Der Bundesrat hat auf seiner diesjährigen Bundesratsreise am Donnerstag Halt am Rheinfall und in der Schaffhauser Altstadt gemacht. Anschliessend sind die Bundesratsmitglieder in Richtung Tessin aufgebrochen.
Der Bundesrat hat für Donnerstagmittag zum «Apéro mit der Bevölkerung» in die Schaffhauser Altstadt eingeladen. Hunderte folgten dem Aufruf bei schönem und warmen Wetter und füllten den Platz vor der Kirche St. Johann.
Nach dem kurzen Austausch von Nettigkeiten der anwesenden Amtsträger von Bund, Kanton und Stadt war die Bevölkerung am Zug: Viele nutzten die Gelegenheit für einen kurzen Schwatz oder ein Selfie mit einer Bundesrätin oder einem Bundesrat bei Schaffhauser Weisswein und Chäschüechli.
Der Andrang war so gross, dass vorübergehend keine sauberen Gläser mehr vorhanden waren. «Obwohl wir 1200 Stück bereitgestellt haben», wie der Schaffhauser Staatsschreiber entschuldigend sagte.
Vor Ort war auch ein überschaubares Grüppchen von Corona-Massnahmenkritikern. Abgesehen von einigen «Liberté»-Rufen zum Schluss von Bundespräsident Ignazio Cassis' Rede sind sie nicht gross in Erscheinung getreten.
Für den kurzen Auftritt ernteten sie prompt gehässige Reaktionen von einzelnen anderen Apéro-Besuchern. Ein Eidgenoss-Bier der lokalen Brauerei gab es trotzdem auch für sie.
Erste Station der Bundesratsreise war der Rheinfall am Donnerstagmorgen. Nach einer Fahrt zum Rheinfallfelsen trafen die Bundesrätinnen und Bundesräte im Schlösschen Wörth in Neuhausen SH ein.
«Die erste Jahreshälfte war für den Bundesrat ähnlich bewegt wie das Wasser hier», sagte Cassis mit Blick auf den Ukraine-Krieg, der fast nahtlos auf die Corona-Pandemie folgte.
Ein strenges Programm hat der Bundesrat für einmal nicht: «Wir sind einfach zusammen unterwegs, essen gemeinsam und führen ungezwungene Gespräche», sagte Cassis.
Nach dem Apéro in Schaffhausen stieg die Landesregierung in einen Extrazug, der sie in den Heimatkanton von Bundespräsident Cassis brachte.
In Mendrisio TI wird die Bundesratsreise am Freitag fortgesetzt. (saw/sda)