Die 7-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist in der Schweiz letzte Woche auf den höchsten Wert seit Pandemie-Beginn gestiegen. Auch die Belegung der Intensivstationen erreichte einen Höchststand. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die Zeit vom 6. November bis 12. Dezember am Donnerstag in seinem Wochenrückblick.
Einen Rekord seit Beginn der Pandemie erreichte letzte Woche auch die 7-Tages-Inzidenz mit einem Wert von 741 bestätigten Fällen auf 100'000 Personen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die 7-Tages-Inzidenz derzeit bei rund 350, in Frankreich bei rund 500 und in Italien bei rund 200.
Grosse Unterschiede gibt es auch im kantonalen Vergleich: So meldete der Kanton Tessin für die vergangene Woche eine Inzidenz von 362, der Kanton Obwalden hingegen eine von 1323. Ebenfalls Inzidenzen von über 1000 wiesen die Kantone Appenzell Innerrhoden (1228), Thurgau (1140), Schwyz (1122) und Appenzell Ausserrhoden (1086) auf.
Im Vergleich zur Vorwoche stiegen die bestätigten Ansteckungen hochgerechnet auf 100'000 Personen im Kanton Waadt am stärksten und zwar von 680 auf 770. Auch in Genf liegt die Inzidenz nun bei 915 nach 811 in der Vorwoche. In sieben Kantonen und Liechtenstein nahmen die Zahlen hingegen «signifikant» ab, wie das BAG schreibt.
Insgesamt wurden 64'517 Fälle gemeldet (63'690 in der Vorwoche)
Für die Berichtswoche wurden bisher 688 Hospitalisationen im Zusammenhang mit einer laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion gemeldet. In der Vorwoche waren es zum selben Zeitpunkt 538. Doch diese Zahlen seien aufgrund der Meldelücken mit Vorsicht zu interpretieren, schreibt das BAG.
Gemäss dem neuesten BAG-Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz waren die Intensivstationen seit Ausbruch der Corona-Pandemie noch nie so stark belegt wie in der vergangenen Woche: Deren Auslastung stieg auf 81 Prozent.
Im Durchschnitt mussten 273 Covid-Patientinnen und -Patienten intensiv-behandelt werden, 15 Prozent mehr als eine Woche zuvor. Sie belegten rund 40 Prozent der verfügbaren IPS-Betten, nach 35 Prozent in der Vorwoche. Somit wurde die höchste IPS-Auslastung während der gesamten Epidemie erreicht.
Aktuell bestehe in den Spitälern zwar noch keine Triage-Situation, teilte Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) mit. Das werde erste der Fall sein, wenn es national keine freien Intensivbetten mehr gebe. Allerdings müssten bereits jetzt in den meisten Spitälern nicht-dringende Operationen und Behandlungen verschoben werden.
Für die Berichtswoche wurden dem BAG bisher 158 Todesfälle im Zusammenhang mit einer laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion gemeldet. Zum selben Zeitpunkt in der Vorwoche waren es 125 Todesfälle (mittlerweile auf 160 korrigiert).
Gemessen an der Gesamtbevölkerung waren in der Berichtswoche 66,5 % vollständig und weitere 1,7 % teilweise geimpft.
(yam/sda)
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