An vielen beliebten Feriendestinationen könnte es für Touristen teuer werden, denn bei Verstoss der dortigen – teilweise ungewöhnlichen – Gesetze drohen hohe Bussen. Wir haben die wichtigsten Regelungen und Verbote aufgelistet.
Ein beliebtes Land für Sommerferien ist unser Nachbar Italien. Doch damit das «Dolce Vita» nicht plötzlich bitter wird, solltest du auf folgende Regeln achten:
In Stintino auf Sardinien ist es seit 2019 verboten, das Handtuch direkt auf den Strand zu legen. Grund dafür ist, dass zuvor mit den Handtüchern zu viel Sand vom Strand weggetragen wurde. Stattdessen soll darunter eine Strohmatte gelegt werden. Wer sein Badetuch trotzdem auf dem Sand ausbreitet, könnte eine Strafe von bis zu 100 Euro bekommen. Verboten ist ebenfalls das Mitnehmen von Muscheln oder Steinen. Wer versucht, diese als Souvenir mit nach Hause zu schmuggeln, riskiert 3000 Euro Busse.
Am Strand «La Pelosa», der übrigens 3.50 Euro Eintritt kostet, ist auch die Benutzung von Shampoo und Duschgel untersagt. An anderen Stränden muss der Zutritt zum Strand 72 Stunden im Voraus via App gebucht werden.
In Italien gibt es weitere ungewöhnliche Regeln: Um den Verkehr auf der 35 Kilometer langen Strecke zwischen Vietri sul Mare und Positano einzudämmen, wurde ein Nummernschildsystem eingeführt. Autos mit Nummernschildern, die auf eine ungerade Zahl enden, dürfen die Strasse an ungeraden Tagen befahren, die Autos mit geraden Nummern dagegen an geraden Tagen.
Venedig ächzt seit längerem unter den Massen an Touristen. Kreuzfahrtschiffe dürfen bereits nicht mehr vor der Altstadt anlegen. Wer die Stadt trotzdem für einen Tag geniessen will, muss dafür bezahlen. Ein Tagesticket kostet 10 Euro. Wer bei einer Kontrolle kein Ticket vorweisen kann, zahlt bis zu 300 Euro Busse.
Wer die Idee hat, Venedig aus dem Velosattel zu erkunden, kann diese gleich wieder verwerfen. In Venedigs Altstadt gilt ein strenges Veloverbot.
Obwohl Venedig auch gerne von Liebespaaren besucht wird, dürfen diese ihre Liebesschlösser nicht an die Brücken hängen. Auch Städte wie Rom haben ähnliche Regeln.
Das bekannte Küstenörtchen Portofino ist für seine bunten Häuser bekannt und deswegen auch ein beliebtes Fotomotiv. Weil viele für ein Selfie stehen bleiben, gibt es bestimmte «Halteverbotszonen», um die Massen an Touristen zu leiten. Es gilt also: Weiterlaufen und nicht den Verkehrsfluss behindern, zumindest zwischen 10.30 Uhr und 18 Uhr. Ansonsten könnte dies 270 Euro kosten.
Flip-Flops gehören wohl bei den meisten Badeurlaubern in den Koffer, doch in einigen historischen Stätten und Kirchen in Italien sind sie verboten. Auch im von Portofino nahe gelegenen Cinque Terre ist an der Steilküste das Tragen von Flip-Flops verboten. Grund dafür ist, dass viele Touristen mit dem Schuhwerk wandern gingen und sich dabei schlimme Verletzungen zugezogen haben. Geldstrafen werden zwischen 50 und 2500 Euro verhängt.
Auch die Hafenstadt Forio auf Ischia hat ein Flip-Flop-Verbot ausgesprochen. Verboten ist auch das Barfusslaufen und das Herumlaufen in blosser Badekleidung oder mit nacktem Oberkörper im historischen Zentrum. Die Strafen belaufen sich zwischen 25 und 500 Euro.
Weitere Städte mit strikten Kleidervorschriften sind unter anderem Sorrent, Lignano, Rom, Venedig, Viareggio, Baia Domizia, Santa Margherita di Savoia, Rapallo, Milano Marittima, Riccione in Vietri sul Mare, Caorle und Chioggia.
In Ischia ist es ausserdem verboten, sich an öffentlichen Brunnen zu waschen, im historischen Zentrum Alkohol zu trinken sowie Zigaretten und Kaugummi wegzuwerfen. Geahndet wird auch das Füttern von Vögeln und das Ballspielen im Stadtzentrum.
Neben dem Oben-ohne-Herumlaufen ist in der Stadt auch das Sitzen auf der berühmten Spanischen Treppe nicht erlaubt. Wer es trotzdem tut, kassiert Bussen bis zu 400 Euro. Verboten ist ebenfalls den Koffer oder Kinderwagen über die Stufen zu ziehen.
In Rom trinken viele Touristen gerne mal einen über den Durst, weswegen geführte Bar-Touren in grossen Gruppen verboten sind. Bei Verstoss müssen neben den Anbietern auch Touristen mit Bussen rechnen. Zwischen 22 und 7 Uhr darf zudem in der Öffentlichkeit keinen Alkohol getrunken werden.
Rom ist dabei nicht die einzige Stadt, die strikte Regeln bezüglich Alkohol verhängt. In Genua ist es im historischen Zentrum verboten, alkoholische Getränke offen herumzutragen. Geldstrafen können bis zu 500 Euro betragen. Genau so viel bekommen Touristen, wenn sie ein Bad im Trevi-Brunnen nehmen.
