Viele Pendler reiben sich heute verwundert die Augen: Landauf, landab sperren Verkehrsbetriebe den vorderen Teil ihrer Busse mit Ketten oder Klebeband ab, um das Personal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.
«Damit alle gesund bleiben, bitten wir Sie, soweit als möglich Abstand zu halten», steht auf Info-Tafeln, die etwa bei den Zürcher Verkehrsbetrieben ZVV, Postauto, Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS), den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) oder den Winterthurer Stadtbussen zu sehen sind.
«Ab Mittwoch bleibt bei allen Postautos die vorderste Türe zu, und der Ticketkauf beim Fahrer ist nicht möglich», teilt Postauto mit.
Die Verkehrsbetriebe Zürich öffnen ab sofort bei jedem Halt alle Türen, damit die Passagiere die Türknöpfe nicht mehr anfassen müssen.
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Das Coronavirus wirkt sich je länger je stärker auf die ÖV-Passagierzahlen aus. Das inzwischen von vielen Unternehmen angeordnete Homeoffice zeigt offensichtlich die gewünschte Wirkung.
Im Bahnhof Bern etwa war am Mittwoch um 7.05 Uhr die normalerweise proppenvolle Bahnhofsunterführung praktisch leergefegt, wie der watson-Reporter beobachtete.
Ja, definitiv weniger Menschen unterwegs. 8.30 Uhr in der Hauptunterführung im Bhf Bern. #övlive pic.twitter.com/Cg4X4TPlpE
— Christian Ginsig (@ginsig) March 11, 2020
Das gleiche Bild zeigte sich auch um 8.30 Uhr, wie ÖV-Experte Christian Ginsig auf Twitter schreibt. «Ja, es sind definitiv weniger Menschen unterwegs», so der frühere SBB-Sprecher.
Auch die Intercity-Züge haben in den Stosszeiten plötzlich viel Platz, wie Bilder aus dem normalerweise übervollen IC Zürich-Bern (07.32 Uhr) auf Twitter zeigen.
7:32h Intercity Zürich - Bern zur Stosszeit. #coronavirus #COVID2019 pic.twitter.com/Lh980HYw8I
— Florian Imbach (@zurichlive) March 11, 2020
Wie stark die Passagierzahlen tatsächlich zurückgehen, ist noch nicht klar. Die SBB teilten am Dienstag mit, dass sie einen Rückgang von zehn bis 20 Prozent spüren.
Auf den Strecken nach Italien sind die Fahrgastzahlen um 90 Prozent eingebrochen, nach Frankreich um 60 Prozent.
Die österreichischen Bahnen haben derweil am Mittwoch angekündigt, den Zugverkehr nach Italien komplett einzustellen.
SBB dagegen heute morgen: Die S12 zwischen Winterthur und Aarau wird heute verkürzt geführt.. yeeeee gruppenkuscheln.