Schweiz
Aargau

Kindsentführung: Aargauer Familiengerichte sind chronisch überlastet

Kindsentführung: 
Aargauer Familiengerichte sind chronisch überlastet

28.07.2015, 11:3828.07.2015, 12:36
Mehr «Schweiz»

Ein Vater, der seine zwei Töchter und seine Frau auf die Philippinen ausfliegen liess, befindet sich nach einer ersten Befragung durch die Solothurner Staatsanwaltschaft auf freiem Fuss. Gegen die Eltern läuft eine Strafuntersuchung wegen Entziehen von Minderjährigen. 

Die Strafuntersuchung gegen die Eltern wegen Entziehen von Minderjährigen wurde auf Antrag des Familiengerichts Laufenburg AG eröffnet. Dieses Gericht ist wegen des Wohnortes der Familie für den Fall zuständig. Das Familiengericht hatte den Eltern nach einer Gefährdungsmeldung aufgrund der angetroffenen Situation im vergangenen September die Obhut über die Kinder entzogen. Die Fremdplatzierung und der Obhutsentzug sind rechtskräftig.

Aargauer Familiengerichte sind überlastet

Im Aargau sind die Familiengerichte für die Aufgaben der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) zuständig. Die Familiengerichte sind den elf Bezirksgerichten angegliedert. Je nach Verfahren entscheidet der Gerichtspräsident als Einzelrichter oder das Kollegialgericht, dem auch Fachrichter angehören.

Die Familiengerichte sind seit Anfang 2013 an der Arbeit und chronisch überlastet. Mit ihren 70 unbefristeten Stellen können sie der hohen Fallbelastung nicht gerecht werden, wie der Regierungsrat in der Botschaft an das Parlament festhielt: Der ordnungsgemässe Gerichtsbetrieb sei «ernsthaft infrage gestellt».

Auf Antrag der FDP lehnte es das Kantonsparlament im September jedoch ab, deutlich mehr Personal anzustellen, um den Pendenzenberg abzubauen. Das Parlament beschloss mit den Stimmen von FDP und SVP einzig, dass sieben bereits bestehende Projektstellen bis Ende 2017 weitergeführt werden. Die kantonale Justizleitung wollte mit Unterstützung des Regierungsrates zu den sieben früher bewilligten Stellen noch elf zusätzliche Stellen schaffen. (whr/sda) 

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Helferin von belgischem Drogenboss in Zürich wegen Geldwäscherei verurteilt

Das Bezirksgericht Zürich hat am Donnerstag eine 36-jährige Schweizerin wegen Geldwäscherei verurteilt. Die Treuhänderin aus der Ostschweiz ist Teil des Netzwerks, das dem belgischen Drogenboss Flor Bressers ein Leben in der Schweiz ermöglichte.

Zur Story