An der heutigen Medienkonferenz des Bundesrats lief Gesundheitsminister Alain Berset zur Höchstform auf. Während seine Ratskollegen in den vergangenen Tagen teilweise etwas verloren wirkten, widersprüchlich argumentierten und den Fragen von Medienschaffenden auswichen, lieferte er klare Statements, machte auf den Ernst der Situation aufmerksam, verzichtete dabei auf Plattitüden und appellierte an die Solidarität in der Bevölkerung, ohne dabei pathetisch zu wirken.
Der Bundesrat verschärfte die bereits beschlossenen Massnahmen erneut. Neu sind Menschenansammlungen ab fünf Personen verboten. Die wichtigste Botschaft von Berset aber war, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.
Es gehe jetzt nicht darum, eine totale Ausgangssperre wie in unseren Nachbarländern zu erwirken, so der Gesundheitsminister. Der Bundesrat habe darüber gesprochen, finde aber, dass zu stark einschränkende Massnahmen nicht gut für die Bevölkerung seien.
Anders als dies in anderen Ländern geschieht, wolle man nicht einfach von oben herab diktieren. Was der Bundesrat beschlossen habe, sei sehr schweizerisch.
Dem Bundesrat sei es nicht darum gegangen, Massnahmen zu treffen, die möglichst hart seien, sondern solche, die man nun für längere Zeit halten könne. Denn Anfang April werde die ganze Geschichte noch nicht vorbei sei, davon sei schwer auszugehen. Darum sei nun umso wichtiger, dass alle gemeinsam am selben Strick ziehen und sich an diese Massnahmen halten.
Es sei nicht eine Ausgangssperre, die vor der Verbreitung des Virus schütze.
Jetzt gehe es um Solidarität. Man stehe mit dem Rücken zur Wand und müsse nun zeigen, was man könne.
(sar)