
TV-Satiriker Jan Böhmermann in Fahrt.screenshot: zdf
06.12.2019, 07:2506.12.2019, 12:33
Seit einigen Wochen ist Dieter Nuhr der neue Liebling der Klimaskeptiker. Der Grund: Seine Tiraden gegen die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg. So warf Nuhr beispielsweise dem Gesicht der «Fridays For Future»-Bewegung einen «lächerlichen Personenkult», der um sie entstanden sei, vor.
Der ziemlich einseitig geführte «Streit» (schliesslich dürfte Greta den wütenden alternden Kabarettisten kaum kennen) hatte damit begonnen, dass Nuhr in seiner ARD-Sendung Ende September folgenden Witz gemacht hatte:
«Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein», sagte Nuhr unter anderem. Und weiter: «Ich werde, weil meine Tochter zu den Freitagsdemos geht, im Kinderzimmer nicht mehr heizen. Wenn unsere Kinder meinen, wir könnten diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben, dann sollten wir Eltern ihnen ein Hamsterrad mit Dynamo ins Kinderzimmer stellen. Da können sie dann ihre Handys aufladen.»
Nuhr nutzte in den Folgewochen die grosse Aufmerksamkeit, die seine Spitzen gegen die Klimaaktivistin befördert hatte, für weitere Verbalvolten gegen die 16-Jährige. In seiner ZDF-Sendung «Neo Magazine Royale» schaltete sich dann TV-Satiriker Jan Böhmermann am Donnerstagabend in den vermeintlichen «Streit» ein.
Böhmermann über den Auftritt von Greta bei der Weltklimakonferenz in Madrid:
«Sie hat drei wichtige Forderungen: Erstens Emissionen senken. Klimafreundlicher leben ist Forderung zwei. Und die wichtigste Forderung von Greta Thunberg ist: Irgendjemand soll verdammt nochmal Dieter Nuhr endlich die Fresse polieren.»
Was folgte war ein grosses Gejole im Studiopublikum. Böhmermann ging sein Publikum daraufhin direkt an: «Mir ist Meinungsfreiheit wichtig. Ich schmeisse mich vor Dieter Nuhr. Der soll sagen können, was er möchte. Und wer da jetzt gejault hat, der ist ein Feind der Meinungsfreiheit – und der ist auch ein Feind von Uwe Steimle ...»
Sagte Böhmermann und kam auf den Fall des vom MDR gefeuerten Kabarettisten Steimle zu sprechen, der mit rechtsextremen Äusserungen immer wieder für Wellen der Empörung gesorgt hatte. Dessen Rauswurf sei «wirklich pfui». Schwer zu glauben, dass Böhmermann das ernst meinte. Der ZDF-Satiriker bleibt bewusst missverständlich.
(pb, watson.de)
Zur «Nuhr vs. Greta»-Vorgeschichte:
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Liebe statt Hass: Freiwillige haben einen «Flauschangriff» gegen rechte Hetze im Internet gestartet.
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Dieter Nuhr macht scharfzüngige Satire und muss sich schon von Berufswegen mit dem Zeitphänomen „Greta“ befassen. Da ist Böhmermann etwas spät noch auf den Zug gesprungen, wie auch die Medien, denn das lief vor Wochen. Gähn.
Mit Aussagen wie "diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben" stellt der Nuhr doch auch die Klimazweifler, -sünder und Ewiggestrigen bloss, ob er jetzt selber dazu gehört oder nicht... Alle Energie auf der Erde haben wir der Sonne zu verdanken, auch das liebe Erdöl. :-P