Der Genfer Stéphane Theimer war vier Jahre lang eine zentrale Figur des Schweizer Sicherheitsbereichs. Theimer arbeitete als Chef des Bundessicherheitsdiensts (BSD) und Vize-Direktor des Fedpol – dabei war er etwa für den Schutz der Bundesrats-Mitglieder zuständig. Nun ist diese Zeit zu Ende: Wie Theimer selber auf Linkedin schreibt, hat er seinen Posten per sofort niedergelegt.
Aus dem Post von Theimer geht hervor, dass interne Spannungen diesen Schritt verursacht haben. So spricht der Genfer von «Differenzen» mit Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés bezüglich Vision und Führung. Offiziell endet Theimers Zeit erst im September, faktisch aber per sofort: Wie der Genfer schreibt, wurden seine geschäftlichen Kontaktinformationen bereits deaktiviert.
Wie die Zeitungen von Tamedia schreiben, war Theimer zuvor mehrere Wochen in den Ferien gewesen. Während dieser Zeit oder kurz davor kam es offenbar zum Zwist mit Wildi-Cortés: Gemäss mehreren Quellen sollen intern Vorwürfe wegen der Arbeitszeit und wegen Abwesenheiten aufgekommen sein. Theimer habe dies bestritten und auf die Kompensation ausserordentlicher Stunden verwiesen. Gegenüber den Tamedia-Zeitungen bestätigt das Fedpol unterschiedliche Auffassungen, nennt aber keine genaueren Angaben.
Theimer und Wildi-Cortés arbeiteten bereits seit vier Jahren gemeinsam in der Fedpol-Direktion. Bis Anfang Jahr waren die beiden noch Nicoletta della Valle unterstellt gewesen – seit deren Abgang war Theimer neu direkt Wildi-Cortés unterstellt. Von della Valle erhält Theimer nach seinem Abgang derweil Zuspruch. «Was für ein Verlust – für Fedpol, für die Sicherheit der Schweiz, für die Regierung und das Parlament», so die ehemalige Fedpol-Direktorin. (dab)