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Zürich: Die erste Velovorzugsroute ist da und sorgt für Verwirrung

Ein Mann faehrt mit dem Fahrrad auf der Velovorzugsroute in Zuerich, aufgenommen am Montag, 6. Maerz 2023. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Die grünen Streifen sollen die Velovorzugsroute erkennbar machen.Bild: keystone

Zürich: Die erste Velovorzugsroute ist da und sorgt bereits für Verwirrung

Die erste Velovorzugsroute der Stadt Zürich wird diesen Donnerstag eröffnet. Aber bereits jetzt sorgt sie für Verwirrung auf den Strassen.
08.03.2023, 16:0108.03.2023, 16:59
Lea Oetiker
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Zwischen dem Bahnhof Altstetten und dem Kreis 4 hat es viel Platz. Dieser Platz ist für Zweiräder vorgesehen: die sogenannte Velovorzugsroute. Die Velovorzugsroute zwischen Altstetten und dem Kreis 4 ist rund 3 Kilometer lang und der erste fertiggestellte Abschnitt eines Prestigeprojekts der Stadt Zürich. Am Schluss soll die Velovorzugsroute mindestens 50 Kilometer umfassen – so sieht es die angenommene Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» vor.

Ein 40 Zentimeter breites, grünes Farbband entlang des Fahrbahnrandes macht die Velovorzugsroute erkennbar. Laut der Stadt Zürich dient dieses Band jedoch nur als Orientierung. Die Velos profitieren ausserdem von Vortrittsberechtigung, breiten Velostreifen, einer klaren Markierung und Tempo 30. Einbahnen und aufgehobene Abbiegemöglichkeiten sollen den Autoverkehr reduzieren und für mehr Sicherheit sorgen, sagt die Stadt Zürich.

Von der Baslerstrasse bis zur Stauffacherstrasse reicht der erste fertiggestellte Abschnitt eines Prestigeprojekts der Stadt Zürich.
Von der Baslerstrasse bis zur Stauffacherstrasse reicht der erste fertiggestellte Abschnitt eines Prestigeprojekts der Stadt Zürich. Bild: Screenshot openstreetmap
Insgesamt soll es ein Netz von 50 Kilometern Velovorzugsrouten in der Stadt Zürich geben.
Insgesamt soll es ein Netz von 50 Kilometern Velovorzugsrouten in der Stadt Zürich geben.bild: screenshot stadt zürich

Grosse Verwirrung auf den Strassen

Für Diskussionen sorgen aber vor allem die Velosigneten auf dem Asphalt sowie die gelben, roten und grünen Elemente, berichtet der Tagesanzeiger. Damit gemeint ist: Eine gelbe Linie, gestrichelt oder durchgezogen, begrenzt die Velo-streifen links und teils auch rechts. Im Bereich von Einfahrten ist zusätzlich der Belag des gesamten Velostreifens rot gefärbt. Auf der ganzen restlichen Strecke verläuft ein 40 Zentimeter breites, grünes Band am Strassenrand entlang der Route.

Und um genau dieses grüne Band geht es bei der Velovorzugsroute. Und dieses grüne Band stiftet Verwirrung. Denn niemand weiss, was es genau signalisieren soll. Nadja Häberli, Kommunikationsverantwortliche der Dienstabteilung Verkehr, schreibt auf Anfrage des «Tagesanzeigers»: «Die Vorzugsrouten sollen sich visuell vom übrigen Velonetz abheben. Deshalb haben wir nach einem Element gesucht, welches über die ganze Route immer wieder erkennbar ist, und uns für ein 40 cm breites, grünes Farbband entschieden.»

Auch die Reaktion aus dem Initiativkomitee von Pro Velo ist ernüchternd. Auf Facebook schreiben sie, dass der grüne Streifen noch zu diskutieren gäbe und man noch einige Probleme zu lösen habe. Sie fordern von der Stadt, dass diese «das Markierungskonzept kritisch hinterfragt und eine flächige Einfärbung des Asphalts auf Velovorzugsrouten bevorzugen sollte», berichtet der «Tagesanzeiger».

Damit die Ziele erreicht werden können, geht die Stadt Zürich in den nächsten Jahre etappenweise vor. Zuerst sollen die Routen signalisiert und mit Markierungen sichtbar gemacht werden. Der bestehende Platz in den Strassen soll dabei optimal genutzt werden. Weitere Schritte sind die Aufhebung des Rechtsvortritts an Kreuzungen und die Versetzung von Parkplätzen, so die Stadt Zürich auf ihrer Webseite.

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263 Kommentare
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Feuerblümchen
08.03.2023 16:31registriert Juli 2019
„Sie fordern von der Stadt, dass das Markierungskonzept kritisch hinterfragt und eine flächige Einfärbung des Asphalts auf Velovorzusgrouten bevorzugen sollte“

Das Problem mit flächigen Einfärbungen ist, dass diese bei Nässe extrem rutschig werden, was das Velofahren nicht wirklich angenehm macht. Müssten das die Leute von Provelo nicht wissen?
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nafets
08.03.2023 16:26registriert Januar 2020
bei allem Respekt und Verständnis verstehe ich die Verunsicherung. Das spezielle Velorouten sichtbar gemacht werden müssen ist nachvollziehbar und auch notwendig, doch a; habe ich persönlich hier und jetzt das erste Mal davon erfahren und b; wie bitte sollen Autofahrer aus anderen Kantonen Kenntnis davon haben und wissen, was der grüne Balken bedeutet? in Basel sind es andere Farben, in St. Gallen wieder etwas anderes. Die ganze städtische und kantonale Eigenbrödlerei und alles Neu erfinden ist weder für Verkehr noch Teilnehmer förderlich -aber leider typisch...
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insert_brain_here
08.03.2023 16:15registriert Oktober 2019
Wäre es nicht die Aufgabe des ASTRAs hier ein schweizweit einheitliches und verbindliches Konzept zu erarbeiten? Ich find das wenig zielführende wenn jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kocht. Erinnert mich an meine ehemalige Wohngemeinde wo jemand auf die tolle Idee kam in den Wohnquartieren “Inseln” in die Kreuzungsmitte zu setzen die seither zu Beinahekollisionen und wilden Wortgefechten führen weil die einen glauben es sei ein Kreisel und die anderen einen Rechtsvortritt erkennen.
19911
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