Chiara Ferragni ist die wohl bekannteste Influencerin Italiens. Die Blondine, die sonst eine weisse Weste pflegt, musste sich mit zwei ihrer Firmen vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: unlautere Geschäftspraktiken.
Die 36-Jährige hat für den Süsswarenhersteller Balocco letzten Winter einen Pandoro, einen traditionellen italienischen Weihnachtskuchen, gestaltet und diesen via Social Media vermarktet. Die italienische Wettbewerbsbehörde kam nun zum Schluss, dass Ferragni mit ihren Posts, den Pressemitteilungen und Aufdrucken auf der Verpackung des Kuchens den Eindruck erweckt habe, Teile des Erlöses würden der Behandlung von krebskranken Kindern in einem Krankenhaus in Turin zugutekommen.
In Wirklichkeit wurde dem Regina-Margherita-Krankenhaus jedoch die vorab festgelegte Summe von 50'000 Euro gespendet. Ihre beiden Firmen hätten mit dem Deal über eine Million Euro verdient, ohne dass davon etwas an das Krankenhaus ging. Ebenfalls als irreführend stuften die Behörden ein, dass der Kuchen statt der üblichen 3,70 Euro satte 9 Euro kostete.
Die Influencerin ist zu einer Strafe von über einer Million Euro verurteilt worden. Und auch der Kuchenhersteller Balocco muss eine Strafe von 420'000 Euro bezahlen.
(anb)