Der Fall des einstigen Vorzeigebankers Pierin Vincenz wird die Schweiz noch lange beschäftigen. Juristisch jedenfalls könnte es Jahre dauern, bis ein definitives Urteil vorliegt. Vincenz ist derweil heimgekehrt, nach Andiast, ins Bündner Dorf seiner Familie. Jedenfalls sei er dort «oft anzutreffen», wie Einheimische der «Bilanz» erzählt haben. Dann wohnt der gefallene Ex-Raiffeisen-Chef im Ferienhaus der Familie Vincenz.
Im 200-Seelen-Dorf, das zur Gemeinde Brigels gehört, sei er willkommen. «Wir sehen uns mal beim Skifahren, im Bergrestaurant oder zu einem Kaffee - alles völlig normal und freundschaftlich», sagt Marcel Friberg, Ehrenpräsident des Golfclubs Brigels, der Vincenz schon seit vielen Jahren kennt zur «Bilanz». Und weiter: «Es ist nicht so, dass die Leute hier etwa einen Bogen um ihn machen. Im Gegenteil: Wenn er hier ist, ist er bei uns immer herzlich willkommen.»
Nicht nur im Winter sei Vincenz, 67, oft in der Region anzutreffen, sondern auch im Sommer. Man sehe ihn immer mal wieder beim Wandern und in den Restaurants, schreibt die «Bilanz». Auch mit seiner Partnerin, einer fast dreissig Jahre jüngeren Ostschweizerin, die 2022 Kandidatin in der Fernsehsendung «Masterchef» auf dem Sender 3+ war, der wie dieses Portal zu CH Media gehört. Sie kam allerdings nicht über die erste Runde hinaus.
Vincenz ist seit 2021 geschieden von seiner zweiten Frau Nadja Ceregato, der ehemaligen Raiffeisen-Rechtschefin. Seit wann genau Vincenz und seine neue 39-jährige Lebenspartnerin zusammen sind, weiss das Wirtschaftsmagazin nicht. Es verweist aber auf den Umstand, dass sich die beiden schon länger kennen müssten, weil der Name der Frau in den Prozessunterlagen auftauche. Denn er habe sie im Januar 2015 auf eine Geschäftsreise nach Dubai mitgenommen.
Wenn die beiden nicht in Andiast sind, dann sind sie in Figino im Kanton Tessin. In diesem etwas südlich von Lugano gelegenen Ort ist auch Vincenz' offizielle Anschrift. Sein Haus ist gemäss «Bilanz» eine mondäne und gepflegte Villa mit Umschwung, grossem Garten und Swimmingpool. Links vom schmiedeeisernen Eingangstor prangt in geschwungener Schrift der Name des Grundstücks: «La Quercia», italienisch für Eiche.
Auf dem Briefkasten finden sich die Namen des Paars sowie jener einer Firma: Immeno. Diese Beteiligungsverwaltungsgesellschaft ist auf den Namen Eugen Mätzler eingetragen, einem langjährigen Vertrauten von Vincenz. Der Anwalt, Politiker und Ex-Präsident des FC St.Gallens hat über Jahre über die Lohnbuchhaltung der Raiffeisen-Geschäftsleitung gewacht. Etliche Saläre und später umstrittene Spesen liefen über seinen Schreibtisch.
Ebenfalls im Tessin, in Morcote, ist die Villa mit Bootshaus, die Vincenz mit seiner früheren Ehefrau Ceregato für kolportierte 6,5 Millionen Franken gekauft hat. Diese gehört zum gesperrten Besitztum von Vincenz und soll nun versteigert werden, wie die «Bilanz» schreibt. Am 14. März fand die öffentliche Besichtigung statt, am 11. April folgt in Mendrisio die Versteigerung.
Die «Bilanz» war bei der Besichtigung vor Ort: «Die Villa präsentierte sich in desolatem Zustand, der Putz bröckelt, die Tapeten hängen von den Wänden, im Keller hat es Wasserpfützen. Das ganze Interieur ist in schrillem 70er-Jahre-Stil gehalten.» Ebenfalls verkauft werden soll derzeit ehemalige Wohnsitz von Vincenz und Ceregato in Niederteufen im Kanton Appenzell Ausserrhoden. (aargauerzeitung.ch)
Wie gehabt. Immer dasselbe in der Schweiz.
Und jetzt noch dieser Gschpürsch mi Artikel.
Wann fährt er in den Bau?