Über zwei Drittel der Bevölkerung sprechen sich zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus für eine Schutzmasken-Tragpflicht im öffentlichen Verkehr aus. Auch Tracing-Apps von Kontakten mit Infizierten würden 60 Prozent einschalten. Knapp 70 Prozent begrüssen den Präsenzunterricht an Schulen.
Zu diesen und weiteren Schlüssen kommt eine Umfrage der Tamedia-Zeitungen, die am Montag publiziert wurde. Die Hälfte aller stimmberechtigten Befragten kennt niemanden, der an der Lungenkrankheit Covid-19 gelitten hat. Ebenso hat die Hälfte wenig Angst vor einer Ansteckung. Die Angst nimmt mit dem Alter zu.
Nach wie vor am meisten leidet die Bevölkerung an den eingeschränkten Sozialkontakten. 39 Prozent gaben dies als schlimmste persönliche Folge der Pandemiebekämpfung an. Bei Frauen war dies häufiger der Fall.
Der Alkoholkonsum stieg bei 12 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer, bei 25 Prozent sank er.
Deutlich abgenommen hat die sportliche Betätigung. Mehr als ein Drittel betrieben im Lockdown weniger Sport als vorher.
Bei der Ferienplanung wollen 27 Prozent spontan entscheiden. 19 Prozent haben sich bereits auf die Schweiz als Feriendestination festgelegt.
Das Lockerungstempo des Bundesrats bezeichneten 45 Prozent als angemessen, 15 Prozent fanden es zu langsam und 38 Prozent zu schnell. Dabei gab es Alters- und Geschlechtsunterschiede. 42 Prozent der Frauen ging es zu schnell. 55 Prozent der über 65-Jährigen stimmten mit dem Bundesrat überein. Generell ging es jenen zu schnell, die sich vor einer Covid-19-Erkrankung fürchten.
Die Mehrheit unterstützt die Wirtschaftsmassnahmen von Regierung und Parlament. 59 beurteilen diese als angemessen. Das Vertrauen in den Bundesrat ist mit 84 Prozent ausserordentlich hoch.
Wird es bei den Wirtschaftsmassnahmen konkreter, sprechen sich 48 Prozent für die Unterstützung der Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss aus. Insbesondere Wählerinnen und Wähler von FDP und CVP sehen die Hilfe positiv.
Bei den Grenzöffnungen zu den Nachbarländern zeigen sich die Umfrageteilnehmer gespalten. 45 Prozent wollen Grenzöffnungen bis Ende Mai, 52 Prozent sind dagegen.
Den wirtschaftlichen Schaden im Vergleich zum gesundheitlichen Nutzen als zu gross erachten 35 Prozent. Das ist bei SVP-Wählenden am ausgeprägtesten. Auch hier spielt wieder die Angst mit: Je grösser sie ist, desto geringer wird der Schaden beurteilt.
Für eine Herdenimmunität sprachen sich 32 Prozent aus. Diese Strategie findet vor allem bei Wählerinnen und Wählern der SVP, FDP und GLP Anklang.
(jaw/sda)
wir hatte keinen LOCKdown, sondern "nur" einen SHUTdown!
wir hatten zu keinem Zeitpunkt Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, durften jederzeit und ohne triftigen Grund das Zuhause verlassen.
der Begriff "Lockerungen" war nicht optimal gewählt: "Öffnungen" wäre passender gewesen...
"Lockerungen" suggerierte, dass die Situation nicht mehr so schlimm ist, und verleitete die Leute zu unbedachtem Handeln
Über zwei Drittel der Bevölkerung sind Autofahrer (das ist eine Untertreibung). Macht euch nicht lächerlich, derzeit hat man öfters einen ganzen Waggon für sich, da braucht es keine Pflicht.
Macht es eher zur Pflicht, dass wo immer möglich von zu Hause aus gearbeitet wird. Das ist nämlich bei weitem nicht überall umgesetzt, bei all den Micromanagern und Kontrollsüchtigen.