Diese Otter kapern Surfbretter und leben den Traum 🤙
Die 21-jährige Studentin Isabella Orduna war gerade auf dem Rückweg zum Ufer, als sie ein leichtes Zwicken am Fuss spürte. Gegenüber der «New York Times» sagte sie, sie würde es ein «Erkundungsnibbeln» nennen – verletzt wurde sie nicht. Als sie sich umdrehte, sass eine «grosser flauschige» Otte auf ihrem Surfbrett. Orduna versuchte, das Tier durch Wackeln und Rufen zu vertreiben – vergeblich.
Beobachter am Ufer alarmierten den Notruf. Ein Retter der Feuerwehr Santa Cruz brachte Orduna sicher an Land, bevor er sich aufs Wasser begab und das Brett samt Otte zurückholte. Nach einem kurzen Kampf gab der tierische Störenfried das Board auf – beschädigt wurde es nicht.
Am Donnerstag meldete ein zweiter Surfer einen ganz ähnlichen Vorfall – erneut in Steamer Lane. Ob es sich um dieselbe Otte handelt, ist bislang unklar.
«Otter 841» wird zum lokalen Star
Schon 2023 hatte eine weibliche Otte unter dem Namen «Otter 841» für Aufsehen gesorgt. Immer wieder kaperte sie Surfboards und entzog sich hartnäckig allen Einfangversuchen. Ihre Popularität war enorm: Ihr Bild zierte T-Shirts, Eisbecher und die Werbetafel eines Cannabis-Shops in Kalifornien.
Die Behörden stoppten die Fangaktionen schliesslich, als bekannt wurde, dass sie trächtig war. Nach der Geburt ihres Nachwuchses liess das Verhalten nach. Das Monterey Bay Aquarium, das sie lange überwacht hatte, empfing seit 2024 kein Signal mehr von ihr.
«Es ist nicht abwegig, zu vermuten, dass eine frühere Täterin auch jetzt wieder verantwortlich ist», sagte Gena Bentall, Leiterin der Organisation Sea Otter Savvy, der «New York Times». «Aber Otten lernen voneinander. Vielleicht hat eine angefangen – und die anderen schauen zu und machen’s nach.»
So unterhaltsam die Vorfälle klingen – sie sind nicht ungefährlich: Die intelligenten Seeotten haben kräftige Kiefer und scharfe Zähne. Ein Biss kann schwere Verletzungen verursachen.
Zugleich nehmen Begegnungen mit Menschen zu. Laut Bentall kommt es in Kaliforniens dicht besiedelten Küstenabschnitten im Schnitt sechsmal täglich zu Störungen durch Menschen. Die Folge: Otten verlieren ihre natürliche Scheu – und suchen teils selbst den Kontakt.
«Diese Otten haben keinen Ort mehr, der nicht voller Menschen ist», sagte sie. Der beste Schutz für Mensch und Tier sei daher nicht, die Otten zu entfernen, sondern ihnen mehr Raum zu lassen.
Quellen
- nytimes.com: Sea Otters Are Stealing Surfboards in California. Again (englisch)
- vice.com: Sea Otters Are Stealing Surfboards at an Alarming Rate (englisch)
- x.com: Native Santa Cruz
(t-online/dsc)

