Schweiz
Coronavirus

Schulstreich zwingt ganze Klasse in Quarantäne und hat Konsequenzen

Basler Schüler fälschen Corona-SMS: Ganze Klasse muss in Quarantäne

Ein kleiner Scherz mit grossen Folgen: Weil drei Basler Gymnasiasten ein paar Tage zuhause bleiben wollten, könnten sie jetzt angezeigt werden.
08.04.2021, 11:4608.04.2021, 12:11
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Der Plan der drei Basler Jugendlichen schien harmlos: Kurz eine SMS des kantonalen Contact-Tracings fälschen, welches die Ansteckungen mit dem Coronavirus bestätigt, und danach einige Tage zuhause bleiben.

Allerdings war ihnen wohl nicht bewusst, welch weitreichende Konsequenzen dieses Vorhaben haben würde. Infolge ihres kleinen Scherzes wurden insgesamt 25 Personen am baselstädtischen Kirschgarten-Gymnasium in Quarantäne gesetzt. Der Präsenzunterricht wurde auf Fernunterricht umgestellt.

Blick in ein leeres Klassenzimmer anlaesslich des Schulstartes der Mittel- und Berufsfachschulen nach der coronabedingten Unterrichtspause im Gymnasium Kirschgarten in Basel, am Montag, 8. Juni 2020.  ...
Leere Klassenräume im Gymnasium Kirschgarten: Vergangenen Frühling wurde auf Verordnung des Bundes auf Fernunterricht umgestellt.Bild: keystone

Doch der Betrug flog schliesslich auf. Wie Simon Thiriet vom Basler Erziehungsdepartement gegenüber dem «Regionaljournal Basel» sagte, diskutiere man in der Schule derzeit über disziplinarische Massnahmen. Er betont:

«Das ist ein schwerer Fall. Wir wollen und müssen dies ernst nehmen.»

Des weiteren müssten auch noch juristische Fragen geklärt werden. Falls es sich bei der SMS-Fälschung um einen Verstoss gegen das Epidemien-Gesetz handle, bestünde eine Anzeigepflicht, so Thiriet.

In einem ähnlichen Fall von vergangenem Jahr wurde der betroffene Lehrling nach einer Corona-Lüge direkt vom Lehrbetrieb ausgeschlossen. Man wolle die Jugendlichen aber nicht gerade von der Schule schmeissen, sagt Thiriet.

Sie hätten den Betrug zumindest direkt zugegeben, nachdem die Lehrpersonen Verdacht geschöpft hätten. Natürlich sei dies keine Entschuldigung, räumt er ein, aber man müsse auch bedenken, dass sich die Jugendlichen zurzeit in einer schwierigen Lage befänden. (saw)

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Die Bilder, fotografiert für das amerikanische «Life Magazine», wurden 1969 an der Beverly Hills High School aufgenommen.
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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Snowy
08.04.2021 12:28registriert April 2016
Dumm Ja.
10 Mittwochnachmittage Schulhausputzen: Ja

Deswegen eine Anzeige: Nein

Klassischer Jugendstreich, der übers Ziel hinaus ging.
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n3rd
08.04.2021 12:36registriert Februar 2020
SMS ist per se kein vertrauenswürdiges Medium (keine elektronische Signatur, keine zuverlässige Identifizierung des Absenders). Besser mal vor der eigenen Türe kehren anstatt jetzt gross Bussen verteilen.
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sweeneytodd
08.04.2021 12:03registriert September 2018
Eine Anzeige würde wohl bei den Jungen genau das gegenteil bewirken, gibt ihnen ordentlich Nachholarbeiten, damit die Freizeit ein bisschen darunter leidet, das wird sie mehr nerven (positiver Nebeneffekt: sie lernen noch was). Eigentlich schon absurd, hier spricht man von Konsequenzen und Anzeigen, aber die Jugendlichen in St. Gallen wurden trotz Krawall mehrheitlich nur weggewiesen.
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