02.09.2023, 12:1402.09.2023, 12:33
Vera Siebnich / watson.de
TRIGGERWARNUNG!
Normalerweise zitieren wir keine Hassnachrichten. In diesem Fall haben wir dennoch einige ausgewählte Passagen abgebildet, um die Heftigkeit der Nachrichten zu verdeutlichen.
Am 29. August teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit, dass sie das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann eingestellt hat. Der Rammstein-Sänger hat strafrechtlich also nichts mehr zu befürchten. Kurz darauf meldete sich Shelby Lynn zu Wort. Sie war die Erste, die öffentlich schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben hatte.
Sie zeigte sich wenig überrascht von der Entscheidung der Staatsanwaltschaft und stellte gleichzeitig klar, dass sie sich nun nicht zurückziehen wird. Und das, obwohl sie nach wie vor jede Menge Hassnachrichten, oft von Rammstein-Fans, bekommt.

Bild: Instragram/shelbys69666
Vor Kurzem erklärte sie dazu bereits in ihrer Story: «Ich kann damit umgehen, wenn ihr abscheuliche und bösartige Dinge schreibt. Aber es gibt noch andere Menschen, die eure Kommentare lesen.» Sie rief dazu auf, vorsichtiger mit dem zu sein, was man anderen Personen schreibe.
Nun hat Shelby ganz konkret gezeigt, mit welchen Nachrichten sie regelmässig konfrontiert ist. Ihre Reaktion auf den Hass, den sie bekommt, ist eindeutig.
Anlaufstellen für Opfer von häuslicher Gewalt
Unter häuslicher Gewalt versteht man körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Familie oder in einer aktuellen oder aufgelösten Paarbeziehung.
Betroffene können sich bei den kantonalen Opferhilfestellen melden, die auf der Website der Opferhilfe Schweiz zu finden sind. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und anonym. Sollten sich Frauen zu Hause nicht mehr sicher fühlen, finden sie in Frauenhäusern eine sichere Unterkunft. Weitere Unterstützung bietet das Frauen-Nottelefon. Betroffene Männer können sich an die Anlaufstelle Zwüschehalt oder an das Männerbüro Zürich wenden.
Bei Straftaten im Ausland können Schweizer Staatsangehörige die Helpline des EDA kontaktieren: +41 800 24 7 365.
Rammstein-Fans bedrohen Shelby Lynn
Seit Shelby Lynn ihre Vorwürfe gegen Lindemann öffentlich gemacht hat, bekommt sie auf Instagram jede Menge Hassnachrichten. Am Freitag teilte sie in ihrer Story Screenshots von privaten Nachrichten, in denen andere Menschen ihr teilweise sogar offen mit dem Tod drohen.
«Fahr zur Hölle. Stirb. Ein schlechtes Wort über Rammstein und ich bringe dich um», schreibt eine Person. Diese fügt anschliessend noch drohend hinzu, dass es ausserdem einfach sei herauszufinden, wo Shelby Lynn sich aufhalten würde.
Dass sie es inzwischen geschafft hat, dass diese Nachrichten sie nicht mehr allzu sehr tangieren, stellt Shelby Lynn auf ihre eigene Art und Weise anschliessend noch einmal sehr deutlich klar.
Anlaufstellen für Opfer von sexueller Gewalt
Sexuelle Übergriffe können in den unterschiedlichsten Kontexten stattfinden. Hilfe im Verdachtsfall oder bei erlebter sexueller Gewalt bieten etwa die kantonalen Opferhilfestellen oder die Frauenberatung Sexuelle Gewalt. Für Jugendliche oder in der Kindheit sexuell ausgebeutete Erwachsene gibt es in Zürich die Stelle Castagna. Betroffene Männer können sich an das Männerbüro Zürich wenden. Wenn du dich sexuell zu Kindern hingezogen fühlst oder jemanden kennst, der diese Neigung hat, kann dir diese Stelle weiterhelfen.
Heftige Drohungen: So reagiert Shelby Lynn
Nach den Screenshots der zahlreichen Beleidigungen und Drohungen gegen sie postet sie in ihrer Story mehrere Clips, auf denen sie ausgelassen tanzt.
In einem Video isst sie dazu einen Joghurt, in einem anderen tanzt sie zum Lied «Biology» von Girls Aloud und auch zu «Break my Stride» von Matthew Wilder. Dabei streckt sie die Hände in die Luft und zeigt demonstrativ, dass sie sich von den Nachrichten nicht unterkriegen lässt. Die Botschaft an alle Menschen, die sie nach wie vor heftig bedrohen, ist klar: Shelby Lynn hat keine Angst vor ihnen.
Auch in ihren neusten Beiträgen ruft Shelby Lynn andere Frauen dazu auf, sich nicht entmutigen zu lassen. «Ihr werdet gesehen. Ihr werdet gehört», schrieb sie in einem InstagramPost. Sie will sich auch in Zukunft nicht von all dem Hass und den Drohungen gegen sie einschüchtern lassen und anderen Frauen Mut machen.
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Warum kriegt so eine Person diese Plattform?
Bei S. Lynn muss aber leider davon ausgegangen werden, dass sie durch einen selbst herbeigeführten Medikamenten-Alkohol-Mix am Konzert in Vilnius fälschlicherweise davon ausging, ‚gespiked‘ worden zu sein, dabei hatte sie den sehr gefährlichen (!) Mischkonsum selbst verursacht. Leider tut sie realen Opfern von Übergriffen mit ihrem Selbstdarstellungs-Wahn einen Bärendienst. Ich hoffe, sie erhält bald die psychische Hilfe, die sie bräuchte und hört auf, sich weiterhin aufzuspielen, das hilft nämlich niemandem