Dieser seltene Frosch ist verschwunden – das ist der Grund dafür
Der Melanobatrachus indicus ist ein winziger Frosch. Er ist zwei bis vier Zentimeter gross, also knapp so lang wie eine Fingerkuppe. Der Frosch hat einen schwarzen Körper, der mit blau-weissen Punkten geschmückt ist. Sein Aussehen erinnert an eine Galaxie oder einen Nachthimmel, darum ist er auch als «Galaxy Frog» bekannt.
Heimisch ist der Melanobatrachus indicus im indischen Regenwald, wo er am Boden lebt und sich bewegt. Giftig ist der Frosch trotz seiner blauen Punkte, die dies vermuten lassen, nicht. Die Spezies kommt selten vor und ist vom Aussterben bedroht.
Im Jahr 2020 wurden sieben Frösche dieser Art vom Zoologen Rajkumar K. P. in einem Gebirge im Regenwald im Westen Indiens entdeckt. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Zoologe jedoch nicht zurück in den Regenwald reisen, um den Frosch weiter anzuschauen und zu untersuchen. Dies berichtet The Guardian.
Als er nach der Pandemie zurück in den Regenwald reiste, war der Frosch verschwunden.
Die Vegetation und der heruntergefallene Baumstamm, in dem die Frösche lebten, sei komplett zertrampelt gewesen. Der erste Verdacht des Zoologen war, dass Mungos, eine Erdmännchen-Art, am Werk gewesen seien.
Er habe darauf bei einem Einheimischen nachgefragt, ob dieser etwas gesehen habe. Der habe ihm daraufhin erzählt, dass kleinere Gruppen von Fotografen an dem Ort gewesen seien. Diese hätten den Baumstamm umgedreht und den Boden rundherum durchwühlt, in der Hoffnung, die Frösche zu finden.
Als sie sie tatsächlich gefunden haben, hätten sie sie aufgehoben und vor verschiedenen Hintergründen platziert, um ein möglichst schönes Foto von den Fröschen machen zu können.
Dies sei lebensgefährlich für den Frosch, weil seine Haut extrem sensibel sei, da er durch die Poren auf seiner Haut atmet. Die Frösche ohne Handschuhe anzufassen, sei somit gefährlich für die winzigen Amphibien.
Der Einheimische habe dem Zoologen geschildert, dass zwei der Frösche gestorben seien, nachdem sie zu oft von einem Fotografen hochgehoben worden seien.
Auch nach weiteren Suchen konnte der Zoologe keinen der Frösche mehr finden. Gegenüber «The Guardian» sagt er, dass er es ungerecht finde, dass solche Aktionen erlaubt seien, die den Tieren schaden.
Er hoffe jedoch, dass durch diesen Vorfall mehr Leute lernen, vorsichtig und gerecht mit solch seltenen Tieren umzugehen und deren Lebensraum und sie nicht zu gefährden. (nib)
