14 Lehrpersonen haben gleichzeitig ihre Kündigung in der Allschwiler Primarschule in Baselland eingereicht. Der Verein Starke Schule beider Basel (kurz SSbB) hat daraufhin einen Bericht veröffentlicht, in welchem die Schulleitung offen kritisiert wird, wie 20 Minuten berichtet.
Die Lehrpersonen in Allschwil können nach eigenen Angaben ihre Meinung nicht frei äussern, ohne zu riskieren, dass sie von der Schulleitung systematisch benachteiligt werden. «Die Schulleitung erzeugt ein Klima voller Angst und Unsicherheit», so ein Primarlehrer im Bericht. Eine andere Lehrerin beschreibt den Rektor im Bericht als «narzisstisch und empathielos».
Das Verhalten der Schulleitung wird darin unter anderem als «willkürlich und schikanös» beschrieben. Auch von einem «autoritären und teils diktatorischen Führungsstil» ist die Rede.
Leiter des viel kritisierten sechsköpfigen Schulleitungsteam ist Martin Münch. Er ist Mitglied der FDP Allschwil, auf der Website der Partei gibt er an, dass ihm an der Gemeinde besonders die «gute Schule» gefalle. Momentan sei er krankgeschrieben, so Jürg Wiedemann, Vorstandsmitglied vom SSbB.
Anderen Mitarbeitenden seien wiederholt befristete Arbeitsverträge ausgestellt worden, obwohl ihnen sowohl ein Anspruch auf eine unbefristete Anstellung zugestanden hätten als auch entsprechende Zusagen gemacht worden seien.
Die Schulleitung habe diese befristeten Verträge als Druckmittel eingesetzt. Der Bericht der SSbB hält dazu fest:
Gemäss der Personalverordnung des Kantons Basel-Landschaft sind Arbeitsverträge in der Regel unbefristet abzuschliessen. Der Verein wirft der Schulleitung vor, auf der Auszahlung von Entlastungslektionen bestanden zu haben – obwohl dies vom Amt für Volksschulen ausdrücklich untersagt ist. Aus diesem Grund hat der Lehrerinnen- und Lehrerverband Baselland (LVB) eine aufsichtsrechtliche Anzeige eingereicht.
Die Vorwürfe gehen zudem weiter: Die Schulleitung würde die Familie und Lehrpersonen, mit denen die Schulleitung ein gutes Verhältnis habe, bevorzugen, heisst es. Die Tochter einer Schulleiterin hätte eine Anstellung als Klassenlehrperson einer ersten Klasse erhalten. Auch Freundinnen jener Tochter hätten eine Stelle erhalten, sagt das Vorstandsmitglied des Vereins SSbB Jürg Wiedemann gegenüber «20 Minuten».
Rund zwei Dutzend Personen hätten auf den Bericht reagiert, so Wiedemann. Mit einer einzigen Ausnahme hätten sie ausschliesslich positive Rückmeldungen erhalten. Das sei «sehr erstaunlich» und zeige das Ausmass des Fehlverhaltens, heisst es weiter.
Wiedemann sei erstaunt, dass es Jahre gebraucht habe, bis das Verhalten der Schulleitung ans Licht kam. «Ich kann mir das nur so erklären, dass eine derartige Angstkultur aufgebaut wurde, dass Lehrpersonen sich nicht getraut haben, darüber zu sprechen», sagt er.
Die Schulleitung nahm auf Anfrage von «20 Minuten» keine Stellung. (les)
Ich hoffe, das kommt in Allschwil gut!!