Junge Frauen stellten 2023 einen Rekord auf: Fast jede vierte Lernende (22,4 Prozent) löste ihren Lehrvertrag vorzeitig auf, wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Das sind insgesamt 5100 Lernende. Den starken Anstieg der Zahlen sieht man im Vergleich mit dem Jahr 2018, als nur rund 18 Prozent der Lernenden ihren Lehrvertrag auflösten, schreibt der «Tagesanzeiger».
Doch auch bei den männlichen Lernenden ist der Anteil derer, die den Lehrvertrag vorzeitig auflösen, mit 25,8 Prozent (rund 7700 Personen) hoch. Im Vergleich zum Vorjahr gehen die Zahlen aber zurück. Bei den Lernenden handelt es sich grösstenteils um die Generation Z.
Bei diesen hohen Zahlen stellt sich die Frage, wieso die Lernenden ihre Verträge frühzeitig auflösen. Die Gründe variieren von Branche zu Branche. Gemäss einer aktuellen repräsentativen Studie des Zentrums Arbeit und psychische Gesundheit (Workmed) leiden 60 Prozent aller Lernenden unter psychischen Problemen. Vor allem Frauen brechen deswegen oftmals die Lehre ab.
Andere Gründe könnten laut Pro Juventute Schweiz der Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit sein. Auch globale Probleme wie der Klimawandel, die Coronapandemie oder der Ukraine-Krieg könnten junge Menschen beeinflusst haben.
Meistens geht eine Auflösung des Lehrvertrags von den Lernenden selbst aus, nämlich in 87,9 Prozent. Angegeben werden dafür beispielsweise die falsche Berufswahl oder gesundheitliche Beschwerden. Selten geht die Vertragsauflösung vom Betrieb aus. Ist das trotzdem der Fall, werden wirtschaftliche oder strukturelle Probleme angegeben.
Es muss angemerkt werden, dass eine Lehrvertragsauflösung nicht immer bedeutet, dass die Lernenden keine Lehre mehr ableisten. Auch ein Vertragswechsel wie die Änderung von einer zweijährigen zu einer dreijährigen Lehre oder der Wechsel des Lehrbetriebs stellt eine Lehrvertragsauflösung dar. Der effektive Lehrabbruch betrifft 5,2 Prozent der Lernenden, wobei auch dieser Wert angestiegen sei.
Der Lehrvertrag wird vor allem in handwerklichen Berufen vorzeitig aufgelöst. Grosse Auflösungsquoten gibt es beispielsweise bei Berufen wie Gipserin-Trockenbauerin und Gipser-Trockenbauer oder Kosmetikerinnen und Kosmetiker. Betroffen sind auch Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger oder Carrosseriespenglerinnen und Carrosseriespengler. (kek)
gerade die Anpassung von 3 auf 2 Jähriger Lehre verhindert, dass die Lehre geschmissen wird - und die Möglichkeit einer 3jährigen Lehre besteht anschliessend immer noch.
Bei solchen Artikeln schwingt so ein Unterton mit der subtil die Berufslehre schlecht macht.
Schade.