Schweiz
ÖV

Coronavirus sorgt für leere Bahnhöfe: So sieht der ÖV in der Schweiz aus

Viele ÖV-Unternehmen, wie hier die RBS in Bern, sperren den vorderen Teil ihrer Busse ab.
Viele ÖV-Unternehmen, wie hier die RBS in Bern, sperren den vorderen Teil ihrer Busse ab. bild: facebook/rbs

Eingesperrte Chauffeure, leergefegte Bahnhöfe: So trifft Corona den ÖV

Seit Mittwochmorgen schützen viele Transportunternehmen ihre Fahrer vor den Passagieren. Derweil meiden immer mehr Pendler die Stosszeiten.
11.03.2020, 11:2111.03.2020, 12:20
Mehr «Schweiz»

Viele Pendler reiben sich heute verwundert die Augen: Landauf, landab sperren Verkehrsbetriebe den vorderen Teil ihrer Busse mit Ketten oder Klebeband ab, um das Personal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

«Damit alle gesund bleiben, bitten wir Sie, soweit als möglich Abstand zu halten», steht auf Info-Tafeln, die etwa bei den Zürcher Verkehrsbetrieben ZVV, Postauto, Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS), den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) oder den Winterthurer Stadtbussen zu sehen sind.

«Wir bitten Sie, Abstand zu halten», heisst es bei den VBZ.
«Wir bitten Sie, Abstand zu halten», heisst es bei den VBZ. bild: watson

«Ab Mittwoch bleibt bei allen Postautos die vorderste Türe zu, und der Ticketkauf beim Fahrer ist nicht möglich», teilt Postauto mit.

Die Verkehrsbetriebe Zürich öffnen ab sofort bei jedem Halt alle Türen, damit die Passagiere die Türknöpfe nicht mehr anfassen müssen.

>> Mehr aktuelle Informationen im Liveticker

Bahnhof Bern leergefegt

Das Coronavirus wirkt sich je länger je stärker auf die ÖV-Passagierzahlen aus. Das inzwischen von vielen Unternehmen angeordnete Homeoffice zeigt offensichtlich die gewünschte Wirkung.

Im Bahnhof Bern etwa war am Mittwoch um 7.05 Uhr die normalerweise proppenvolle Bahnhofsunterführung praktisch leergefegt, wie der watson-Reporter beobachtete.

Das gleiche Bild zeigte sich auch um 8.30 Uhr, wie ÖV-Experte Christian Ginsig auf Twitter schreibt. «Ja, es sind definitiv weniger Menschen unterwegs», so der frühere SBB-Sprecher.

Auch die Intercity-Züge haben in den Stosszeiten plötzlich viel Platz, wie Bilder aus dem normalerweise übervollen IC Zürich-Bern (07.32 Uhr) auf Twitter zeigen.

Wie stark die Passagierzahlen tatsächlich zurückgehen, ist noch nicht klar. Die SBB teilten am Dienstag mit, dass sie einen Rückgang von zehn bis 20 Prozent spüren.

Auf den Strecken nach Italien sind die Fahrgastzahlen um 90 Prozent eingebrochen, nach Frankreich um 60 Prozent.

Die österreichischen Bahnen haben derweil am Mittwoch angekündigt, den Zugverkehr nach Italien komplett einzustellen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Coronavirus: Was du wissen musst
1 / 15
Coronavirus: Was du wissen musst
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 geht um die Welt. Was du darüber wissen musst.
quelle: ap / zoltan balogh
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Forschung sucht fieberhaft nach Medikamenten gegen das Coronavirus
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ast1
11.03.2020 11:36registriert März 2014
Können wir – egal wie die Corona-Situation sich entwickelt – das als Exempel für die Zukunft nehmen? Wenn mehr Pendler zwischendurch Homeoffice machen würden, wäre unsere Infrastruktur wesentlich weniger belastet.
2213
Melden
Zum Kommentar
avatar
Cupsieger Maxi
11.03.2020 12:10registriert Dezember 2014
Lustig 8:30 leere bahnhöfe... die hauptpendlerzeit ist da ja auch schon vorbei zeischen 6-7 habe ich keinen unterschied feststellen können
1731
Melden
Zum Kommentar
avatar
Butch Cassidy & Sundance Kid
11.03.2020 11:38registriert Mai 2018
Kreative Vorsichtsmassnahme.. Aber ZVV ist halt nicht SBB und die überlegen sich wenigstens was..

SBB dagegen heute morgen: Die S12 zwischen Winterthur und Aarau wird heute verkürzt geführt.. yeeeee gruppenkuscheln.
13511
Melden
Zum Kommentar
48
Er ist Secondo, Hauptmann und Filmemacher – und würde sofort für die Schweiz sterben
Luka Popadić ist Filmemacher und Offizier in der Schweizer Armee. Er würde sein Leben für die Schweiz geben. Aber er prangert auch ihre Missstände – die er als serbischer Secondo sieht – an. In seinem neuen Film behandelt er genau diesen Zwiespalt.

«Echte Schweizer» – so heisst Luka Popadićs Dokumentarfilm, der nächste Woche in die Schweizer Kinos kommt. Acht Jahre gingen die Arbeiten für den Film. Darin setzt er sich mit der Frage auseinander, was es bedeutet, ein «echter Schweizer» zu sein – und im Kontext der Schweizer Armee.

Zur Story