Schweiz

Stiefvater der flüchtigen Wärterin Angela Magdici: «Was ihr Ehemann erzählt, stimmt hinten und vorne nicht»

Stiefvater der flüchtigen Wärterin Angela Magdici: «Was ihr Ehemann erzählt, stimmt hinten und vorne nicht»

Walter Minder, der Stiefvater der flüchtigen Gefängniswärterin, schliesst nicht aus, dass der Ausbruch unfreiwillig geschah. Auch dass seine Stieftochter zum Islam konvertiert sei, hält er für unwahrscheinlich.
16.02.2016, 16:3311.11.2020, 11:21
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«Denk an deine Mutter, die immer für dich da war. Nicht mehr und nicht weniger.» Dies ist die Botschaft die Walter Minder, Stiefvater von Angela Magdici, seiner Stieftochter überbringen möchte, würde sie die Sendung schauen.

Ihr Stiefvater schliesst nicht aus, dass das Ganze unfreiwillig geschah. «Angela war eine sehr organisierte Person, ich denke, wenn sie das geplant hätte, hätte sie ihre Habseligkeiten gepackt.» Er wünscht sich, dass endlich Bilder der Überwachungskameras veröffentlicht werden. Dies würde ihm und der Famile helfen Licht ins Dunkle bringen, ob sie das Gefängnis freiwillig oder unter Gewalteinfluss verlassen habe.

«Bis heute haben wir keinen Brief von Angela erhalten», so der Stiefvater der Gefängniswärterin, im TalkTäglich auf Tele Züri. Viele Fragen stellen sich Walter Minder und seiner Familie rund um den Gefängnisausbruch. Niemand aus der Familie habe bisher etwas von ihr gehört. SMS und Anrufe blieben unbeantwortet. Genauso wie die vielen Fragen die sich die Familie stellt. Wo ist Angela? Hat sie es freiwillig getan? Lebt sie noch?

Vergeblich habe die Familie auf einen Brief von ihr gewartet. Den Hinweis auf einen solchen hätten sie von der Freundin erhalten, bei der Angela in letzter Zeit wohnte. Die Freundin habe der Polizei erzählt, sie sei am Montagabend vor der Tat bei ihr am Küchentisch gesessen und habe einen Brief an ihre Eltern verfasst. Was in diesem Brief stand und ob dieser tatsächlich existiert, bleibt offen. Denn: Bisher kam gemäss Minder kein Brief an.

«Sie ist eine aufgestellte, moderne, selbstbewusste Frau, die stets ihren eigenen Weg geht. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, setzt sie das auch um.» So beschreibt Walter Minder seine Stieftochter. Gefängniswärterin sei ihr Traumjob gewesen. Erst recht seit ihrer Versetzung ins Gefängnis Limmattal, wo es ihr besonders zu gefallen schien.

Auf die Frage, ob seine Stieftochter ihren Ehemann möglicherweise bedroht habe, sagt Minder: «Ich erlaube mir folgendes zu sagen: Was ihr Ehemann erzählt, stimmt hinten und vorne nicht.» Der Stiefvater könne sich nicht vorstellen, dass sie zum Islam konvertiert sei. Natürlich könne er diesbezüglich aber auch nur spekulieren.

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(sae / nordwestschweiz)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
16.02.2016 16:40registriert Juni 2015
Wilkommen in der Schlammlacht die es nach Program 8 bei jeder dieser Tatfällen gibt.
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malu 64
16.02.2016 21:16registriert September 2014
Solche Geschichten gibt es in
Schweizer Gefängnissen mehr
als ihr denkt. Vor allem im offenen
Strafvollzug gibt es immer wieder
Liebespaare, die zum Teil nach der
Verbüssung ihrer Strafen liiert
blieben. Ich war selber im Knast
und habe es miterlebt. Zur gemeinsamen Flucht der Turtel
tauben kam es nie, aber die
Lovers wurden durch andere Sachen verwöhnt. Zigaretten, Kaffe, Hasch und Alk. Natürlich
gab es Neider, welche das Maul
verrissen, aber Diesen musste
man halt mit dem einen oder
anderen Geschenk das Maul
schliessen. Unsere Betreuerinnen
waren keine Schönheiten. Aber in
der Not frisst der Teufel fliegen.
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