Urs Loher wird neuer Direktor des Bundesamts für Rüstung (Armasuisse) mit 900 Mitarbeitenden. Der Bundesrat hat ihn am Freitag zum Rüstungschef ernannt. Loher ersetzt Anfang August 2023 Martin Sonderegger, der Ende August pensioniert wird.
Für den Rekrutierungsprozess hatte Verteidigungsministerin Viola Amherd vergangenen Februar eine Findungskommission eingesetzt. Der Bewerbungsprozess habe gezeigt, dass Loher das Anforderungsprofil am besten erfülle, schrieb der Bundesrat zum Entscheid.
Überzeugt hätten insbesondere Lohers operative und strategische Führungserfahrung, sein gutes Verständnis des sicherheitspolitischen Systems der Schweiz und seine Erfahrung in der Beschaffung komplexer technologischer Güter.
Der 56-jährige Loher hat an der ETH Zürich studiert und promoviert. Ab 2002 arbeitete er schon einmal für zehn Jahre im Verteidigungsdepartement, unter anderem als Stellvertretender Direktor des damaligen Bundesamts für Betriebe der Luftwaffe sowie als Leiter Kompetenzbereich Führungs- und Aufklärungssysteme.
2012 wechselte er in die Privatwirtschaft. Zuerst zur Rüstungsfirma Rheinmetall Air Defence, dann zum Rüstungskonzern Thales Suisse AG, wo er seit 2019 CEO ist. Gleichzeitig wurde er Präsident des Industriesektors «Aeronautical, Security and Defence» beim Dachverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie Swissmem. In der Armee ist er Oberst im Generalstab.
Martin Sonderegger, der nächstes Jahr pensioniert wird, war 2015 vom Bundesrat zum Rüstungschef ernannt worden. In seine Amtszeit fiel der Auswahl- und Beschaffungsprozess des neuen US-Kampfjets F-35. (aeg/sda)