Feuerblümchen
Das Problem mit flächigen Einfärbungen ist, dass diese bei Nässe extrem rutschig werden, was das Velofahren nicht wirklich angenehm macht. Müssten das die Leute von Provelo nicht wissen?
Zwischen dem Bahnhof Altstetten und dem Kreis 4 hat es viel Platz. Dieser Platz ist für Zweiräder vorgesehen: die sogenannte Velovorzugsroute. Die Velovorzugsroute zwischen Altstetten und dem Kreis 4 ist rund 3 Kilometer lang und der erste fertiggestellte Abschnitt eines Prestigeprojekts der Stadt Zürich. Am Schluss soll die Velovorzugsroute mindestens 50 Kilometer umfassen – so sieht es die angenommene Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» vor.
Ein 40 Zentimeter breites, grünes Farbband entlang des Fahrbahnrandes macht die Velovorzugsroute erkennbar. Laut der Stadt Zürich dient dieses Band jedoch nur als Orientierung. Die Velos profitieren ausserdem von Vortrittsberechtigung, breiten Velostreifen, einer klaren Markierung und Tempo 30. Einbahnen und aufgehobene Abbiegemöglichkeiten sollen den Autoverkehr reduzieren und für mehr Sicherheit sorgen, sagt die Stadt Zürich.
Für Diskussionen sorgen aber vor allem die Velosigneten auf dem Asphalt sowie die gelben, roten und grünen Elemente, berichtet der Tagesanzeiger. Damit gemeint ist: Eine gelbe Linie, gestrichelt oder durchgezogen, begrenzt die Velo-streifen links und teils auch rechts. Im Bereich von Einfahrten ist zusätzlich der Belag des gesamten Velostreifens rot gefärbt. Auf der ganzen restlichen Strecke verläuft ein 40 Zentimeter breites, grünes Band am Strassenrand entlang der Route.
Und um genau dieses grüne Band geht es bei der Velovorzugsroute. Und dieses grüne Band stiftet Verwirrung. Denn niemand weiss, was es genau signalisieren soll. Nadja Häberli, Kommunikationsverantwortliche der Dienstabteilung Verkehr, schreibt auf Anfrage des «Tagesanzeigers»: «Die Vorzugsrouten sollen sich visuell vom übrigen Velonetz abheben. Deshalb haben wir nach einem Element gesucht, welches über die ganze Route immer wieder erkennbar ist, und uns für ein 40 cm breites, grünes Farbband entschieden.»
Zürichs erste #Velovorzugsroute in der #Baslerstrasse steht kurz vor der Vollendung: Gestern wurden die gegenläufigen Einbahn-Schilder montiert, die den Durchgangsverkehr fernhalten sollen.
— Sichere Velorouten für Zürich (@Velorouten) March 3, 2023
Wir sind gespannt, wie sich die Neuerungen einspielen.https://t.co/yRdXmHymom #velozh pic.twitter.com/rR2PFgPqPk
Auch die Reaktion aus dem Initiativkomitee von Pro Velo ist ernüchternd. Auf Facebook schreiben sie, dass der grüne Streifen noch zu diskutieren gäbe und man noch einige Probleme zu lösen habe. Sie fordern von der Stadt, dass diese «das Markierungskonzept kritisch hinterfragt und eine flächige Einfärbung des Asphalts auf Velovorzugsrouten bevorzugen sollte», berichtet der «Tagesanzeiger».
Damit die Ziele erreicht werden können, geht die Stadt Zürich in den nächsten Jahre etappenweise vor. Zuerst sollen die Routen signalisiert und mit Markierungen sichtbar gemacht werden. Der bestehende Platz in den Strassen soll dabei optimal genutzt werden. Weitere Schritte sind die Aufhebung des Rechtsvortritts an Kreuzungen und die Versetzung von Parkplätzen, so die Stadt Zürich auf ihrer Webseite.