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Geplante Asylunterkunft in Windisch AG: Eigentümer plant Neubau

Geplante Asylunterkunft in Windisch AG: Eigentümer plant Neubau

01.03.2023, 10:5801.03.2023, 11:24
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In diesen Liegenschaften in Windisch plant der Kanton Aargau eine Asylunterkunft – dafür erhalten fast 50 Mieterinnen und Mieter die Kündigung
Um diese Liegenschaft in Windisch geht es.Bild: Google Street View

In der Diskussion um die geplante Asylunterkunft in Windisch AG hat der Eigentümer der Liegenschaft Stellung bezogen. Den Mietenden wurde gemäss Eigentümer gekündigt, weil in absehbarer Zeit ein Ersatzneubau geplant ist.

Die Kündigung der 32 Wohneinheiten sei nicht zwecks Vermietung an Flüchtlinge erfolgt, zitierte das SRF-Regionaljournal Aargau/Solothurn am Mittwoch aus der schriftlichen Stellungnahme der in Wollerau SZ ansässigen Aktiengesellschaft.

Die Kündigungen seien einzig und allein ausgesprochen worden, «da die bestehende Liegenschaft ihren baulichen Lebenszyklus erreicht hat». Die Gemeindekanzlei Windisch hatte am Montag in einer Medienmitteilung von 49 Kündigungen gesprochen.

«Dass Kündigungen vom Grundsatz her ausgesprochen werden mussten, bedauert der Hauseigentümer sehr», zitierte SRF aus der Stellungnahme weiter. Noch diese Woche sollen demnach mit der Gemeinde offene Fragen der Mieterschaft beantwortet werden.

In der schriftlichen Stellungnahme hiess es, der Grund für die Kündigung und die beabsichtigte Zwischennutzung seien zwei komplett unabhängige Angelegenheiten.

Kanton war mit Vorbesitzer im Gespräch

Der Kantonale Sozialdienst stand bereits mit dem früheren Eigentümer in Kontakt. Eine Vereinbarung sei nicht zustande gekommen, hiess es auf Anfrage beim Kanton. Damit bestätigte das Gesundheitsdepartement von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) einen Bericht der «Aargauer Zeitung».

Die Liegenschaften wechselten gemäss Medienbericht im vergangenen Herbst den Eigentümer. Ob in der Liegenschaft in Windisch unbegleitete Minderjährige (UMA) eine Bleibe finden sollen, will der Kanton nach eigenen Angaben im Brief an die Gemeinde beantworten.

Im Kanton werden mehrere Liegenschaften im Sinne einer Zwischennutzung als Asylunterkunft genutzt. So leben in Rheinfelden AG seit dem vergangenen Jahr rund 450 Kriegsflüchtlinge in der Überbauung Dianapark. Die mehr als 170 Mietenden waren jedoch bereits gekündigt und ausgezogenen, als die Liegenschaftsbesitzerin, die Helvetia Versicherungen, dem Kanton die leerstehenden Wohnungen zum Gebrauch ohne Mietkosten zur Verfügung stellte.

(aeg/sda)

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
01.03.2023 11:09registriert Juni 2019
Wie schon am Montag kommentiert, ist nähmlich immer das gleiche Prozedere.
Den Mieter in Sarnierungsbedürftigen Altliegenschaften kündigen, Kanton/Gemeinde anfragen für Zwischennutzung und dann für eine kurze und intensive Zeit pro Person vermieten, pro Zimmer am Liebsten 4 in Kajütenbetter und dies zu Preisen die sich gewaschen haben., traumhafte Renditen.
Alles schon erlebt im TG, ZH, SH
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Zappenduster
01.03.2023 11:04registriert Mai 2014
Gentrifizieren und gleichzeitig gegen Flüchtlinge Stimmung machen. - perfection!
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MetalUpYour
01.03.2023 11:02registriert August 2016
So schnell scheinen die Wohnungen dann aber ja doch nicht abgerissen zu werden, um einem Neubau zu weichen, wenn sich noch eine solche Zwischennutzung lohnt...
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