«Ich war maximal gefährlich» – Basler Doppelmörder spricht vor Gericht
Am Mittwochmorgen ist der 33-jährige Beschuldigte im Mordprozess am Strafgericht Basel-Stadt befragt worden. Er beantwortete die Fragen teilweise kohärent, sagte aber kaum etwas zu seiner Gefühlswelt und seinen Beweggründen.
«Ich war schon maximal gefährlich, bevor ich die erste Massnahme hatte», sagte der Beschuldigte auf die Frage des Gerichts, ob er gefährlich sei. Er sagte, er brauche eine «geschlossene Massnahme». Bei der Begründung tat er sich jedoch schwer.
Beim Eintritt in den Gerichtssaal wirkte der Beschuldigte zunächst lethargisch und gab anfangs der Befragung an, nervös zu sein. Faktische Ereignissen ausserhalb der von ihm begangenen und ihm angelasteten Taten konnte er wiedergeben. Fragen dazu, wie es ihm gehe, beantwortete er ausweichend.
Beschuldigter gibt Tat zu
Mit der angeklagten Tat konfrontiert, nickte der Beschuldigte immer wieder. «Es ist wahr», sagte er. Ob die Tat geplant war, beantwortete er nicht. «Und wieso haben Sie das getan?» fragte der Gerichtspräsident Dominik Kiener. Zuerst wollte er das nicht beantworten, und auf wiederholten Nachdruck des Gerichts wandte er seinen Blick ab und verdeckte ihn mit der linken Hand.
Eines der Opfer von 2014 und das von 2024 hatten eines gemeinsam, wie Gerichtspräsident Kiener sagte. Sie hätten an irgendeinem Punkt Streit mit dem Vater des Beschuldigten gehabt. Ob dies Zusammenhang mit der Auswahl der Opfer zu tun hatte? «Das ist gerade zu hoch für mich», sagte der Beschuldigte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, im August 2024 am Nasenweg in Basel eine 75-jährige Frau mit einem Messer getötet zu haben. Er hatte bereits im Jahr 2014 in der gleichen Nachbarschaft zwei Menschen getötet. Weil er sich bei der Tat im vergangenen Jahr trotz dem vergangenen Doppelmord auf dem Freigang von der Psychiatrie befand, sorgte der Fall für grosses öffentliches Aufsehen. (sda)
