Leute, Grillieren fängt nicht erst zwei Stunden vor dem Znacht an! Wer das unvergessliche Grill-Erlebnis haben will, fängt schon bei der richtigen Einladung an und hört erst auf, wenn die letzte Wurst verbraten ist. Alles klar? Dann ab zu den wichtigsten Tipps für das perfekte Grill-Wochenende.
Was sollen die Gäste mitbringen? Das gehört bei der Einladung geklärt. Denn mindestens jemand fragt garantiert zurück – «Sölli öppis mitbringe?». Darum mach eine klare Ansage. Zum Beispiel so: «Wir grillieren am Samstag – Fleisch organisieren wir. Wäre super, wenn ihr einen Salat oder etwas Brot mitbringen könntet. Und vielleicht ein Dessert, wenn jemand mag.»
Oder mach’s noch konkreter. Das können deine Grill-Gspänli mitbringen, weil es perfekt passt: in einfacher Kartoffel- oder Hörnlisalat, ein Tomaten-Gurken-Salat, Kräuterbutter und Brot. Und für auf den Rost: ein paar Maiskolben, Zucchini oder Peperoni. Fürs Dessert kommen die kultigen Schoggibananen vom Grill immer gut an und sind erst noch super fix gemacht.
Bevor du dich für dieses oder jenes Fleisch entscheidest, stell die Grundsatzfragen: Wie viel Fleisch und Wurst braucht’s pro Person? Lieber mehr Wurst oder mehr Fleisch? Und soll man für spontane Nachzügler eine Reserve einplanen?
Die Faustregel: 300 bis 400 g pro Person – wer keine Vorspeise serviert und hungrige Gäste erwartet, rechnet besser grosszügig. Eine Mischung aus Fleisch und Wurst ist ideal. Nicht alle mögen beides gleich gern, und Vielfalt macht das Ganze entspannter. Hier ein paar Gluschtigmacher:
Egal ob Bier, oder Wein: Beim Grill-Abend ist Leichtigkeit angesagt. Setzt beim Bier auf Lager, Amber oder Pale Ale – Hauptsache, es zischt beim Öffnen und passt zur Wurst. Und denk an den leichten, gut gekühlten Rosé. So mancher Gast wird es dir danken!
Wenn das Fleisch auf den Tisch kommt, ist bei vielen der Moment für Rotwein. Nicht zu schwer, gerne fruchtig – und ja, bei heissen Temperaturen darf er ruhig leicht gekühlt sein. Ein Pinot Noir, Gamay oder Dôle aus dem Kühlschrank? Kein Stilbruch – sondern bei 30 Grad die einzig richtige Entscheidung.
Selbstredend sorge immer für kaltes Mineralwasser mit oder ohne Blöterli oder auch (selbstgemachten) Eistee.
Bevor überhaupt ans Anfeuern zu denken ist, lohnt sich ein Blick auf den Zustand des Grills. Und zwar spätestens am Tag vor dem grossen Abend. Ist noch genug Kohle oder Gas da? Muss der Grillrost gereinigt werden – oder klebt noch der letzte Cervelat von Pfingsten drauf? Sind Zange, Anzünder, Küchenrolle griffbereit?
Das A und O: Nimm Fleisch und Würste mindestens 30, besser 60 Minuten vorher aus dem Kühlschrank. Direkt aus der Kälte auf den Grill macht selbst das beste Stück Fleisch zäh und ungleichmässig gar.
Punkt zwei: Wirf nicht alles auf einmal auf den Rost. Arbeite dich in Etappen vor – so bleibt das Fleisch saftig.
Drittens: Wer mit Holzkohle grilliert, sollte genügend Zeit fürs Durchglühen einplanen – locker 30 bis 45 Minuten. Und auch bei Gas gilt: erst auf Temperatur kommen lassen, dann loslegen.
Regen im Anmarsch? Kein Weltuntergang. Ein bisschen Niesel sollte niemanden davon abhalten, die Glut zu verteidigen. Notfalls wird der Balkon zum Grillplatz umfunktioniert – oder jemand spannt den Schirm auf und stellt sich heldenhaft an den Rost. Ein Hoch auf den unerschrockenen Grillmeister, der zwischen Tropfen und Rauch die Würste dreht – ganz nach dem Motto: Schlechtes Wetter gibt’s nicht, nur schlechte Ausrüstung.
Und falls es wirklich kübelt: Pfanne an, Fenster auf, weitermachen. Denn ein Grillfest scheitert nicht am Wetter – höchstens an der Einstellung. Höchstens, wenn Sturm und Gewitter im Anzug sind, empfiehlt es sich, die Übung nach drinnen zu verlagern.
Der Grill ist ausgekühlt, die Gläser geleert und die Gäste längst zu Hause, doch du hast noch Fleisch und Würste übrig? Perfekt! Denn gute Würste und Steaks schmecken nicht nur vom Grill, sondern auch aus Pfanne oder Ofen. Wie auch Arte Cucina empfiehlt: Mit ein wenig Kreativität lassen sich aus Resten neue Lieblingsgerichte zaubern.