Am 28. November stimmt das Schweizer Stimmvolk über drei eidgenössische Vorlagen ab. Das Covid-19-Gesetz und die Pflegeinitiative gaben im Vorfeld bereits viel zu reden.
Heute Mittwoch publizierten Tamedia und «20 Minuten» sowie das SRF die letzten Umfragen vor dem Stichtag in eineinhalb Wochen. Während gemäss der Tamedia-Umfrage 67 Prozent ein Ja für das Covid-19-Gesetz in die Urne legen werden, sind es gemäss der SRG-Trendumfrage sechs Prozent weniger (61 Prozent).
Welche Umfrage richtiger liegt, ist schwierig zu sagen. Beide weisen aber auf eine deutliche Zustimmung für das Gesetz hin. «Wir sehen, dass sich die Stimmabsicht stark unterscheidet zwischen denjenigen, die auch sonst regelmässig an die Urne gehen, und Menschen, die normalerweise kaum abstimmen. Es handelt sich, wenn man so will, um klassische Protestwählende», so der Politologe Fabio Wasserfallen gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Wasserfallen modellierte die Umfragen für Tamedia.
Beim SRF erklärt man die 61 Prozent Zustimmung damit, dass die Ablehnung bei SVP-affinen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern angestiegen ist. Vom linken politischen Pol bis hin zur FDP ist man aber grossmehrheitlich für das Gesetz.
Das SpinOff LeeWas, das die Tamedia-Umfragen mitverantwortet, hat sich in einer Untersuchung genauer angeschaut, wer in der Vergangenheit richtiger lag mit den Abstimmungsumfragen. Bei 32 von 68 Vorlagen waren die Vorhersagen von Tamedia näher am effektiven Abstimmungsergebnis als die SRG-Trendumfragen. 31-mal lag die SRG genauer an den Resultaten. Und viermal haben beide Umfragen das gleiche Resultat vorhergesagt.
Beide Umfragen liegen also mit der Richtigkeit der Vorhersage ungefähr gleichauf. Das effektive Abstimmungsresultat dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach wohl irgendwo in der Mitte liegen. Wirkliche Gewissheit wird man aber erst nach den letzten Hochrechnungen am 28. November haben.
(ohe)