Forscherteam ihre Ergebnisse mit einer evolutionären Perspektive. 48 Stunden ist sowohl die Zeitspanne, die es braucht, um eine potente Spermienkonzentration im Samen herzustellen; gleichzeitig kann ein Spermium bis zu zwei Tage lang in der Eizelle einer Frau überleben.
Meltzers Studie ist die erste Untersuchung, die die Korrelation zwischen der Häufigkeit des Sexualakts mit der Paarbindung zu beweisen versucht. Dennoch räumt sie ein: «Die Teilnehmer waren fast ausschliesslich heterosexuell und es waren alles junge Paare, zwischen Ende zwanzig und Mitte dreissig.» Ob sich das sexuelle Nachglühen auch bei anderen Typen in diesem Masse verhalte, wolle sie in den nächsten Schritten untersuchen.
Falls du jedoch in die oben genannte Gruppe gehörst und mit unerklärlichen Beziehungsproblemen haderst, dann versuch's doch mal mit einem Schäferstündchen, jeden zweiten Tag.