Nur ein paar Tage ist es her, da forderte die SVP öffentlich den Rücktritt von Amherd. Dass die Walliserin der Rechtspartei derart schnell den Wunsch erfüllt, hätte diese wohl selbst nicht erwartet. SVP-Chef Marcel Dettling reagierte durchaus ein wenig überrumpelt, wie auch andere Vertreter der Schweizer Politik.
Ob die Forderung der SVPler einen Einfluss auf die Entscheidung der Bundesrätin hatte, ist unklar. So oder so nimmt diese Dettling und Co. aber mit dem unvermittelten Rücktritt den Wind aus den Segeln – denn nun ergeben sich auch für die Volkspartei neue Fragen. So beschäftigen sich die Schweizer Medien in ihren Kommentaren nebst den Einschätzungen zu Amherds Bilanz unter anderem auch mit der Frage, ob Albert Rösti nun nach all der SVP-Kritik an Amherd nicht ins VBS wechseln müsste.
Eine Übersicht zu den Pressestimmen.
Bevor du liest, was die anderen so schreiben – hier ist unser Kommentar zu Amherds Rücktritt:
Für die CH-Media-Redaktion ist klar: Die SVP und ihre kürzlich gestartete Kampagne gegen Amherd hatten keinen Einfluss auf die Entscheidung der Mitte-Magistratin:
Amherd habe ihren Entscheid allein oder gar einsam gefällt, so die Einschätzung. Und diese habe für die Mitte weitreichende Folgen:
Welche Fragen sich die Mitte (und auch die FDP) jetzt stellen muss, liest du hier:
Für die NZZ ist nicht ganz so klar, dass die SVP-Rücktrittsforderung keine Rolle bei der Entscheidung gespielt hat. Doch man werde das nie erfahren, so die Einschätzung, denn: Amherd lasse sich bei ihrem Abgang genauso wenig in die Karten blicken wie während ihrer Amtszeit.
Die Zeitung attestiert ihr eine «aussenpolitische Bilanz, die sich sehen lässt», und eine innenpolitische, bei der «es anders aussieht». Das führt zum Durchschnittsverdikt «durchzogen» für Amherds Zeit in der Landesregierung.
Ähnlich sehen es die Kommentatoren bei SRF. Amherd habe ihren Rücktritt als Bundesrätin in einem Moment grossen Drucks angekündigt. Mit der SVP habe die grösste Partei ihren Rücktritt gefordert, mehrere Grossprojekte aus ihrem Departement seien in Schieflage, die Ruag sorge für Skandale und die Diskussionen um eine reale oder fiktive Finanzlücke in der Armee klängen nach.
Doch Amherd habe in ihrer sechsjährigen Amtszeit «durchaus auch Pflöcke einschlagen» können. So habe sie es im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Ueli Maurer im Herbst 2020 geschafft, das Stimmvolk von neuen Kampfjets zu überzeugen.
Der Blick meint, dass Amherd den Laden zwar «auch nicht im Griff», viele Probleme aber von ihren SVP-Vorgängern geerbt habe. Und er nimmt die Volkspartei deshalb in die Pflicht – Umweltminister Albert Rösti habe die besten Voraussetzungen und soll deshalb nun ins VBS wechseln.
Der Tagesanzeiger äussert sich wohlwollend zu Amherds Leistungsausweis als Bundesrätin. Sie habe zwar einige «strategische Fehler» gemacht, ihre Bilanz lasse sich aber sehen.
Amherd sei in ihrer Funktion und ihrem Wirken in mehrfacher Hinsicht eine Pionierin gewesen:
Die Walliserin habe manchmal zwar «unglücklich kommuniziert» und gegen Ende ihrer Amtszeit mit den Indiskretionen in ihrem Departement zu kämpfen gehabt – doch gleichzeitig habe sie in ihrem Präsidialjahr 2024 unter anderem mit der Bürgenstock-Konferenz einen ihrer grössten Erfolge gefeiert.
(con mit Material der Nachrichtenagentur sda)
Dieses feige „Wadenbeissen“ geht mir sowas von auf den Sack.
Egal ob es ein Maurer war, der VBS und das Finanzdepartement zersaust hat --> CS Auflösung
Ein Parmelin der das VB komplett vernachlässigt und nichts gemacht hat, ausser Abstimmungen zu verdrehen.
Oder eine Rösti, der jetzt den UVEK Kopf stellt und versucht jeden Volksentscheid mit Eigenentscheidungen zu drehen, es ist immer dieselbe Leier.
Es wird an der Zeit, dass dies die anderen Parteien anprangern, und zwar im grossen Rahmen.