Die drei magischen Worte «Ich liebe dich» fallen in den meisten Beziehungen irgendwann. Nun bestätigte eine internationale Studie der Universität Abertey in Dundee, Irland, dass sich Frauen dafür gerne Zeit lassen.
Wie die Studie erklärt, benötigen Männer im Schnitt 108 Tage, um ihre Gefühle auszudrücken. Frauen hingegen warten mit ihrem Liebesgeständnis ganze 15 Tage länger und benötigen in Beziehungen durchschnittlich 123 Tage, um das erste «Ich liebe dich» auszusprechen.
Die Studie fand in insgesamt sieben Ländern statt: Grossbritannien, Polen, Frankreich, Australien, Chile, Kolumbien und Brasilien. In allen Ländern, ausser einem, konnte bestätigt werden, dass Männer generell das erste «Ich liebe dich» äussern. Die Ausnahme bildet Frankreich. Am stärksten ausgeprägt ist der männliche Liebesgeständnis-Effekt in Chile, Brasilien und Polen.
Auch interessant: Nicht beide Geschlechter berichten auf dieselbe Weise über das erste «Ich liebe dich». Laut Frauen gesteht der Mann deutlich öfter seine Liebe zuerst. Männer geben diesen Unterschied in der Studie als weniger stark an.
In der Studie wurde auch untersucht, zu welchem Zeitpunkt die Geschlechter zuerst darüber nachdenken, ihre Liebe zu gestehen. Auch hier zeigt sich dasselbe Bild wie bei den Geständnissen. Im Schnitt denken Männer bereits nach knapp 70 Tagen das erste Mal über das Aussprechen der drei bedeutungsschwangeren Wörter nach. Bei Frauen dauert es zirka 77 Tage, bis sie das erste Mal einen Gedanken an ein Liebesgeständnis vergeuden.
Andererseits scheinen Frauen leicht glücklicher als Männer zu sein, wenn ihnen der Partner seine Gefühle offenbart. Auf einer Glücklichkeits-Skala von eins bis hundert positionierten sich Frauen fast bei einer 89, während Männer im Schnitt nur knapp 87 erreichten. Wie aussagekräftig eine solche Selbstbeurteilung gerade bei einer so kleinen Differenz ist, sei dahingestellt.
Zusätzlich wollten die Forschenden analysieren, ob und wie die persönliche Art, eine Beziehung zu führen, einen Einfluss auf die analysierten Parameter hat. Anhand eines kurzen Fragebogens wurden die Teilnehmer der Studie in drei verschiedene Bindungstypen unterteilt: der vermeidende, der sichere sowie der ängstliche Bindungstyp.
Wie der Name schon andeutet, ist der ängstliche Bindungstyp eher vorsichtiger. Bis er oder sie eine Beziehung als vertraulich bezeichnet, dauert es in der Regel länger, die Verlustangst ist hingegen auch grösser. Wenn ein ängstlicher Beziehungstyp das erste Mal «Ich liebe dich» hört, freut er sich auch umso mehr.
Das Gegenteil ist der vermeidende Beziehungstyp. Er benötigt weniger Zeit, bis er eine Beziehung als eng und vertraulich wahrnimmt. Bei Männern ist dieser Bindungstyp häufiger zu finden als bei Frauen. Die Reaktion auf das erste «Ich liebe dich» des Partners ist in der Regel auch weniger euphorisch.
Der vermeidende und der ängstliche Bindungstyp werden unter dem Oberbegriff des unsicheren Bindungstyps zusammengefasst. Dem gegenüber steht der sichere beziehungsweise der «normale» Bindungstyp.
Trotz gleicher Bindungstypen verhalten sich die Geschlechter unterschiedlich. Männer mit einem unsicheren Bindungstypen, egal ob ängstlich oder vermeidend, tendieren dazu, schneller ihre Liebe zu proklamieren.
Beim ängstlichen Bindungstypen dominiert die Verlustangst und Mann versucht durch das Äussern eines «Ich liebe dich» die Beziehung zu festigen und seine Ängste damit zu besänftigen.
Ein Mann mit einem vermeidenden Bindungstyp äussert seine Liebe hingegen schneller, um die Intimität in einer Beziehung eskalieren zu lassen. Die Gründe sind andere, das Resultat dasselbe.
Bei Frauen sieht die Situation in diesem Fall wieder anders aus. Eine Frau mit einem ängstlichen Bindungstypen wird länger brauchen, um ihre Liebe kundzutun. Anders als bei Männern äussert sich die Ängstlichkeit bei Frauen laut Studie eher in einer gesteigerten Vorsichtigkeit. Der vermeidende Bindungstyp bei Frauen scheint keinen speziellen Einfluss auf den Zeitpunkt des Liebesgeständnisses zu haben.
Leider verwechseln das einige und die denken, sobald das „verliebt sein“ weg ist, es stimmt etwas nicht. Oder manche glauben während dem „verliebt sein“, den wahren Partner 4ever vor sich zu haben.
Verlieben kann man sich täglich, wirklich lieben eher nicht.
Dass „Liebe“ kein messbarer Wert ist und für alle völlig Verschiedenes bedeuten kann, kommt dann noch dazu…