«Wollen Sie über Ihre Versicherung reden?» Anrufe, die so starten, enden oft mühsam. Und manchmal lustig.Bild: shutterstock
User Unser
Wir alle hatten schon mit Verkäufern oder Beratern zu tun. Was habt ihr da erlebt? Habt ihr haufenweise Wein gekauft wie Lea Bloch oder flunkert ihr regelmässig wie die Oma einer Redakteurin?
08.09.2021, 10:5308.09.2021, 11:21
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M.T.*
«Einmal wollte mir ein Versicherungsberater eine Lebensversicherung verkaufen, aber ich wollte eigentlich keine kaufen, weil ich hatte gar kein Geld dafür. Also hab ich es gemacht wie an der Aushebung. Ich habe gesagt, ich sei starker Raucher, auch Drogen nicht abgeneigt, führe zu schnell Auto, betriebe Thai-Boxen und Downhill-Biking als Hobbys und sei vermutlich auch manisch-depressiv-bipolar, jedenfalls hätte ich öfter Halluzinationen und auch starke Rückenschmerzen jetzt schon im zarten Alter von 26 Jahren. Leider hat es nichts genutzt, er hat nur gefragt, ob er meinen Hausarzt sprechen könne, er kenne den und dann hat er sich wieder gemeldet und gemeint: ‹Der Herr Dr. XY meint, das sei alles überhaupt kein Problem.› Ich habe dann gesagt, ‹okay, ich überlegs mir und rufe zurück› und dann hab ich meine Telefonnummer gewechselt. Er hat mich bis heute nicht gefunden!»
*Name der Redaktion bekannt.
Oma einer Redakteurin
«Ich erhalte viele Werbeanrufe, das passiert, wenn man alt ist. Aber ich weiss, wie ich mit diesen Damen und Herren umgehen muss. Du darfst sie erst gar nicht in einen Redefluss kommen lassen! Häufig rufen sie kurz vor 12 Uhr oder kurz nach 12 Uhr an. Dann frage ich: ‹Wissen Sie, wie spät es ist? Und wissen Sie, was eine gute Hausfrau um diese Zeit macht? Kochen! Und wissen Sie auch, was eine gute Hausfrau kurz danach macht? Essen! Danke für Ihren Anruf und guten Tag.› Es stimmt zwar nicht, manchmal bin ich gar nicht am Essen, sondern im Garten oder am Lesen, aber das können die ja nicht kontrollieren. Etwas Lügen darf man ab und zu. Das tun diese Telefonberater schliesslich auch. Und bis jetzt hat der Trick funktioniert, es wusste noch keiner, was er darauf sagen soll.»
Gleich geht es weiter mit den absurdesten Beratungsgespräch-Momenten, aber vorab eine kurze Werbeunterbrechung:
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Und nun zurück zur Story...
Vanessa Hann
«Letztes Jahr rief mich eine Versicherungsberaterin an und wollte mir ‹einige Optimierungen vorschlagen›, damit ich besser versichert sei. Sie startete einen Monolog und warf mit Begriffen wie ‹Prämie›, ‹Vorteile› und ‹unschlagbar› um sich. Sie sprach sehr schnell. Um ein iPad ging's irgendwie auch noch. Als sie eine Pause machte, um einzuatmen, sagte ich: ‹Sparen Sie sich bitte Ihre Zeit. Ich habe leider keine Ahnung, was meine Versicherung betrifft. Das macht alles meine Mutter.› Schweigen. Ich wunderte mich kurz, ob die Verbindung abgebrochen ist. Dann fragte die Beraterin langsam: ‹Frau Hann, Sie sind 25...?› Ich: ‹Ja...› Sie: ‹Ah okay. Na dann... Tschüss.› Es blieb bis heute das einzige Telefongespräch, das ich mit jemandem von der Versicherungsgesellschaft geführt habe.»
Salome Woerlen
«Da kommen traumatische Erinnerungen hoch. Es ging um die Sims 4 und es war ganz schlimm. Ich habe immer eine Menge Mods heruntergeladen, damit ich meinen Sims neue Frisuren verpassen und krasse Hütten bescheren konnte. Dann plötzlich waren alle meine Sims blau. Also nicht betrunken, sondern tatsächlich blau. Sofort habe ich dem Support geschrieben, doch die haben mein Problem nicht verstanden (was auch an meinen damaligen Englisch-Kenntnissen hätte liegen können). Wir haben hin- und hergechattet, doch egal was sie vorschlugen, egal was ich versuchte, meine Sims blieben blau. Und ich hässig. Da schlugen sie mir ernsthaft vor, das ganze Spiel mitsamt aller Daten zu löschen. Ach ja, natürlich lösche ich meine Sims-Familie, die sich über drei Generationen erstreckt, etwa 17 Familienmitglieder zählt und deren Ahnen ich seit Monaten mit Lebenselixier am Leben erhalte. Klar verzichte ich auf den ganzen Reichtum, den ich in stundenlanger harter Arbeit ohne Cheats (!) erwirtschaftet habe, als mein erster Sim die Karriereleiter von der Modulreinigerin zur interstellaren Schmugglerin hochgeklettert ist. Kein Ding, lass mich schnell die sieben Prunk-Villen ausradieren, die ich mit Blut, Schweiss und Tränen gebaut und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet habe. Tja, der ‹tolle› Vorschlag des Supports hat das Ende meiner Sims-Karriere besiegelt. Nicht weil ich alles gelöscht habe, sondern weil ich es nicht übers Herz gebracht habe. Ich habe seither nie wieder Sims gespielt. Aber zumindest lebt meine Sims-Familie weiter. Für immer in blau.»
