Mikroplastik und Chemikalien im Seealpsee
Der Seealpsee ist bekannt für seine Idylle, das klare Wasser und die malerische Berglandschaft. Doch neue Untersuchungen zeigen: Selbst das abgeschiedene Gewässer ist nicht frei von Mikroplastik und Chemikalien.
Im Sediment des Seealpsees wurde Mikroplastik nachgewiesen, das womöglich durch Freizeitaktivitäten rund um den See stammt oder über die Luft in den See gelangt ist. Am häufigsten fanden sich die Kunststoffarten Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und Polyethylenterephthalat (PET). Diese Ergebnisse stimmen mit einer Masterarbeit aus dem Jahr 2024 überein, die zeigte, dass Lebensmittel- und Getränkeverpackungen sowie Zigaretten die häufigsten Abfälle am Seeufer sind.
Reifenbezogene Chemikalien
Auch reifenbezogene Chemikalien wurden nachgewiesen, obwohl der See nur zu Fuss erreichbar ist. Eine mögliche Erklärung für das Vorhandensein dieser Chemikalien kann die Ablagerung von Staub aus der Atmosphäre sein, schreibt der Kanton Appenzell Innerrhoden. Einige dieser Stoffe stecken aber auch in Kosmetika, Pflegeprodukten oder Kunststoffprodukten und können so in das Gewässer gelangt sein.
Bei der Untersuchung wurden kleine Krebstierchen im Labor getestet. Die Proben zeigten, dass diese Tiere Giftstoffe in ihrem Körper aufwiesen. Übermässige Verschmutzung führt zu übermässigem Algenwachstum und Sauerstoffmangel.
«Die Ergebnisse verdeutlichen, wie selbst abgelegene Gewässer wie der Seealpsee von menschengemachten Einflüssen betroffen sind und wie wichtig es ist, solche sensiblen Ökosysteme langfristig zu überwachen und zu schützen», so der Kanton. Um die Testergebnisse genauer einzuordnen, seien zusätzliche Untersuchungen nötig. (cst)
