Noch am Montag unterhielt uns bei «Wer wird Millionär?» eine Kandidatin, die 64'000 Euro abräumte und es damit ihrem Schweizer Profifussballer-Freund zeigen wollte.
64'000 Euro? Das sind Peanuts für den Kölner Smoothie- und Saftbar-Besitzer Ronald Tenholte. Der schaffte es gestern nämlich als 12. Kandidat überhaupt, die Million abzuräumen – als Erster seit 2015.
Hättest du das auch geschafft? Hier kommen vorerst mal die ersten 11 Fragen, die Tenholte allesamt ohne Joker meisterte.
Weil sich Ronald Tenholte für die «Sicherheitsvariante» entschied, hat er nur 3 statt 4 Joker zur Verfügung, dafür kann er nicht weiter als auf 16'000 Euro zurückfallen. So spielte sich der Kandidat mutig und ohne fremde Hilfe auf die 32'000 Euro. Noch vor der Sendung sagte Tenholte, dass er sich lange vorbereitet und dabei gelernt habe, auf sein Bauchgefühl zu hören. Das sei zu 90% richtig.
Bei der Frage für die 64'000 Euro braucht er dann aber doch Hilfe:
Tenholte fragt das Publikum, das sich sehr uneinig ist. Das Ergebnis sei Horror, sagt selbst Moderator Günther Jauch.
Das sei immerhin mehr als ein Drittel, bilanziert Tenholte und Jauch kontert: «32% ist ja viel weniger als ein Drittel, viel weniger!» Doch der 35-Jährige vertraut den bloss 36% – weil er nicht so tief fallen könne. Und Tenholte wird dafür belohnt. Jugoslawien ist richtig, der gesuchte Schriftsteller heisst übrigens Saša Stanišić.
Die Fragen wurden selbsterklärend nicht einfacher und deshalb braucht Tenholte auch bei der nächsten Stufe Hilfe.
Der Kölner hatte zwar zu Beginn eine Tendenz zur richtigen Antwort, nimmt sich aber den 50:50-Joker, um anschliessend zu sagen: «Jetzt habe ich immerhin eine 50%-Chance, dass es richtig ist, und sonst habe ich noch 16'000 Euro mehr als heute Morgen – und ich kann ja nur einmal zu Ihnen kommen, Herr Jauch.»
Bei der Frage zur halben Million Euro muss Tenholte konstatieren: «Die Frage gefällt mir gar nicht», während Günther Jauch die korrekte Antwort weiss und zufrieden vor sich hin schmunzelt.
Während seinen Überlegungen kann der Kandidat zwei Antworten mehr oder weniger ausschliessen. Und er hat noch seinen letzten, den Telefonjoker. Tenholte ruft seinen Kollegen Benjamin Wiewel, der «kreuz und quer alles liest», an.
Sein Kumpel schaltet anhand der doch sehr komplexen Fragen blitzschnell, schliesst ebenfalls Rhododendron und Ginkgo aus. Es sei zu 70% «Bambus», so sein Tipp. Und natürlich traut sich der Zocker, allerdings nach reiflicher Überlegung, «Bambus» einzuloggen.
Zeit für die Millionen-Frage. Und zwar eine, die wir wohl alle beantworten könnten, wenn wir denn mit offenen Augen durch die Welt liefen.
Joker hat Roland Tenholte keinen mehr. Aber praktisch, dass der Kölner sich als Barbesitzer mit Warenlieferungen gut auskennt und diese nicht selten auf Europaletten daherkommen. Tenholte will dann vorerst auch die Antworten nicht sehen, um sich nicht verwirren zu lassen. Er kommt zum Schluss, dass es zwischen 8 und 11 Bretter sein müssten.
Die Antworten werden eingeblendet und es beginnt das grosse Studieren. Tenholte zählt rauf und runter und sagt bald einmal: «12 und 9 sind es definitiv nicht. Ich glaube, es sind 11.»
Es dauert knappe 15 Minuten, dann fällt er einen Entscheid:
Deshalb lässt er die 11 einloggen und ...
... erstmal zittern. Ein anderer Kandidat behauptete, die Lösung zu wissen, und kritzelte Jauch die Zahl auf die Hand. Der Moderator streckt seine Hand nun aus und da steht die 12. Dann korrigiert sich aber der Kandidat, er habe sich verschrieben, es seien 11.
Noch grösser als beim Kandidaten ist anschliessend die Freude bei seiner Verlobten, die direkt aus dem Studio angerufen wird und die Nachricht mit einem Mix aus Lachen, Weinen und Kreischen aufnimmt. Noch in diesem Jahr steht nämlich die Heirat an. Das nötige Kleingeld dazu ist schon mal vorhanden.