Schweiz
Armee

Ständeratskommission will Hürden zum Zivildienst erhöhen

Zivildienstleistende leisten tagtäglich ihren Dienst in sozialen Einrichtungen und Projekten zum Wohle der Gesellschaft. (Archivbild)
Die Hürde vom Militär in den Zivildienst zu wechseln soll knftig grösser werden. Bild: KEYSTONE

Ständeratskommission will Hürden zum Zivildienst erhöhen

19.08.2025, 13:5719.08.2025, 13:57

Wehrpflichtige sollen künftig höhere Hürden vorfinden, wenn sie von der Armee in den Zivildienst wechseln wollen. Dieser Meinung ist nach dem Bundesrat und dem Nationalrat auch die zuständige Ständeratskommission.

Mit 9 zu 2 Stimmen beantragt die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats (SIK-S), die entsprechende Änderung des Zivildienstgesetzes anzunehmen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Darüber entscheiden wird in der Herbstsession die kleine Kammer.

Mit der Revision soll der verfassungsrechtlichen Vorgabe Nachachtung verschafft werden, dass keine Wahlfreiheit zwischen dem Militärdienst und dem Zivildienst besteht. Gleichzeitig soll der Grundsatz der Gleichwertigkeit der beiden Dienstarten gestärkt werden.

Die bürgerliche Parlamentsmehrheit brachte die Reform im Frühjahr 2023 mit einer überwiesenen Motion ins Rollen. Drei Jahre zuvor war eine ähnliche Vorlage am Widerstand des Nationalrats gescheitert. Die grosse Kammer stimmte der Neuauflage in der diesjährigen Sommersession mit 119 zu 73 Stimmen bei einer Enthaltung zu.

Gewissensprüfung wiedereinführen

In der zuständigen Ständeratskommission waren die Verhältnisse eindeutig. Für die Mehrheit der Kommission tragen die Massnahmen dazu bei, dass der Zivildienst wieder seinen ursprünglichen Zweck einer verfassungsbasierten Sonderlösung für Personen in einer Ausnahmesituation erfüllt, wie es in der Mitteilung hiess.

Neben anderen geplanten Vorlagen soll die Änderung des Zivildienstgesetzes in den Augen einer Mehrheit dafür sorgen, dass die verhältnismässig hohe Zahl der Zulassungen zum Zivildienst sinke. Damit werde ein Beitrag zur nachhaltigen Alimentierung der Armee und des Zivilschutzes geleistet.

Der Zugang zum Zivildienst für Personen mit Gewissenskonflikten solle möglich sein, machten die Befürwortenden geltend. Dazu könnte die 2009 abgeschaffte Gewissensprüfung wiedereingeführt werden.

Die Minderheit sieht es anders und erachtet die Vorlage gemäss Communiqué als nicht ausgewogen. Anträge auf Streichung einzelner Massnahmen, auf Nichteintreten oder auf Rückweisung der Vorlage an den Bundesrat scheiterten jedoch deutlich.

Die Nein-Stimmen im Nationalrat waren von SP, Grünen, GLP und EVP gekommen. Der Zivildienstverband Civiva und die Jungen Grünen haben bereits angekündigt, die Vorlage mit dem Referendum zu bekämpfen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ukraine Gipfel im Weissen Haus
1 / 15
Ukraine Gipfel im Weissen Haus

In Washington fand am Montag, dem 18. August 2025 ein Sondergipfel zum Ukraine-Krieg statt. Mit dabei waren neben Gastgeber Trump der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Begleitet wurde Selenskyj von zahlreichen europäischen Staatschefs sowie EU- und Nato-Vertretern:

quelle: keystone / alex brandon
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump teilt seine vertrauliche Einschätzung über Putin, während sein Mikrofon noch an ist
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
11
Allianz ergreift Referendum gegen Verschärfung im Zivildienst
Der Zivildienstverband Civiva hat das Referendum gegen die Änderungen des Zivildienstgesetzes ergriffen. Unterstützt wird der Verband von einer breiten Allianz aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, betroffenen Verbänden und Einsatzbetrieben.
Zur Story