Lea Bloch
«Ich habe mal Wein am Telefon gekauft. Ich war im Homeoffice und bekam einen Anruf von einem deutschen Herren mit einer angenehmen, überzeugenden Stimme. Einige Wochen zuvor hatte ich bei einer kurzen Umfrage zu Wein mitgemacht und er besass diese Informationen zu meinen Weinvorlieben. Er meinte: ‹Guten Tag Frau Bloch, Sie mögen trockenen, schweren Rotwein? Da habe ich was ganz Spezielles für Sie.› Der Weinverkäufer hielt mir einen Vortrag über seine unschlagbaren Weine aus der Toscana, die er mir auch höchstpersönlich vorbeibringen würde. Ich, tiefenentspannt an jenem Tag, dachte mir nur, wie gut dieser Herr seinen Job macht und wie überzeugend seine Verkaufsargumente waren (als ehemalige Schuhverkäuferin imponierte mir das sehr). Er bot mir zwölf Flaschen Wein mit drei Kristallgläsern für knapp 400 Franken an. Ich willigte ein, die Hälfte zu bestellen. Als 25-jährige Weinliebhaberin dürfe man sich wohl auch mal etwas gönnen, dachte ich mir. Als ich meinen Kolleginnen diese Geschichte erzählte, lachten sie mich dafür aus. Wer sich denn übers Telefon Wein verkaufen liesse? Glücklicherweise war ich genug clever, den Verkäufer nach dem Namen der Weinfirma zu fragen und konnte die Bestellung kurz darauf noch stornieren.»
Schade, das hätte Lea sein können.gif: giphy Viktoria Weber
«Neulich war mein Laptop kaputt und die gute Frau bei der Helpline hat sich wirklich irrsinnig viel Mühe gegeben, um ganz ganz sicher nach Abwicklung der Angelegenheit eine gute Bewertung von mir zu kommen. Das hat sie auch immer wieder betont, wie wichtig das für sie sei. Doch bei ihrer Mühe hat sie doch etwas über die Stränge geschlagen, indem sie mich IMMER WIEDER während der Telefonate ‹Meine schöne Frau Viktoria› nannte. Das war doch sehr irritierend. Aber eins muss man ihr lassen: Mein Problem hat sie schnell und effizient gelöst, nach wenigen Tagen hatte ich das reparierte Gerät wieder auf dem Tisch. Zack, 5 von 5 Sternen.»
Melina Bokop
«Ich sass mal über eine Stunde bei Sunrise in der Filiale, weil ich auf meinem Handy keine Schweizer Apps herunterladen konnte. Der Herr hat alles Mögliche nachgeguckt, alle Einstellungen überprüft und sich sonst wo eingeloggt, um hinter das Problem zu kommen. Er fand es allerdings nicht und gab mir nur den Tipp, mein System zu aktualisieren und neu hochzufahren. ‹Das macht mein Handy regelmässig automatisch›, sagte ich. ‹Schalte es trotzdem mal aus und wieder an›, meinte er, wohl, weil er keine bessere Lösung wusste. Es hat nichts gebracht. Nach über einer Stunde bin ich dann aus dem Geschäft raus, leicht genervt. Zu Hause habe ich dann selber recherchiert, woran es liegen könnte. Meine Freunde hatten eine Idee. Stellte sich heraus, dass meine deutsche Kreditkarte noch hinterlegt war und damit konnte ich keine Schweizer Apps mit Bezahlmodell herunterladen... Aber schön, habe ich etwas Zeit bei Sunrise verbracht und mein Handy an und aus gemacht.»
Helene Obrist
«Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, rief immer wieder ein sehr nervtötender, penetranter Weinverkäufer an. Der liess sich einfach nicht abschütteln. Also machte ich mir irgendwann einen Spass draus und fing den ein bisschen an, an der Nase herumzuführen. Gefiel ihm gar nicht. Er verlangte meine Eltern und fragte mich: ‹Sind Sie eigentlich die Putzfrau?›»
Und jetzt seid ihr dran: Was habt ihr schon alles in einem Beratungsgespräch erlebt? Ab damit in die Kommentare!
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Häschmer 2 Mio? Ich will diesen Harry-Potter-Turm kaufen!
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Häschmer 2 Mio? Ich will diesen Harry-Potter-Turm kaufen!
Nein, das ist nicht Gryffindor Tower ...
In die Bar statt zum Arzt. Sprechstunde mal anders
Video: srf
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Eine Familie in Gatlinburg im US-Bundesstaat Tennessee beobachtete durchs Fenster, wie ein Schwarzbär sich Zutritt zu ihrem Garten verschaffte und dort um den Whirlpool herumschlich. Er hatte es aber nicht auf ein heisses Bad, sondern auf eine kühle Erfrischung abgesehen, wie es scheint:
Ja, meistens auf dem Festnetz-Anschluss und zuletzt aus Indien oder Nevada.
Damit sie möglichst Zeit verlieren und keine anderen reinlegen, halte ich sie jeweils etwas hin.