Schweiz
Aargau

Novartis baut im Aargau 550 Stellen ab

Novartis baut im Aargau 550 Stellen ab

Der Pharmakonzern Novartis plant einen einschneidenden Stellenabbau an seinem Standort Stein AG. Denn die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung von sterilen Arzneimitteln wird bis Ende 2027 eingestellt.
25.11.2025, 08:5625.11.2025, 10:21

Gleichzeitig werde an dem Standort im Kanton Aargau die Automatisierung weiter erhöht, teilte Novartis am Dienstag mit. Insgesamt könnten die Pläne bis Ende 2027 einen Abbau von etwa 550 Festanstellungen zur Folge haben.

ARCHIV -- Das Novartis-Logo an einem Produktionswerk von Novartis in Stein, am Montag, 3. September 2018. Der Pharmakonzern Novartis plant einen groesseren Stellenabbau, wie das Unternehmen am Diensta ...
Novartis streicht im Aargau Hunderte Stellen.Bild: keystone

Um eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz aufrechtzuerhalten, müssen sich Novartis darauf fokussieren, in innovative Herstelltechnologien und einen hohen Grad an Automatisierung zu investieren, hiess es dazu im Communiqué.

Die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung von sterilen Arzneimitteln in Stein AG werde bis Ende 2027 eingestellt, teilte Novartis am Dienstag mit. Die in Stein verbleibende Produktion werde zudem vermehrt automatisiert.

In der Folge könne es zu einem Abbau von rund 550 Stellen kommen. Damit würde rund jede dritte Stelle an dem Standort wegfallen. Laut Novartis sind heute in Stein rund 1600 Mitarbeitende beschäftigt.

Alle Schritte stehen unter Konsultationsvorbehalt, erklärte Novartis. Das Unternehmen stelle Unterstützungsangebote und einen verlängerten Sozialplan bereit. Wohin die Produktion und die Verpackung verlagert wird, teilte Novartis nicht mit.

Das Unternehmen hielt aber auf Anfrage von AWP fest: «Die heutige Ankündigung steht nicht im Zusammenhang mit den Investitionen, die Novartis im April zum Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA für den US-Markt bekannt gegeben hat.»

Automatisieren in Stein AG

Um eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz aufrechtzuerhalten, müsse sich der Konzern darauf fokussieren, in innovative Herstelltechnologien und einen hohen Grad an Automatisierung zu investieren, begründete Novartis den Schritt.

In Stein verbleibt die Herstellung von sterilen Darreichungsformen und von personalisierten Zelltherapien. Die Herstellung von Fertigspritzen oder Injektionslösungen soll aber vermehrt automatisiert erfolgen, dafür nimmt Novartis 26 Millionen Dollar in die Hand.

Investieren in Schweizerhalle BL

In die Produktion am Standort Schweizerhalle BL investiert Novartis gar 80 Millionen Dollar. Bis Ende 2028 sollen dort rund 80 neue Vollzeitstellen geschaffen werden.

Die Investition konzentriert sich auf den Ausbau der Produktion sogenannter siRNA, also sehr kleiner RNA-Moleküle. Diese seien ein «wichtiger Baustein» im Bereich Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen.

«Mit den geplanten Anpassungen entwickeln wir beide Standorte, sowohl Schweizerhalle als auch Stein, als Kompetenzzentren für innovative Produktion weiter», liess sich Steffen Lang in dem Communiqué zitieren, President Operations bei Novartis. (awp/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
28 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Adrian Geissbühler
25.11.2025 09:01registriert Juli 2020
Produziert es sich in den USA etwa günstiger?
782
Melden
Zum Kommentar
avatar
Garp
25.11.2025 09:31registriert August 2018
Der Novartis Chef ist nunmal ein Ami und die CH ihm vollkommen egal. Es geht nur um Profit.

Für die CH wäre es wichtig, Medikamente hier herzustellen und wenn immer möglich auch die Stoffe für die Herstellung auf Lager zu haben. Wir haben schon jetzt grosse Engpässe.
712
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bongalicius
25.11.2025 09:19registriert Januar 2016
Die letzte Pandemie hat bewiesen, dass lokale Herstellung von Arznei wichtig ist, bei der Bewältigung eines solchen Ereignisses.
Dass tatenlos zugeschaut wird, wie die Produktion bis Ende 2027 geschlossen wird, zeigt, wie man aus Krisen nicht lernt.
691
Melden
Zum Kommentar
28
Nur noch 19 statt 28 Punkte: Was in der Einigung von Genf noch offen ist
Die Ukraine und die Europäer reagieren vorsichtig optimistisch zum Verlauf der Gespräche, machen aber auch klar: Mit einem schnellen Erfolg ist kaum zu rechnen.
Einen Tag nach den Friedensgesprächen in Genf ist noch nicht im Detail bekannt, worauf sich die USA und die Ukraine genau geeinigt haben. Nur so viel: Statt der ursprünglichen 28 Punkte sind es jetzt noch 19. Das sagte der ukrainische Vize-Aussenminister Serheij Kyslyzja, der Mitglied der Verhandlungsdelegation gewesen war, in einem Interview mit der «Financial Times».
Zur Story