An der Generalsversammlung der UBS stimmten 85,93 Prozent der Aktionärsstimmen für höhere Löhne der Konzernleitung. 11,21 Prozent stimmten dagegen. Vor und während der Generalversammlung hatte es Kritik an den erneut gestiegenen Gehältern gegeben.
Mehrere Aktionärsvertreter empfahlen den Vergütungsbericht abzulehnen. So etwa die Anlagestiftung Ethos, der Vermögensverwalter zCapital oder die Aktionärsvereinigung Actares. «Die Managerlöhne bei der UBS sind immer noch sehr hoch und im letzten Jahr weiter gestiegen», sagte Ethos-Chef Dominique Biedermann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Der durchschnittliche Lohn pro Konzernleitungsmitglied der UBS – Firmenchef Ermotti ausgenommen – stieg im letzten Jahr von rund 6,0 Millionen Franken auf 7,2 Millionen Franken.
«Vor allem die Gehälter des CEO und des Verwaltungsratspräsidenten sind zu hoch und bewegen sich schon wieder nahe am Vorkrisenniveau», so Gregor Greber von zCapital.
UBS-Chef Sergio Ermotti erhielt für das vergangene Jahr Lohn und Boni im Wert von 10,7 Millionen Franken und damit rund zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Verwaltungsratspräsident Axel Weber erhielt 2013 6,1 Millionen Franken.
Rudolf Meyer, Präsident der Aktionärsvereinigung Actares, wandte sich in einem Votum an der UBS-Generalversammlung an Firmenchef Ermotti und Verwaltungsratspräsident Weber, die zuvor ihre Referate gehalten hatten: «Sie sprechen davon, dass es wieder aufwärts geht. Deutlich nach oben gehen aber vor allem die Vergütungen und zwar massiv», sagte Meyer.
In einer Medienmitteilung vom Dienstag hatte Actares auf ungelöste Probleme wie die laufende Untersuchung zu möglichen Manipulationen von Devisenkursen hingewiesen. Vor diesem Hintergrund sei eine Erhöhung der Vergütungen völlig verfehlt, schreibt Actares.
«Wer die Besten für dieses Geschäft will, muss sie auch marktgerecht bezahlen», sagte dagegen Verwaltungsratspräsident Weber in seiner Rede vor den Aktionären. Gleichzeitig hielt Weber fest: «Wir wollen in keiner Weise zu den Vergütungssystemen vor der Finanzkrise zurückkehren.» Deshalb seien Obergrenzen eingeführt worden, die es bislang nicht gegeben habe, sagte Weber.
UBS-Chef Ermotti betonte in seinem Referat an der Generalversammlung die Vorteile der Vergütungen in Form von Aktien: «Heute sind 50 Prozent aller Mitarbeiter ebenfalls Aktionäre», sagte er. Per Ende 2013 hätten UBS-Mitarbeiter rund 7 Prozent der Aktien der Bank gehalten. Damit seien die Mitarbeiter gemeinsam die grösste Aktionärsgruppe. Die Interessen von Aktionären und Mitarbeitern würden sich also immer mehr decken.
Selbst wenn der Vergütungsbericht an der Generalversammlung in Basel abgelehnt worden wäre, hätte dies in erster Linie symbolischen Charakter gehabt. Die Abstimmung über die Gehälter der Führungsetage war nur konsultativ. Dies wird sich ab dem nächsten Jahr ändern.
Die UBS muss wie alle anderen börsenkotierten Unternehmen die Abzockerinitiative umsetzen und damit bindende Abstimmungen über die Managerlöhne einführen. Über die entsprechenden Statutenänderungen werden die Aktionäre ebenfalls noch abstimmen. (pru/sda)