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Mit dem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris hat alles begonnen. Es war der 7. Januar 2015 der Europa ein erstes Mal aufschreckte. Seither rissen nicht nur islamistisch motivierte Attacken hunderte Menschen in den Tod. Das letzte Mal zugeschlagen haben zwei Attentäter in Saint-Étienne-du-Rouvray am 26. Juli. Sie töteten einen Priester während der Messe.
Diese Serie hat direkte Auswirkungen auf das Waffenunternehmen Brügger & Thomet AG (B&T AG) in Thun. Karl Brügger, Chef der Firma, sagt zu watson: «Die Auslastung ist bei uns sehr hoch, seit Dezember 2015 haben die Aufträge aus Frankreich stark zugenommen.» Hauptverantwortlich dafür sei die französische Polizei. Diese hat nach den verschiedenen Terroranschlägen reagiert und von der Regierung mehr Budget gesprochen bekommen. «Dort stehen jetzt zusätzliche Mittel zur Verfügung, deshalb liefern wir vor allem nichttödliche Abschussgeräte an Frankreichs Polizei.»
Die Waffe des Kalibers 40mm, um den sich die französische Polizei reisst, heisst GL-06 und ist ein Granatwerfer. Statt mit scharfer Munition sind die Waffen der Polizisten mit Gummischrot oder Tränengas geladen.
Der GL-06 wird nicht direkt für die Terror-Bekämpfung eingesetzt. Er ist dazu da, Demonstranten – zum Beispiel mit Molotov Cocktails angreifend – auf Distanz zu halten. Während der Fussball-Europameisterschaft kämpfte die Polizei damit auch gegen Hooligans.
Die zweite Waffe mit der das Unternehmen die französische Polizei ausrüstet, ist die Maschinenpistole MP9-N. Laut Brügger ist sie besonders geeignet für Personenschützer oder andere «verdeckt operierende Einsatzkräfte». «An der EM in Frankreich waren Zivil gekleidete Beamte in den Fussballstadien mit der MP9-N ausgerüstet, um bei einem Angriff effizient den Aggressor neutralisieren zu können», sagt Brügger.
Seine Firma liefert zudem Teleskopschlagstöcke und anderes «taktisches Zubehör» nach Frankreich. Wie viel die B&T AG momentan an den Franzosen verdient, ist nicht klar. «Über Zahlen dürfen und wollen wir nicht sprechen», sagt Brügger. Die Behörden wollten dies aus naheliegenden Gründen nicht.
Fakt ist, dass die B&T AG von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr in Schichten arbeitet. Gemäss Brügger ist dies allerdings schon seit Längerem so – um die Frankenstärke auszugleichen.