Schweiz
Coronavirus

Bund spricht von 19 Opfern, Swissmedic von 0: Behörden uneins bei Corona-Impftot

epa10374549 A Thai health official prepares a dose of a COVID-19 vaccine booster at a vaccination center set up in a luxury shopping mall in Bangkok, Thailand, 20 December 2022. Thailand campaigns for ...
Hier wird gegen Covid-19 geimpft.Bild: keystone

Bund spricht von 19 Opfern, Swissmedic von 0: Behörden uneins bei Corona-Impftoten

Am Montag gab das Bundesamt für Statistik bekannt, dass 2021 19 Personen infolge der Corona-Impfung gestorben seien. Swissmedic widerspricht.
23.04.2023, 12:2723.04.2023, 12:27
Mehr «Schweiz»

In der Schweiz widersprechen sich die Behörden bei den möglichen Todesfolgen von Corona-Impfungen. Laut Bundesamt für Statistik starben 2021 19 Personen infolge der Impfung. Gemäss der Arzneimittelbehörde Swissmedic dagegen gab es bisher keinen erwiesenen Todesfall.

Bei der vertieften Analyse der Fälle habe man auf Basis der vorliegenden Daten jeweils andere mögliche oder wahrscheinlichere Ursachen gefunden, die den Tod einer Person erklären könnten, teilte ein Swissmedic-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag mit.

An der Einschätzung der Arzneiaufsicht änderte sich demnach seit Ende Februar nichts, auch nachdem das Bundesamt für Statistik (BFS) am vergangenen Montag für 2021 19 Todesfälle als Folge der Impfung ausgewiesen hatte.

Die Behörde Swissmedic, die die Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen hatte, prüfte insgesamt 236 schwerwiegenden Fälle von Verdachtsmeldungen, in denen über einen Todesfall in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Covid-19-Impfung berichtet wurde. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 78.3 Jahre alt.

Unterschiedliche Methodik

«Swissmedic sucht nach einem möglichen kausalen Zusammenhang. Und für dieses Ziel fordern wir alle verfügbaren Unterlagen ein», sagte Christoph Küng, Abteilungsleiter Arzneimittelsicherheit bei Swissmedic, dem Sender SRF. So werde beispielsweise auch die Krankengeschichte der verstorbenen Person untersucht.

«Wir haben oft Rückfragen an den Hausarzt, an den Arzt. Wir gehen in die Fachliteratur. Wir sprechen uns international ab.»

Die Statistiker des Bundes dagegen führen die Informationen der Totenscheine auf. Diese werden vor Ort und zeitnah durch Ärztinnen und Ärzte bei den Verstorbenen ausgestellt.

Die Bundesbehörden hätten die Ärzte in allen Fällen kontaktiert und es sei eine Bestätigung eingeholt worden, dass es sich bei der Todesursache nicht um eine Begleitursache handelte, sondern als Todesursache die Covid-19-Impfung bestätigt worden sei, sagte BFS-Epidemiologe Rolf Weitkunat.

Knapp 6 Millionen Personen wurden 2021 in der Schweiz mit einem Covid-19-Impfstoff geimpft. Gemäss BFS starben 2021 5957 in der Schweiz wohnhafte Personen an der Krankheit.

(yam/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
49 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lil-Lil
23.04.2023 13:38registriert Februar 2021
Klar ist damit immerhin eines: Das Virus ist tödlicher als die Impfung.
3,2,1, … ein „Aber-Geschwurbel“.
8739
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lowend
23.04.2023 16:00registriert Februar 2014
Wenn bei aktuell 17'011'531 verabreichten Impfdosen maximal 19, aber vermutlich eher 0 Personen daran verstorben sind, dann kann man in Anbetracht der vielen Zehntausenden von Menschen, die durch die Impfung vor einer schwereren Erkrankung oder dem Tod bewahrt wurden, von einer echten Erfolgsgeschichte sprechen, für die uns vermutlich unsere Vorfahren, die vor knapp einem Jahrhundert mit der Spanischen Grippe kämpften, sicherlich beneiden würden!
6733
Melden
Zum Kommentar
avatar
Donnerherz
23.04.2023 13:12registriert November 2020
Ziemlich offensichtlich, dass die Informationen aus den Totenscheinen nicht aufgrund vertiefter Ursachenforschung ermittelt. D.h. bei diesen 19 Fällen müsste besonders genau hingekuckt werden, inwiefern die Impfung eine Rolle gespielt haben könnte.
4213
Melden
Zum Kommentar
49
    Bundesgericht weist Staatssekretariat für Migration in die Schranken
    Bei der Frage, ob ein Ausländer eine Aufenthaltsbewilligung erhält oder nicht, hat der Bund das letzte Wort. Doch jetzt urteilt das Bundesgericht: Dieses Vetorecht verstösst teilweise gegen die Verfassung.

    Entscheidet ein Kanton, einer Ausländerin die Aufenthaltsbewilligung zu erteilen, muss das nicht heissen, dass sie tatsächlich bleiben darf. Der Bund, namentlich das Staatssekretariat für Migration (SEM), hat in solchen Fragen nämlich ein Vetorecht. So sieht es das Gesetz vor.

    Zur Story