Nicht nur das Meer, auch der Comer See ist Anlaufpunkt für viele Badeurlauber. Aber Achtung: In der Stadt Como gibt es im Stadtzentrum ein striktes Badeverbot. Wer trotzdem einen Sprung ins kalte Nass wagt, kann mit 50 Euro gebüsst werden.
Teurer wird es hingegen auf der Insel Capri. Wer es wagt, in der berühmten Blauen Grotte zu schwimmen, wird ebenfalls bestraft. Heidi Klum und Tom Kaulitz, die entgegen dem Verbot in der Grotte badeten, sollen eine Busse von 6000 Euro bekommen haben.
Kroatien ist bei einer Küstenlänge von mehr als 6000 Kilometern ein beliebtes Ziel für Badeurlauberinnen und -urlauber. Doch auch dort kann einiges falsch gemacht werden.
Die Küstenstadt Split lockt jedes Jahr unzählige Partytouristen an. Um der Partymeute Einhalt zu bieten, darf im historischen Zentrum von Split Alkohol nur noch in Gastronomiebetrieben konsumiert werden. Neben dem Alkoholkonsum auf offener Strasse ist ebenfalls das Wildcampieren in öffentlichen Anlagen sowie das öffentliche sich Übergeben verboten. Letzteres wird mit 300 Euro berechnet.
Verboten ist auch das Schlafen an öffentlichen Plätzen, das Plantschen im Brunnen, Urinieren in der Öffentlichkeit sowie das Klettern auf historische Wahrzeichen. Bussen belaufen sich ebenfalls um die 300 Euro. Wie in vielen anderen Städten dürfen Touristen auch nicht im Bikini oder den Badehosen durch die Altstadt flanieren.
Touristen machen auch in Spanien den Einheimischen das Leben schwer, weshalb es viele Regeln gibt, um dagegenzuhalten.
Fast alle machen es. Und das fast überall. Die Rede ist von Selfies. Doch in Pamplona in Spanien dürfen aus Sicherheitsgründen bei Stierläufen keine Selfies gemacht werden. Wer sich nicht daran hält, kann eine Busse von 3000 Euro kassieren.
Mallorca ist ebenfalls Sehnsuchtsort von vielen Partytouristen. Die meistens jungen Besucher benehmen sich dabei öfter daneben. Jetzt gibt es aber einige neue Regeln.
Fahren mit Elektroroller auf Gehwegen und in Parks sowie die Beförderung von mehr als einer Person ist verboten und wird mit bis zu 600 Euro bestraft, gleiches gilt für das Nichttragen eines Helmes. Verboten sind auch öffentliches Urinieren oder Spucken und Alkoholkonsum auf den Strassen. Bussen reichen bis zu 750 Euro.
Eingeschränkter Alkoholkonsum gibt es auch in San Antonio auf Ibiza.
In Spanien dürfen beispielsweise in Torrox am Strand an der Costa del Sol keine Strandpavillons und Zelte mehr aufgestellt werden. Dazu gilt bei mehr als 100 Stränden ein Rauchverbot. Verboten ist zudem das Unterwasser-Pinkeln im Meer. Strafen können bis zu 750 Euro hoch ausfallen. Wie das Ganze jedoch kontrolliert wird, ist unklar.
Die Niederländer sind eigentlich ein entspanntes Völkchen, doch bei einigen Dingen hört der Spass auf.
Kiffen ist auf den Strassen Amsterdams verboten. Geahndet wird auch das Fotografieren von Sexarbeiterinnen in Schaufenstern des Rotlichtmilieus. Dies wird sogar mit Kameras überwacht. Untersagt ist auch Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen, Wildpinkeln, Grölen und Littering. Letzteres kann mit 140 Euro gestraft werden.
Im Ferienparadies Bali gibt es immer wieder Reisende, die die dortigen Regeln missachten, sei es mit unangemessener Kleidung in heiligen Tempelanlagen, Umweltverschmutzung oder rücksichtslosem Verhalten im Strassenverkehr. Bei einigen Dingen gibt es aber strikte Regeln:
Was in vielen Ländern normal ist, könnte in Thailand zur Gefängnisstrafe führen. Urlauber sollten sich vor den Ferien deshalb die dortigen Regeln und Gepflogenheiten gut merken.
In Thailand dürfen buddhistische Tempel nicht mit Shorts und Trägertop oder gar oben ohne betreten werden. Arme und Beine müssen bedeckt werden.
Bestraft wird das Nacktbaden oder bei Frauen das oben ohne am Strand Liegen. Verboten sind auch die momentan so beliebten E-Zigaretten. Dafür gibt es hohe Geldstrafen oder sogar Haftstrafen bis zu fünf Jahren. An einigen Stränden gilt zudem ein generelles Rauchverbot. Auch da können Urlauber schon einmal ein Jahr Knast bekommen oder wenn es besser läuft, eine Geldstrafe bis zu 2700 Euro.
Wovon Touristen absolut die Finger lassen sollten, sind Drogen. In Thailand herrschen strenge Drogengesetze. Bei Besitz und Handel wurden auch schon Todesstrafen verhängt. Zwischenzeitlich war der Konsum von Cannabis legal. Mittlerweile gilt diese Regelung aber nicht mehr und Cannabis gilt wieder als illegal.
(kek)