Mit 100 Millionen Franken will der Bundesrat zusätzliche Ausbildungsplätze für Ärzte finanzieren. Ziel ist es, die Zahl der Studienplätze pro Jahr innerhalb von zehn Jahren von rund 800 auf 1300 zu erhöhen.
Die Universitäten hätten ihre Ausbildungskapazitäten in der Humanmedizin in den letzten Jahren bereits substanziell erhöht, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung vom Mittwoch. Es seien jedoch weitere Anstrengungen nötig, um die angestrebten 1300 Abschlüsse pro Jahr zu erreichen.
Heute bilden die Schweizer Universitäten nicht genug Mediziner aus, um die Bevölkerung zu versorgen. Deshalb wurden in den letzten Jahren die meisten Ärztinnen und Ärzte im Ausland rekrutiert. Inzwischen hat fast ein Drittel der Mediziner ein ausländisches Diplom.
Das Problem ist schon länger auf dem Radar der politisch Verantwortlichen von Bund und Kantonen. Druck ist aber erst mit der Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative vor zwei Jahren entstanden. Der Bundesrat hatte daher in Aussicht gestellt, zusätzliche Mittel für die Ausbildung von Medizinern zur Verfügung zu stellen.
Mit den nun vorgesehenen zusätzlichen 100 Millionen Franken soll ein Sonderprogramm finanziert werden. Ziel ist es, bis 2025 die Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin auf 1300 zu erhöhen. Das Sonderprogramm wird bis Ende Jahr zusammen mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) ausgearbeitet.
Fachkräfte fehlen nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Pflege. Laut dem Bundesrat greifen hier die Massnahmen, die bereits getroffen wurden. Seit 2007 sei die Zahl der Ausbildungsabschlüsse kontinuierlich angestiegen, schreibt er im Schlussbericht zum Masterplan «Bildung Pflegeberufe».
Die jährlichen Abschlüsse Fachfrau oder Fachmann Gesundheit EFZ haben sich seit 2007 mehr als verdoppelt. Damit kann laut dem Bundesrat über 80 Prozent des geschätzten Nachwuchsbedarfs abgedeckt werden.
Die Schweiz werde den Bedarf an Pflegefachpersonen allerdings auch künftig nicht vollständig mit im Inland ausgebildetem Personal decken können, heisst es im Bericht. Massnahmen zur Sicherstellung der Personenfreizügigkeit seien damit zentral für die Gesundheitsversorgung in der Schweiz. (whr/sda)