Das grosse «Wer wird Millionär?»-Finale von heute Freitagabend hat am Donnerstagabend gleich fünf neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazugewonnen. Nur eine Person scheiterte an der Aufgabe, mindestens 16'000 Euro zu erspielen.
Auch am Donnerstag durfte Günther Jauch wieder eine illustre Runde befragen. Phillipp Rubach, zum Beispiel, eröffnet dem Quizmaster, dass er sehr gerne seinen Job übernehmen würde. «Wie schnell hätten Sie's denn gerne?», fragt ihn Günther Jauch. Die Antwort des 26-Jährigen: «Ich sage mal zwei Wochen ...» Er brauche noch ein bisschen Zeit für den Feinschliff seiner Masterarbeit.
Böse Zungen könnten nach der gestrigen Sendung sagen, es gebe einigen Grund für einen neuen Quizmaster. Denn: Jauch geschieht das Eine, das einem solchen nicht geschehen darf: Er verrät einer Kandidatin eine Antwort.
Dabei wollte Jauch doch nur seine Lyrikkünste unter Beweis stellen. Folgende Frage wurde gestellt:
Jauch bringt sich in Stellung und zitiert die Verse auswendig: «Süsse, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen ... Mehr sag' ich nicht!» Hier fällt bei der Kandidatin sogleich der Groschen: «Ah, dann ist das der Harfenton!», meint sie. «Wieso?», will Jauch erschrocken wissen. «Na, weil es das Einzige ist, was sich reimt. Es ist Antwort C, Herr Jauch.»
Zu Jauchs Glück handelte es sich «nur» um die 16'000-Euro-Frage. Später am Abend erreichten gleich zwei Kandidaten die 125'000-Euro-Frage, beide mussten dort aber die Segel streichen. Philipp Schaefer aus Düren war einer davon. Und der wissenschaftliche Mitarbeiter (Jauch: «Das sind irgendwie alle!») hatte sogar nur drei Joker zur Verfügung, er entschied sich für die Sicherheitsvariante.
Jauch war begeistert vom 32-jährigen Kandidaten, insbesondere weil dieser eine besondere Gabe besitzt: Schaefer kann alle Raststätten an deutschen Autobahnen aufzählen – in der richtigen Reihenfolge. Natürlich wird das getestet, und der Kandidat besteht.
Jauch, ganz der Ehrgeizige, überlegt sich, ob er das «noch toppen» kann. Kann er – zumindest aus seiner Sicht. Er habe sich beim denkwürdigen Fussball-WM-Spiel Argentinien gegen England von 1986, bei dem Maradona das legendäre Tor mit der Hand Gottes erzielte, gemerkt, an welchen Werbebanden der Fussballstar vor seinem Alleingang auf das Tor vorbeigerannt ist.
Und tatsächlich: Von Camel über Budweiser und Coca-Cola zu Opel kann er alle aufzählen. «Bis zum Siegesjubel, da kam er bei Gillette vorbei!» Sich das zu merken, so das Fazit von Jauch, sei etwa ähnlich sinnvoll wie die Begabung seines Kandidaten.
Heute Freitagabend geht das grosse 3-Millionen-Euro-Finale über die Bühne. Dabei sind alle Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen, die in den Sendungen in dieser Woche 16'000 Euro oder mehr erspielen konnten.
Jauch wird diesen dabei Angebote machen, welche sie annehmen oder ablehnen können. Nimmt eine Kandidatin das Angebot an, so muss sie für eine vorher ausgehandelte Summe (die sie in jedem Fall behalten darf) ihr bisher erspieltes Geld aufgeben, kann dafür erneut die Frageleiter durchspielen – und im besten Fall drei Millionen Euro abräumen. Bislang ist dieses Kunststück allerdings noch niemandem gelungen.