International
Justiz

Menendez Brüder bleiben in Haft und erhalten keinen neuen Prozess

Kein neuer Prozess für verurteilte Menendez-Brüder in den USA

17.09.2025, 11:4917.09.2025, 11:49

Die vor mehr als 30 Jahren in den USA wegen Mordes an ihren Eltern verurteilten Brüder Lyle und Erik Menendez bekommen keinen neuen Prozess. Der zuständige Richter William C. Ryan lehnte am Montag einen Antrag der Brüder auf ein neues Verfahren ab, wie das Gericht in Los Angeles mitteilte.

FILE - Lyle, left, and Erik Menendez sit in Beverly Hills Municipal Court where their attorneys delayed making pleas on their behalf in Beverly Hills, Calif., March 12, 1990. (AP Photo/Nick Ut, File)
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Lyle und Erik Menendez wurden beide zu lebenslanger Haft verurteilt.Bild: keystone

Neue Beweise erbrachten demnach keine zusätzlichen Erkenntnisse über die Missbrauchsvorwürfe gegen die ermordeten Eltern, die das Gericht in seinem Urteil nicht bereits berücksichtigt hatte.

Nach Einschätzung des Richters hatten die Brüder ihren zuvor gefassten Plan in die Tat umgesetzt, «ihren missbrauchenden Vater und ihre mitschuldige Mutter zu töten». Auch lasse sich nicht belegen, dass die Brüder aus Notwehr gehandelt hätten, erklärte Ryan. Die neu vorgelegten Beweise lieferten demnach keinen Beleg dafür, dass die Brüder zum Tatzeitpunkt «Angst vor einer unmittelbaren Gefahr» hatten.

Die damals 18 und 21 Jahre alten Brüder Erik und Lyle Menendez hatten 1989 ihre Eltern im Haus der Familie im kalifornischen Beverly Hills getötet. Für den Doppelmord wurden sie zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung verurteilt. Nach einer Strafverkürzung im Mai konnten die Brüder einen Antrag auf Freilassung auf Bewährung stellen, weil sie bereits mehr als 30 Jahre hinter Gittern sassen. Die Anträge beider Brüder auf eine Haftentlassung unter Auflagen wurden jedoch abgelehnt.

Lyle und Erik Menendez hatten sich zwei Jahre lang um eine Strafverkürzung bemüht. Eine öffentliche Kampagne ihrer Anwälte bekam durch prominente Unterstützer wie US-Reality-Star Kim Kardashian und vor allem die erfolgreiche Netflix-Miniserie «Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez» viel Aufmerksamkeit.

Im Prozess nach der Tötung von Jose und Kitty Menendez 1989 hatten die Staatsanwälte argumentiert, die Brüder hätten ihre Eltern ermordet, um schneller an ein Erbe von 14 Millionen Dollar (nach heutigem Wert 12,3 Millionen Euro) zu gelangen. Unterstützer sagten dagegen, die Brüder hätten in Notwehr gehandelt, nachdem sie jahrelang von ihrem tyrannischen Vater unter Duldung der Mutter sexuell und körperlich misshandelt worden seien. (sda/afp)

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